Full Frontal (2002)
Quick-Links: Cast & Crew - Einführung - Review
US-Start: 2.8.2002 (limited)
Steven Soderbergh - Ocean's 11, Traffic, Erin Brockovich, Out of Sight, Solaris | ||
Buch |
Coleman Hough ... hört sich verdächtig nach einem Pseudonym für Soderbergh an. | |
Musik | Jacques Davidovici - Nine Months, Deuxième vie & andere französische Filme | |
Kamera | Steven Soderbergh - Ocean's 11, Traffic, Erin Brockovich, Out of Sight, Solaris | |
Darsteller | David Duchovny Julia Roberts Mary McCormack Blair Underwood Nicky Katt Brad Pitt |
The X-Files, Zoolander, Evolution Ocean's 11, Pretty Woman, Erin Brockovich, The Mexican K-Pax, Gun Shy, Deep Impact, High Heels & Low Lives Rules of Engagement, Set It Off, Gattaca Rules of Engagement, Way of the Gun, The Limey Ocean's 11, The Mexican, Spy Game, Fight Club |
Links | imdb, upcomingmovies.com, Offizielle Website | |
Verleih / © | Miramax | |
Bewertung | ||
Kritik | Hier klicken für meine Kritik | |
Andere Stimmen | Roger
Ebert (USA) 1½/4 ... This is the sort of work we expect
from a film school student with his first digital camera, not from the gifted director of
"Traffic" and "Out of Sight." Soderbergh directs at far below his
usual level, and his cinematography is also wretched. James Berardinelli (USA) 2½/4 ... Soderbergh owes his characters more than this paper-thin plot clothed with a lot of artistic pretentiousness. |
13 Jahre ist es her, seit ein junger Mann mit Hornbrille, auch bekannt als Steven Soderbergh, mit seinem Debüt "Sex Lies and Videotape" für euphorische Kritiken sorgte. Danach produzierte das Talent einige Flops und einige Meisterwerke. Und "Out of Sight". Der extrem stylishe Gangsterfilm war sein Comeback. Es ermöglichte ihm die Zusammenarbeit mit Julia Roberts in "Erin Brockovich" - und dann ging alles Schlag auf Schlag. Ein "Oscar" für Julia und gleich vier für "Traffic" im selben Jahr - einen davon für Regisseur Soderbergh. Er machte keine Pause und legte Ocean's Eleven drauf - einen der grössten Hits 2001 mit einem Starensemble, von dem andere nur träumen können: Julia Roberts, George Clooney, Brad Pitt, Matt Damon. Steven Soderbergh war ein Megastar. Und was tut er? Er erinnert sich an "Sex Lies and Videotape" ...
Bevor er sich nämlich dem Remake von Solaris widmet, dreht er "Full Frontal",
eine Art Fortsetzung von "Sex Lies and Videotape". Die Unterschiede: Neue Stars,
noch weniger Budget, bekannterer Cast. Julia Roberts ist mit dabei (ihr dritter
Soderbergh-Film) für eine Nullgage. Nicht nur das, sie muss auch Soderberghs für den
Film aufgestellte Regeln befolgen:
Ja, das nennt man Null-Budget. Die offizielle Website www.fullfrontal.com dokumentiert den Dreh mit etlichen kurzen Clips. Auf vielen sieht man Soderbergh alleine mit dem Schauspieler. Vielleicht noch ein Sound-Mann. Das wärs. Geht das gut? Bei Wunderkind Soderbergh kann man es erwarten.
Und obwohl es kein Geld gibt, marschierten die Stars auf - nicht nur in den Hauptrollen. Auch zwei Kleinstrollen wurden edel besetzt. So spielt Brad Pitt sich selbst (sein zweiter Soderbergh-Film, sein dritter mit Julia Roberts) und David Fincher ("Fight Club") spielt einen Regisseur.
So, genug der Worte. Nur noch eins: Der Titel wechselte von "Sex Lies & Videotape 2" zu "How to Survive a Hotel Room Fire" (kein guter Titel nach 9/11) zu "The Art of Negotiating a Turn" zu "Full Frontal". Bilder gibts auf der offiziellen Website. Hier gibts dafür ein Stück Artwork mit Steven, Julia und David:
"Full Frontal" ist nicht wirklich ein Film, sondern Soderberghs Ego-Projekt. Er wollte zeigen, dass man ohne grosse finanzielle Mittel einen guten Film machen kann - und dass er trotz "Oscars", Millionenbudgets und Megastars auch noch "Kunst" machen kann. Oder irgendwie so ähnlich. Fazit: Projekt missglückt. Das Pseudo-Sequel zu "Sex, Lies and Videotape" ist ein Dogma-mässiger Arthouse-Furz mit Starbesetzung, der manchmal Anflüge von Cleverness hat, aber über weite Strecken in Selbstverliebtheit oder Langeweile wadet.
Soderbergh zeigt zum einen, wie es in Hollywood so zu und her geht. Da gibt es tatsächlich ein paar gute Szenen (und Gastauftritte von Brad Pitt und David Fincher), doch die Dialoge sind sowas von öde, dass das Interesse schwindet. Für eine Hollywood-Satire hat das Ganze zu wenig Biss, für ein Hollywood-Drama ist es schlicht nicht packend genug. So ist "Full Frontal" nichts richtig. Stilistisch gesehen ist es aber eines ganz klar: Beschissen.
Ich bin absolut kein Fan der Dogma-Bewegung, der Soderbergh hier teilweise folgt, und möchte mich auch gar nicht auf das Digitalkamera-gefilmte, Musik-lose Askese-Programm einlassen, sondern auf ein paar andere Dinge, die in "Full Fronta" technisch in die Hose gingen. Da sind die lästigen Jump Cuts und da ist die alberne Gegenüberstellung von Digitalkamera und Film (in den Szenen mit Julia Roberts und Blair Underwood). Diese Film-im-Film-Szenen erzeugen keine zusätzliche Ebene zum Gesehenen. Sie sind völlig willkührlich - und manchmal ist man sich nicht einmal mehr sicher, welcher Film-im-Film-im-Film gerade abläuft. Soderbergh kommt sich schaurig clever vor, dass er mit all den Stars hier einen Independent-Film drehen darf - aber Steven, rausgekommen ist dabei nun wirklich nichts Gutes. Das kannste besser ...
Ich möchte einen User bei den imdb-comments zitieren, der das Problem des Films gut auf den Punkt bringt: Altman creates, Soderbergh masturbates. Oder vielleicht etwas verständlicher: "Full Frontal" ist "The Player" ohne dessen Stil und Tiefgang. Dafür haben beide Filme Julia Roberts als Star ...
Stars: Catherine Keener (super), David Duchovny (kurz, aber
gut), Julia Roberts (OK)
Gastauftritte: Brad Pitt (öhm, worum gehts?), David Fincher (sehr kurz), Terence
Stamp (direkt aus Soderberghs "The Limey"), Harvey Weinstein
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