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Tragikomödie

Hongkong 2010
Alternative Titel Wai nei chung ching; 為你鍾情

Regie und Drehbuch Derek Kwok Chi-Kin
Darsteller Janice Vidal, Janice Man Wing-San, Aarif Lee, Siu Yam-Yam, Ti Lung,
Wilfred Lau Ho-Lung, Alfred Cheung Kin-Ting, Leon Lai Ming, Vincent Kok Tak-Chiu

Länge 97 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 29.12.10
©  Bilder Media Asia, Screenshots molodezhnaja


STORY
Die Teenagerin Wingz (Janice Vidal) ist in Amerika bei ihrem Vater (Alfred Cheung) aufgewachsen. Als die beiden mit Wingz' Opa (Ti Lung), einem Wissenschafter, nach Hongkong reisen, verstirbt der Vater. Er hinterlässt der Tochter einen Schlüssel - und das Geheimnis, dass er nicht ihr biologischer Vater ist! Dank des Schlüssels kommt Wingz in ein Labor, in dem ihre Mutter Monica (Janice Man) zwanzig Jahre lang eingefroren war: Sie musste so lange schlafen, weil sie an einer Krankheit litt, die 1989 nicht heilbar war. Nun geheilt und wieder hellwach macht sich Monica auf die Suche nach ihrem geliebten Ex, Wingz' Vater. Sie finden ihn, doch leider ist der Mann namens Kit (Leon Lai) ein verwirrter Penner.

 

REVIEW
Das nennt sich Rückschritt: Mit seinen drei mehr oder weniger gelungenen Regiearbeiten Pye Dog, The Moss und Gallants etablierte sich Derek Kwok als ein vielversprechendes Talent mit Faible für Atmosphäre und Nostalgie. In "Frozen" lässt er dagegen fast alle Qualitäten vermissen, sieht von seinem Nostalgie-Flair ab, das sich in vielen 80er-Jahre-Momenten ergiesst. Doch das Drumherum ist abwechselnd öde und albern, ein eineinhalbstündiger Genremix ohne Ziel, ohne Spannung, ohne dramaturgische Kraft.

Das spannendste Element an der fantastisch angehauchten Tragikomödie wäre die Mutter-Tochter-Beziehung: Man stelle sich vor, man treffe seine Mutter, die in den 80ern eingefroren wurde. Beide Frauen also etwa gleich alt, aber in völlig verschiedenen Generationen aufgewachsen. Welche Dynamik spielt da? Welche Konflikte entstehen? Wenn es nach "Frozen" geht - gar nichts davon. Die beiden trotten einfach los und suchen den Papa. Es ist erschreckend, mit welcher Hartnäckigkeit der Film allen zwischenmenschlichen Emotionen ausweicht, die wirklich interessant wären.

Das letzte Drittel erschöpft sich dann in belanglosem Geplänkel, denn der nun ins Spiel kommende Leon Lai, der den Film auch produziert hat, füllt seine Figur nicht mit Leben, hat eine miese Chemie mit Janice Man und bringt die Geschichte zum Absturz. Überhaupt dürfte es Lai sein, der den Film angestossen hat als Vehikel für sich und ein paar Jungstars. Ganz auf Kommerz ausgerichtet. Wie sonst ist es zu erklären,. dass eine Schauspiel-Pflaume wie Janice Vidal die Hauptrolle spielt? Das Mädel mag gut singen, das kann ich nicht beurteilen, doch als Aktrice macht sie eine ganz schlechte Falle.

Die süsse Janice Man (La Lingerie) ist etwas besser und sieht dank 80er-Jahre-Haarpracht auch amüsant aus, doch mit der Zeit verpufft auch ihre Energie. Kantopop-Sänger Aarif Lee (Echoes of the Rainbow) macht sich als Jung-Leon nicht übel, Kampf-Altmeister Ti Lung liefert unbedeutenden Support. Die Schauspiel-Bilanz bleibt damit durchwachsen, aber mit einer drögen Hauptdarstellerin tendiert sie gegen unten. Kombiniert man das mit dem austauschbaren Kommerz-Look, der holprigen Story, den teilweise anstrengenden englischen Dialogen und dem dreisten Anbiedern an den legendären Leslie Cheung, dann ergibt sich ein schwaches Werk.

Für Derek Kwok eben ein Tiefpunkt in seiner bisherigen Karriere. Mag sein, dass in der Mutter-Tochter-Beziehung Potential gesteckt hätte, dass das 80er-Retro-Design was hergeben könnte - aber all das wird nicht ausgeschöpft. Wir kriegen stattdessen einen Film, der weder Komödie noch Drama, weder Sci-Fi noch Musikfilm ist. Sondern von allem etwas. Und gestopft mit viel viel Füllmaterial, das langsam wegdösen lässt. Schade für Kwok, schade für uns Zuschauer, die sich so ihre Zeit vergeuden. Ich stelle mir denselben Film gerade inszeniert von Jeffrey Lau vor. Dann wäre er wenigstens schrill. Vielleicht sogar lustig.

 

MEINE DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Kantonesisch 5.1 und DTS sowie Mandarin 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.

 

BESTELLEN 
Yesasia (Liefert aus HK)

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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