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Bergdrama. I/D 1955
Alternativer Titel
Prigioniero della montagna

Regie Luis Trenker
Drehbuch Luis Trenker, Giorgio Bassani, Pier Paolo Pasolini
Nach dem Roman "Die Flucht des Giovanni Testa" von Gustav K. Bienek
Produktion Francesco Donato
Musik Giorgio Fabor
Kamera Albert Benitz
Schnitt Ludolf Grisebach, Aldo Quinti
Darsteller Luis Trenker, Marianne Hold, Robert Freitag, Enrico Glori, Yvonne Sanson
Länge 79 Min.

Kinostart 30.12.1955 (Italien)

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
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©  Text Marco, molodezhnaja 10.10.09
©  Bilder e-m-s, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der verbitterte Giovanni (Luis Trenker) führt am Gardasee ein freudloses Familienleben mit Frau und Kindern. Finanziell sieht es für den Bootsbauer nicht gut aus. Als sein Bruder Enzo (Vincenzo Nocker) ermordet aufgefunden wird, fällt der Verdacht auf Giovanni. Ihm bleibt nichts anderes übrig, als in die Dolomiten zu fliehen, und sich als Arbeiter in einem Staudamm-Bauprojekt zu verdingen. In der idyllischen Bergwelt verliebt sich Giovanni in die hübsche Graziella (Marianne Hold). Doch die ist bereits seinem Kollegen Sergio (Robert Freitag) versprochen.

 

REVIEW
Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte es Luis Trenker schwer, Projekte finanziert zu bekommen. Zu gut war den Menschen in Erinnerung, dass vor dem Krieg selbst Adolf Hitler für seine Filme schwärmte - etwa Der Rebell. Zudem etablierte sich unumstösslich die Lehre, wonach der Bergfilm, in dem Trenker wirkte, den ideologischen Nährboden für die Nazizeit bot. Bei solch erdrückenden Negativposten half es auch nicht, dass Trenker sich während des Kriegs mit den Nazis überwarf und von Goebbels gar als deutschfeindlich taxiert wurde. Trenker blieb daher nichts anderes übrig, als sein Glück in seiner zweiten Heimat Italien zu versuchen.

Den Anfang machte Im Banne des Monte Miracolo. Der konnte denn auch nicht mehr an die Qualität von Trenkers Vorkriegsfilmen wie Der verlorene Sohn oder Der Berg ruft anknüpfen. Dasselbe lässt sich auch über "Flucht in die Dolomiten" sagen, Trenkers drittletzten Kinofilm. Künstlerisch hat der nicht mehr viel zu bieten, sieht man von den schönen Landschaftsaufnahmen aus den Dolomiten und der ganz passablen Kameraführung ab: eine dürre Story, schlechte Dialoge, hölzernes Schauspiel. Der Trenker'sche Glanz war weitgehend abgeblättert.

Dass die Sache nicht ganz ohne Reiz ist, dürfte neben den Bergbildern auch einem Mann hinter den Kulissen zu verdanken sein: Pier Paolo Pasolini schrieb am Drehbuch mit. Es war die zweite Skript-Arbeit des späteren Meisterregisseurs. Er bringt denn auch ein paar neorealistische Aspekte in die Story, das Arbeiterleben oder die zerrüttete Familie. Es braucht zum Beispiel Mut, unseren Helden anfänglich als ziemlich unsympathischen Gesellen zu zeigen, der von seinem eigenen (finanziellen) Unglück derart gebeutelt ist, dass seine Familie darunter leiden muss.

Doch gerade weil Giovanni kein netter Kerl ist, fällt es später schwer, vollends mit ihm mitzufiebern. Dass er sich in die hübsche Heimatfilm-Ikone Marianne Hold verlieben darf, lässt auch keine richtige Romantik aufkommen, weil man ja weiss, dass eine Familie mit Frau und Kind leiden muss, wenn diese Romanze aufblühen würde. Abgesehen davon, dass es nicht gerade vor Glaubwürdigkeit strotzt, wenn die 26-jährige Hold sich in den 63-jährigen Trenker verknallt. Da schrieb sich der Herr Regisseur wohl eine Altherrenfantasie auf den Leib ...

"Flucht in die Dolomiten" ist ein solider, aber frustrierender Film. Er wird mit der Zeit besser, weil dramatischer. Und die Bilder rund um den Staudamm haben Wucht. Doch vieles ist unfreiwillig komisch, angefangen bei der Lolita-Romanze eines verheirateten Mannes, und Trenkers Spiel lässt am Anfang viel zu wünschen übrig. Dass auch die Dialoge wenig hergeben, ist man seit Beginn der Tonfilm-Ära ja bereits gewohnt, aber weil die Texte hier nachträglich für den deutschen Markt synchronisiert wurden, wirken sie noch künstlicher. Das alles schwächt den Gesamteindruck und macht "Flucht in die Dolomiten" zur unspektakulären Routine.

 

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EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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