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Melodrama. Indien. Hindi
Alternative Titel Der Wunsch; Die Magie des Lebens; गुज़ारिश

Regie Sanjay Leela Bhansali
Drehbuch Sanjay Leela Bhansali, Bhavani Iyer
Produktion Sanjay Leela Bhansali, Ronnie Screwvala
Songs Sanjay Leela Bhansali
Kamera Sudeep Chatterjee
Choreografie Longiness Fernandes, Ashley Lobo, Pony Verma
Darsteller Hrithik Roshan, Aishwarya Rai Bachchan, Aditya Roy Kapoor,
Shernaz Patel, Vijay Crishna, Makrand Deshpande, Ash Chandler
Länge 126 Min.

Kinostart 19.11.2010
Box office classification
Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 12.1.11
©  Bilder UTV, Screenshots molodezhnaja


STORY
Goa: Der ehemalige Zauberer und heutige Radiomoderator Ethan Mascarenhas (Hrithik Roshan) ist querschnittgelähmt. Er kann nur noch seinen Kopf bewegen, für alle täglichen Arbeiten braucht er seine langjährige Haushaltshilfe Sofia D'Souza (Aishwarya Rai). 12 Jahre lang versuchte er, das Leben, das ihm blieb, zu geniessen. Doch nun hat Ethan genug: Er will sterben. Seine Anwältin Devyani Dutta (Shernaz Patel) soll darum vor Gericht das Recht auf einen Freitod erkämpfen. Keine einfache Sache, ist Sterbehilfe in Indien streng verboten. Sofia ist anfänglich geschockt. Doch langsam beginnt sie, Ethan zu verstehen.

 

REVIEW
Sanjay Leela Bhansali blieb wohl noch in seinem letzten Film Saawariya hängen: Jener war opernhafte Opulenz. Sein neuer "Guzaarish" sollte eher in der Realität spielen, doch Aishwarya Rai sieht aus wie eine Cabaret-Tänzerin, während jedes Bild mit seinem Mix aus Nostalgiekitsch und Lichtspielerei wie ein edles, durchgestyltes Kunstprodukt aussieht. All das nicht annähernd so artifiziell wie in Bhansalis letztem Film, doch gefährlich nahe dran. Gefährlich darum, weil hier eine eindringliche Geschichte erzählt wird, eine, von der wir nie denken dürfen, sie sei forciert, sie sei cineastisch. Schön anzusehen mag das Endprodukt dann nämlich noch sein, doch die Emotionen werden torpediert.

Wenn man böse ist, dann trifft das auf nahezu alle Filme Bhansalis zu. Der gefeierte Black neigte auf jeden Fall dazu. Und auch hier stehlen nun die Bilder von Sudeep Chatterjee (Dil Bole Hadippa!) dem Rest beinahe wieder die Show. Angesichts des interessanten Themas und der guten Schauspieler bedauerlich. Natürlich schaut man sich die Kompositionen nichtsdestotrotz gerne an, doch nie entsteht auch nur annähernd der Eindruck, man habe es hier mit einem echten Drama zu tun, mit echten, atmenden Menschen. Selbst die beste Darstellerleistung wird zu einer hochwertigen Pantomime reduziert.

Hochwertig aber allemal - vor allem Hrithik Roshan ist bombig. Der Superstar mit dem Riesenbizeps hungerte sich für den Part ziemlich herunter und überzeugt alleine durch seine Mimik. Für einen Mann, der als einer der besten Tänzer Bollywoods gilt eine ziemliche Einschränkung. Und er legt sich voll ins Zeug, ja er singt sogar Mal selber, und zwar Louis Armstrongs "What a Wonderful World". So toll Roshan auch ist, er muss sich jedoch mit Javier Bardem messen lassen. Der spielte eine nahezu identische Rolle in "Mar adentro", dem oscargekrönten Film aus Spanien, an den "Guzaarish" nie und nimmer herankommt. Hrithiks Leistung wirkt, analog zum ganzen Film, wie Show; während Bardem mit verstörender Echtheit spielt.

Neben Hrithik glänzt Aishwarya als Püppchen mit Herz. Sie wurde von ihrem Devdas-Regisseur Bhansali zwar zu sehr dekoriert, zu sehr geschminkt, zu sehr verkünstelt - doch darunter pocht doch noch das leidenschaftliche Herz. Die restlichen Nebenfiguren sind weniger wichtig, das gilt auch für Aditya Roy Kapoor, der eine Art Zögling spielt, aber meistens öde bleibt. Es ist die Aishwarya-Hrithik-Show und beide Stars dürften für ihre Leistungen ein paar Auszeichnungen einsacken, schliesslich mögen die Inder es, wenn ihre Stars in einer Grossproduktion auch mal etwas Mut beweisen.

Doch zum Hit verhalf dies "Guzaarish" nicht. Vielleicht schreckte das Thema das Publikum ab, vielleicht durchschauten viele auch Bhansalis Trick mit schönen Bildern und edlem Design. An den Kassen jedenfalls fiel das Werk weitgehend durch. Sicher nicht verdient, denn es liefert durchaus Denkanstösse zum Thema Sterbehilfe, es ist ansprechend inszeniert, sauber gespielt und nicht all zu lang. Die Lieder sind solide, wenn auch mit Hang zur Klebrigkeit. Bhansali ist im Herzen eben ein Mann mit Affinität zu Bühne und Oper. Er liebt die Theatralik, so nahe an den Menschen er in Filmen wie "Guzaarish" oder Black auch sein möchte.

Er bleibt ihnen fern, er betrachtet sie, anstatt tief in sie einzudringen. Immer dann, wenn man die Gefühle der Menschen zu greifen glaubt, kommt die nächste Traumsequenz, die nächste Rückblende, das nächste gross orchestrierte Lied. Das Arrangement ist auf dem Papier perfekt, aber es beraubt den Film aller Spontaneität. Es macht ihn zum schönen Leidensepos, zum Edelkitsch mit Botschaft. Bhansali dürfte für diese Art Film ein sicherer Wert sein, doch insgeheim hegen sicherlich manche Bollywoodfans die Hoffnung, er möge mal wieder etwas Neues wagen. Das Talent dazu hätte er.

 

SONGS
1) Smile - Gefällige Ballade im Musicalstil, nur die englischen Lyrics müssten nicht sein.
2) Jaane Kiske Khwaab - Nochmals ein langsames Stück, optisch ansprechend umgesetzt (KK).
3) Tera Zikir - Solides Lied, an der Stelle jedoch mit drosselndem Effekt (Rakesh Pandit, Shail Hada).
4) Udi - Etwas mehr Rhythmus tut hier gut, das iberisch angehauchte Stück passt bestens (Sunidhi Chauhan, Shail Hada).

 

MEINE DVD
UTV (Indien), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * * ½

 

BESTELLEN 
Induna (Liefert aus IND)
amazon.de (Liefert aus D)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

Bollywood Hungama (4/5)
Rediff (2½/5)

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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