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1963
> GORYEOJANG
Drama
Südkorea 1963
Alternative Titel
Goryeo jang, 고려장
Regie
Kim
Ki-young
Darsteller Kim Jin-kyu, Kim Bo-ae, Ju Jeung-nyeo, Lee Ye-chun, Kim Dong-won
Länge 110 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 29.8.09
© Bilder Taewon,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Die Witwe Keum zieht mit ihrem Sohn Gu-ryeong in ein Dorf, um einen Mann
zu heiraten. Der hat aus vier früheren Ehen bereits zehn Söhne! Die Schamanin
(Jeon Ok) des Orts prophezeit, dass Gu-ryeong sie einst alle töten werde. Die
Sprösslinge bekommen dies mit und beschliessen, den Neuen umzubringen. Doch er
überlebt den Biss einer Schlange und bleibt verkrüppelt zurück. Als
Entschädigung kriegt er ein kleines Stück Land, auf das er mit seiner Mutter
zieht. 20 Jahre später heiratet Gu-ryeong (Kim Jin-kyu) eine stumme Frau (Kim
So-mi). Seine Brüder misshandeln sie, worauf sie einen der Angreifer töten kann
und selber ihr Leben lässt. Wieder 15 Jahre später sucht eine fürchterliche
Dürre die Region heim. Die Schamanin prophezeit, dass es regnen wird, wenn
Gu-ryeong der alten Tradition "Goryeojang" folgt. Diese besagt, dass Kinder ihre
Eltern, welche die 70 überschritten haben, auf den heiligen Berg zum Sterben
bringen müssen. Nun soll seine Mutter (Ju Jeung-nyeo) dran glauben. Da Gu-ryeong
sich weigert, schieben seine Brüder ihm und seiner Freundin Gan-nan einen Mord
unter.
REVIEW
Die Legende, wonach Söhne ihre greisen Eltern
auf einen Berg zum Sterben gebracht haben, wurde schon in der Novelle von
Shichiro Fukazawa literarisch verarbeitet. Daraus entstanden in Japan zwei
beeindruckende Filme mit dem Titel "Ballad of Narayama", einer im Jahr
1958, der andere im Jahr
1983. Als Grundlage für "Goryeojang" diente
zwar nicht direkt der Roman, doch das Drama aus dem Jahr 1960 bedient sich
ähnlicher Motive. Und weil hinter der Kamera Kim
Ki-young stand, einer von Koreas faszinierendsten Regisseuren, ist das Resultat
seinen japanischen Verwandten mindestens ebenbürtig.
Der 1919 geborene Kim, der 1963 den Klassiker The Housemaid inszenierte, wurde in seiner Heimat dank kessen Thrillern und pulpigen Genre-Filmen verehrt, bevor er fast in Vergessenheit geriet und dreissig Jahre nach seiner Blütephase auch im Westen endlich entdeckt wurde und Anerkennung fand. 1998 widmete ihm unter anderem die Berlinale eine Retrospektive. "Goryeojang" gehört mit zu seinen stärksten Schöpfungen, sicher auch, weil das "Ballad of Narayama"-Thema mitschwingt, welches immer Denkanstösse liefert.
Doch es ist primär die Inszenierung, die applaudieren lässt. Kim nutzt seine Schwarzweiss-Kamera virtuos und erschuf einige bedrohliche Aufnahmen, was doppelt erstaunt, wenn man bedenkt, dass nahezu alles auf einem Set entstand. Die Atmosphäre des Films ist bestechend und sie wird verstärkt durch den Mut zur Düsternis: Die Charaktere hier sind alles andere als nobel und ehrenvoll, sie töten, um zu überleben und verhalten sich oft wie Tiere. Dass Filme wie der ausgerechnet während Koreas Militärdiktatur entstehen konnten, die ansonsten das öffentliche Leben streng reglementierte, ist schon bemerkenswert.
Der Film hat aber dennoch gelitten - so sind zwei ganze Rollen verloren wodurch 17 Minuten Bilder fehlen. Die vom Korean Film Archive rekonstruierte Fassung zeigt in jenen Szenen nur die Untertitel und dazu den koreanischen Originalton. Die Bilder dazu muss man sich denken. Das ist mehr als bedauerlich, wenn man anhand des Gezeigten erahnen kann, wie toll diese fehlenden Momente wären. Doch selbst mit diesem drastischen Rückschlag ist "Goryeojang" grosses Kino.
Neben Kims famoser Inszenierung glänzen die Akteure um den Vielfilmer Kim Jin-kyu (The Housemaid, Ieoh Island), die Musik begleitet die Ereignisse mit stimmigen Klängen und die Story liefert nicht nur jede Menge Dramatik, sie zeigt auch, wie pickelhart das Leben im alten Korea war. Der Hunger wird hier richtiggehend spürbar. Dass der Film leichte Überlänge hat und im Mittelteil ein paar repetitive Momente, kann man ihm leicht verzeihen, wenn das mitreissende Finale, das den Horrorbereich tangiert, einen cineastisch erquickt entlässt. "Goryeojang" ist ein vorzüglicher Film eines wichtigen Regisseurs.
MEINE
DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Koreanisch 2.0 mit englischen, japanischen und koreanischen
Untertiteln.
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Yesasia
(Liefert aus HK; Box)
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