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Liebesdrama
Taiwan 2006
Alternative Titel Sheng xia guang nian;
盛夏光年

Regie Leste Chen Cheng-Tao
Darsteller Bryant Chang Jui-Chia, Joseph Chang Hsiao-Chuan, Kate Yeung Kei

Länge 96 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 20.1.09
©  Bilder Edko Films, Screenshots molodezhnaja


STORY
Shane Yu Shou-Heng ist ein schlechter Schüler, weshalb die Lehrerin seinen Kollegen Jonathan Kang Cheng-Hsing bittet, ihn etwas zu coachen. So werden die beiden Freunde. Zehn Jahre später sind sie noch immer ein Duo, doch für den sensiblen Jonathan (Bryant Chang) liegt die Sache etwas anders: Er hat sich in den ungehobelten Shane (Joseph Chang) verliebt, getraut sich aber nicht, seine Gefühle zu offenbaren. Da kommt Carrie (Kate Yeung) aus Hongkong an ihre Schule. Sie verliebt sich in Jonathan und bei einem Trip nach Taipeh landen sie im Bett. Jonathan bricht das Liebesspiel ab, worauf Carrie rasch kapiert, was los ist. Wenig später verliebt sich jedoch Shane in Carrie. Die zwei versuchen, ihre Gefühle vor Jonathan geheim zu halten.

 

REVIEW
Während ein homosexuelles Thema im benachbarten China für Kontroversen und Filmverbote sorgt, ist Taiwan schon deutlich weiter. Oder ist es Zufall, dass "Brokeback Mountain"-Regisseur Ang Lee von der Insel kommt? Und dort schon Filme wie Spider Lilies oder Formula 17 entstanden? "Eternal Summer" schliesst also fast schon an eine Tradition an. Und macht dies souverän. Mit seiner zweiten Regiearbeit versucht Leste Chen (The Heirloom) denn auch gar nicht, gross anzuecken oder Botschaften zu predigen, ihm geht es alleine um eine komplizierte Dreiecksbeziehung und ihre emotionalen Folgen. Eigentlich ein Jugendfilm wie viele andere. Bloss mit einem bisexuellen Kick.

Chen, ein ehemaliger Musikclipregisseur, weiss aber zudem auch, wie man ansprechend inszeniert. Er übertreibt es bisweilen mit Blautönen, doch weitgehend hält er sich mit technischen Spielereien zurück und filmt auf den Mann: Viele Nahaufnahmen, viele Shots von traurig herumsitzenden Menschen. Doch dieses Leid kommt hier verdient, denn die Situation für Jonathan ist tatsächlich bedrückend. Und auch für Carrie ist es nicht leicht, ihre Gefühle mit Shane auszuleben, wenn sie genau weiss, wie weh sie damit Jonathan tut. Der einzige, der von all dem relativ unbetroffen bleibt, ist das Objekt der Begierde selbst. Scheint es jedenfalls.

Die Dreieckskonstellation mag auf den ersten Blick etwas gekünstelt sein, doch Chen baut sie sauber auf und man nimmt den Charakteren die Emotionen mühelos ab. Man muss auch nicht schwul sein, um mit dem Dilemma mitzufühlen. Oder berührt zu sein, wenn Shane in einem stillen Moment sanft seinen Kopf auf Jonathan legt - und der genau weiss, dass dies durchaus eine ehrliche Geste ist, aber keine von Dauer. "Eternal Summer" beginnt erst nach der Hälfte etwas abzuflachen. Da sind die Beziehungen längst etabliert und es geht nur noch darum, Jonathan neue emotionale Tiefschläge aufzubürden. Gegen Schluss zieht die Sache dann aber wieder stark an.

Dass man dennoch stets dran bleibt, ist auch den Schauspielern zu verdanken. Der TV-Schönling Bryant Chang (Yang Yang) gibt einfühlsam den jungen Mann, geplagt von seinen Gefühlen. Und Debütant Joseph Chang (My So-Called Love) verkörpert den unangepassten Sportlertypen, der jedoch im Verlauf des Films komplexer wird. Ganz am Schluss bleibt sogar einiges bewusst vage gehalten und es wirkt, als sei Changs Shane ein Mann ist, der mehr als andere, Zuneigung und Nähe sucht. Kate Yeung (Magic Boy) ist derweil nicht drittes Rad am Wagen, sondern hält schön die Balance zwischen den beiden Jungs.

"Eternal Summer" hat ein paar Längen, vor allem im Mittelteil. Stilistisch ist er kein Wunderwerk und übertreibts mit dem Blaustich. Und ein paar Handlungselemente wirken gekünstelt, vor allem am Ende wird man das Gefühl nicht los, es hätte mutigere Lösungen gegeben. Doch mit starken und freilich auch attraktiven Akteuren sowie einer unaufdringlichen Erzählweise schafft es Regisseur Leste Chen, uns an die Schicksale der drei Menschen zu binden. Gerade weil wir für alle Sympathie hegen, ist es so hart - wir wissen schliesslich, dass jemand am Ende geben muss. Eine erotische Dreisamkeit steht jedenfalls nicht ernsthaft zur Diskussion. Oder vielleicht doch? Das Schöne an dem Film ist mitunter, dass er uns zwischen all dem Teenager-Leid doch die Hoffnung macht, dass Glück möglich ist, selbst unter solch schwierigen Vorzeichen.

 

MEINE DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Mandarin 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.

 

BESTELLEN 
Yesasia (Liefert aus HK)

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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