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2009
> GULAAL
Drama. Indien. Hindi
Alternative Titel Gulaal: Love... Power... Revolution;
गुलाल
Regie Anurag Kashyap
Drehbuch Anurag Kashyap
Story Anurag Kashyap, Raj Singh Chaudhary, Aparnaa Malhotra, Sanjay
Maurya
Produktion Zee Limelight
Songs Piyush Mishra
Kamera Rajeev Ravi
Choreografie Mansi Agarwal
Darsteller Kay Kay Menon,
Raj Singh Chaudhary, Piyush Mishra, Ayesha Mohan, Aditya Srivastava
Deepak Dobriyal, Jesse Randhawa, Abhimanyu Singh, Pankaj Jha, Mukesh Bhatt,
Mahie Gill
Länge 137 Min.
Kinostart 13.3.2009
Box office classification Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 19.9.09
© Bilder Eagle Entertainment,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Dileep Kumar Singh (Raj
Singh Chaudhary) kommt aus Bikaner
nach Jaipur, um Jura zu studieren. Da er keine Bleibe findet, muss er in einer
Bar leben, und freundet sich mit dem rebellischen Rananjay Singh Ransa
(Abhimanyu Singh) an. Der gehört zu einer politischen Organisation
nationalistischer Rajputs, angeführt von Dukey Bana (Kay Kay Menon). Der
charismatische Bana überredet Ransa dazu, bei den Wahlen im College gegen seine
Stiefschwester Kiran (Ayesha Mohan) anzutreten. Als Ransa von Kirans
kaltblütigem Bruder Karan (Aditya Srivastav) getötet wird, übernimmt Dileep
seine Kandidatur. Nun versucht Kiran, ihren Einfluss anderweitig einzubringen,
und umgarnt den naiven Dileep, der mit seiner neuen Position überfordert ist.
Das bringt ihn langsam in Konflikt mit Bana.
REVIEW
Anurag Kashyap ist aktuell der hippste
indische Regisseur. Nicht nur, weil er mit Black
Friday einen der besseren indischen Filme der letzten Jahre gedreht hat und
mit seinen beiden durchgedrehten Werken No Smoking
und Dev.D Konventionen des Bollywood-Kinos über den
Haufen warf - sondern auch, weil sich seine Bekanntheit nun auch international
zeigt. So durfte er als Jurymitglied beim renommierten Filmfestival von Venedig
antreten. Und Slumdog Millionaire-Regisseur
Danny Boyle plant mit ihm gemeinsam einen starbesetzten Historienfilm namens "Bombay
Velvet". Nicht schlecht!
Und doch laufen Kashyaps Filme bisweilen unter dem Radar. Das gilt auch für "Gulaal", der in Indien floppte und wegen seiner thematisch sehr indischen Ausrichtung kaum international Erfolge feiern wird. Schade, denn mit dem Drama legt Kashyap erneut ein faszinierendes Werk vor - wenngleich er sich langsam zu wiederholen beginnt. Die Bilder, die Drogen, die Charaktere, es zeigen sich erste Anzeichen von Déjà-vus. Neu ist dagegen die Erdung der Aufnahmen von Kameramann Rajeev Ravi (99). Wir kriegen zwar hin und wieder ausdrucksstarke Farbgebungen, leuchtendes Rot hier, intensives Blau da, doch das Gros der Szenen ist geprägt von Grautönen und einem unspektakulären Touch.
Dafür bleiben jene Passagen doppelt in Erinnerung, in denen Kashyap das Virtuositäts-Level ansteigen lässt. Oft sind es nur die kleinen Details wie die Schminke von Model & Schauspielerin Jesse Randhawa, der halb-blaugesichtige Tänzer oder leuchtende Elemente im Hintergrund. All das verleiht "Gulaal" einen höchst befriedigenden Look: unaufdringlich und doch speziell. Eine wahre Wohltat im Vergleich zu all jenen Bollywood-Filmern, die meinen, mit Blitzlicht-Cuts, Zeitraffer und sonstigem Unsinn könne man einen schlechten Film optisch ansprechend machen.
Und gerade weil Kashyap sich nicht in technischen Mätzchen versteigt, können die Schauspieler sich austoben. Kay Kay Menon kann eh nichts falsch machen - und zeigt einmal mehr sein Talent. Raj Singh Chaudhary wirkt etwas zu passiv, doch das hat mit seiner Rolle zu tun. Piyush Mishra, der den Film hindurch eine rote Uniform trägt, überzeugt ebenso wie Aditya Srivastav. Und die Frauen? Die kämpfen mit nicht ganz ausformulierten Rollen. Nur die starke Newcomerin Ayesha Mohan rückt aus dem Nichts in den Fokus. Jesse Randhawa sieht besser aus als sie spielt. Und Mahie Gill (Dev.D) wäre an sich ganz super, gerät aber völlig in Vergessenheit.
Das erst bringt mich zum grössten Knackpunkt: dem Drehbuch. Ihm fehlt die Spannung eines Black Friday oder die Stringenz eines Dev.D. Kashyap jongliert vielmehr wild mit Handlungssträngen, die er in der zweiten Filmhälfte mühsam wieder verbinden muss und in ein etwas aufgesetztes Ende münden lässt. Daraus entsteht nie so etwas wie Spannung. Und selbst das politisch reizvolle Thema der Unabhängigkeits-suchenden Rajputs will nie richtig greifen, sieht man von den grossen Ansprachen und Demos von Dukey Bana ab. "Gullal" wirkt daher langfädiger als nötig. Und oft sogar etwas langweilig - fast schon Shakespeare für Arme und im direkten Zweikampf zum Beispiel einem Omkara unterlegen.
Nichtsdestotrotz handelt es sich um einen sehenswerten Film, stark gespielt, eindrücklich gefilmt, gespickt mit raffinierten Einzelszenen und bis in ganz kleine Details interessant (man achte etwa auf die Whiskey-Sorten: Liberty, Constitution, Republic). Die Musik peppt das Ganze zusätzlich auf und hilft, die Drehbuchschwächen sowie die nach eindrücklichem Start abfallende Faszinationskurve etwas besser auszublenden. Anurag Kashyap war zuvor schon besser und mutiger, doch auf ihn ist Verlass, wenn es darum geht, inhaltlich wie inszenatorisch ungewöhnliches Kino zu liefern, das nicht einfach nur anders ist als 99% der Bollywood-Werke, sondern zudem meistens auch noch gut.
SONGS
1) Beedo / Chak Mak - Ein Mujra/Qawwali-Song in "Kajra
Re"-Manier: groovy und sexy (Rekha Bhardwaj).
2) Arambh - Der Sprechgesang funktioniert eher als Hintergrundmusik (Rahul Ram).
3) Ek Bakhat - Gut gesungen, aber nicht sonderlich melodiös.
4) Rana Ji - Klassisch angehauchter Mujra-Song mit kuriosen, amüsanten Lyrics
(Rekha Bhardwaj).
5) Yadon Mein - Eindringlich und rockig, aber eher als Hintergrundmusik
geeignet.
6) Duniya - Seltsam gesungen, aber nicht schlecht (Piyush Mishra)
7) Raat Ke - Leise hypnotisches Stück für den Abspann (Piyush Mishra, Swanand
Kirkire).
MEINE DVD
Eagle Home Entertainment (IND), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton:
Hindi 5.1 und 2.0 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * * (Weitgehend scharf, nur leichtes
Bildrauschen)
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induna (Liefert aus IND)
EXTERNE REVIEWS
imdb.com
Bollywood Hungama (2½/5)
Rediff (3/5)
Screenshots der DVD mit PowerDVD 9, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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