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Actionkomödie

Japan 2009
Alternative Titel Doroppu; ドロップ

Regie Hiroshi Shinagawa
Drehbuch Hiroshi Shinagawa nach seinem eigenen Manga
Darsteller Hiroki Narimiya, Hiro Mizushima, Yuika Motokariya, Yusuke Kamiji, Noriko Nakagoshi,
Kazuki Namioka, Ken'ichi Endo, Hiroshi Shinagawa, Shuichiro Masuda, Sho Aikawa

Länge 121 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 1.8.10
©  Bilder Kadokawa, Screenshots molodezhnaja


STORY
Hiroshi Shinanogawa (Hiroki Narimiya) träumt davon ein jugendlicher Delinquent zu werden - ein Rauffbold an der Schule. Doch an seinem properen privaten Lerninstitut ist daran nicht zu denken. Also wechselt er an eine öffentliche Schule und prügelt sich dort umgehend mit dem Gangführer
Tatsuya Iguchi (Hiro Mizushima). Hiroshi unterliegt zwar, doch weil er sich heldenhaft die Nase blutig schlagen lässt, wird er in die Bande aufgenommen, zu der zusätzlich nur Moriki (Kazuki Namioka), Wanko (Tetsu Wakazuki) und Lupin (Yuji Ayabe) gehören. Schon bald ist er voll dabei, wenn es gegen andere Gangs geht, wenn die Fighter Akagi (Shuichiro Masuda) und Kato (Masaki "Razor Ramon" Sumitani) zu ihren Erzfeinden werden - und wenn Tatsuyas Freundin Miyuki (Yuika Motokariya) sich für ihn zu interessieren beginnt.

 

REVIEW
Der Name Hiroshi Shinagawa taucht in diesem Film mehrfach auf: So heisst der Regisseur, so heisst der Drehbuchautor. Und so heisst der Mann, der die erfolgreiche Manga-Vorlage schrieb - deren Held wiederum, wen überraschts, den Namen Hiroshi Shinagawa trägt. Dass die Story autobiographisch gefärbt ist, erklärt sich damit von selbst, doch es dürfte auch viel Bluff dahinter stecken. Shinagawa ist schliesslich ein bekannter Standup- und Fernsehkomiker. Vielmehr veräppelt er mit diesem Werk, ob als Manga oder nun als Film, das Genre des brutalen Jugendfilms, der in Japan populär ist. Anlass dafür dürfte wiederum Takashi Miikes Crows Zero sein, der an den Kinokassen überzeugte. "Drop" ist sozusagen die ironische Antwort darauf.

Und eine gelungene noch dazu, denn "Drop" ist in den Action und Rebellen-Szenen durchaus starker Tobak, getüncht in Gewalt und Coolness. Hinter Miikes Oeuvre braucht sich der Film nicht zu verstecken. Und im selben Atemzug ist alles etwas überzeichnet, stets einen Hauch zu absurd, um ernstgenommen zu werden. Das fängt schon bei der Motivation des Antihelden an: Er liest Comics und will, angestachelt von deren Darstellung heldenhafter Jugendschläger, selbst zum Rüpelschüler werden. Die Ironie geht auch gleich auf die Besetzung über, wenn die meisten der "Kids" aussehen wie junge Männer Mitte 20. In anderen Filmen dieser Art spielen auch oft gestandene Kerle die Teenies, doch hier wird dies endlich Mal augenzwinkernd zur Kenntnis genommen.

Andere Sequenzen sind noch deutlicher satirisch oder einfach nur albern. Etwa wenn Hiroshi die beiden Erzfeinde, gegen die seine Gang in einer amüsanten Montage wieder und wieder gekämpft hat, einfach mal für Essen und Trinken zu sich nach Hause einlädt. Wie die blutig geschlagenen Kerle anständig und etwas verlegen im properen Haushalt auftauchen, das amüsiert. Es ist freilich nicht der einzige Moment, in dem "Drop" zum Schmunzeln anregt. Hinzu kommen wilde Frisuren, übertriebene Gestik und kecke Sprüche, etwa der mehrmals verwendete Satz "Menschen sterben nicht so einfach". Durchaus auch ein Leitmotiv für die Kämpfe im Film. Denn in denen geht es richtig ab. Blut spritzt, Knochen brechen - die Jungs schenken sich nichts.

Es braucht vielseitig begabte Schauspieler, um diese Action ebenso überzeugend hinzubekommen wie die Coolness, die Überzogenheit und die sich gegen Ende nicht gerade überzeugend anhäufenden emotionalen Sequenzen. Hiroki Narimiya (Nana) schafft dies mit seiner neckischen Rothaar-Frisur ganz passabel, doch die Show stiehlt ihm Hiro Mizushima (GS Wonderland) als erblondeter Gangleader, der die Schule nicht terrorisiert, sondern lediglich dann zuschlägt, wenn die Gegner es verdient haben. Das ist immer noch oft genug. Support kommt von Charakterschauspielern (z.B. Ken'ichi Endo) und Komikern; als Mädels sind Yuika Morokariya (Swing Girls) und Noriko Nakagoshi (Strawberry Shortcakes) mit von der Partie. Deren Rolle in dem testosterongeladenen Plot bleibt indes eher dürftig.

Die oberflächliche Figurenzeichnung gehört sogar zu den deutlichen Schwächen des Films - denn die Figuren, so cool oder gut gespielt sie sein mögen, erzeugen beim Publikum keinerlei Emotionen. Kratzt einer ab, würds niemanden gross jucken, schliesslich handelt es sich nur um eindimensionale Schlägertypen, deren Angeber-Gehabe der Film viel zu wohlwollend entgegentritt. Daher wirken über zwei Stunden Laufzeit auch etwas übertrieben. Doch Hiroshi Shinagawa tut alles, um uns trotzdem bei Laune zu halten. Dazu gehören etwa Comic-Einschübe aus dem Manga, um gewisse Szenen zu verstärken und die Wurzeln der Story aufzuzeigen. Und natürlich gehören auch die oben genannten Unterhaltungswerte wie Fights, Dialogzeilen oder ironische Spitzen dazu. Für ein Regiedebüt gar nicht übel: Von Hiroshi Shinagawa dürfte man daher bald mehr sehen, als nur seine Comedy-Auftritte.

 

MEINE DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.

 

BESTELLEN 
Yesasia (Liefert aus HK)

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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