Dorm (Thailand, 2006)

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Gruseldrama
Thailand 2006
Alternative Titel Dek hor; My School; เด็กหอ

Regie Songyos Sugmakanan
Darsteller Charlie Trairat, Chintara Sukapatana, Sirachuch Chienthaworn

Länge 111 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
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STORY
Der 12-jährige Chatree (Charlie Trairat) wird von seinen Eltern (Suttipong Tudpitakkul, Nipawan Taweepornsawan) ins Saichon-Witaya-Internat abgeschoben, nachdem er sich mit seinem Vater zerstritten hat. In dem tristen Internat, das von der psychisch etwas angeschlagenen Miss Pranee (Chintara Sukapatana) geführt wird, hat es der Neuling Chatree schwer und wird vielmehr Opfer von Scherzen seiner Mitschüler. Nachts packt ihn zudem die Angst, da ihm seine Kollegen davon erzählt haben, dass einst ein Junge im Pool umkam und nun als Geist durch das Gebäude spukt. Der einzige, der Chatree in dieser schwierigen Zeit beruhigend zur Seite steht, ist der Besserwisser Vichien (Sirachuch Chienthaworn). Als sich Chatree mit ihm anfreundet, entdeckt er ein schreckliches Geheimnis.

REVIEW
Produziert von den Machern von Shutter und inszeniert von Songyos Sugmakanan, einem der Regisseure des zauberhaften My Girl - "Dorm" wartet definitiv mit einem potenten Team auf. Den deshalb aufgebauten Erwartungen wird das sauber gemachte Jugend-Gruseldrama absolut gerecht, auch wenn sich ein paar Enttäuschungen breit machen. An Guilermo Del Toros vergleichbaren "El espinazo del diablo" reicht "Dorm" jedenfalls zu keiner Minute heran, aber innerhalb thailändischer Billigproduktionen ist er auf jeden Fall eine Entdeckung wert.

Das grösste technische Problem ist eigentlich ein kleines: Continuity. Ich bin der Letzte, der sich jeweils beklagt, wenn ein Hemdknopf in einem Shot offen ist und im nächsten zu, so was ist mir bei einem guten Film völlig egal. Doch hier wechselt die Haarlänge der Hauptfigur fast in jeder Szene. Der eine Haarschnitt zeigt den Buben auf der Seite fast komplett kahl, der andere verteilt die Haare gleichmässig auf dem Kopf. Und der Unterschied ist einfach so frappant, dass man nicht anders kann, als sich etwas darüber zu ärgern.

Das Gute ist: Wenn so etwas den schlimmsten Ausrutscher des Films darstellt, kann man beruhigt sein. In der Tat macht Sugmakanan sonst das Meiste richtig: Die düstere Bildsprache ist elegant, die Montage gemächlich, aber unterschwellig spannend und die Akteure spielen stark. Charlie Trairat, der bereits in My Girl überzeugte, zeigt abermals eine eindrückliche Darbietung und entwickelt selbst in der ersten Viertelstunde, in der er kein einziges Wort sagt, viel Charisma.

Wo es dagegen eher hapert, ist die Story. Zwar gefällt der Mix aus unterhaltsamem Coming-of-Age-Jugenddrama und geisterhaftem Mysteryfilm, doch Überraschungen bleiben eigentlich aus. Man weiss von Anfang an, dass ein Junge im Pool umkam, den Rest beginnt man dann Stück für Stück zu folgern, lange bevor der Film auf dramatische Weise jeweils die Erklärung liefert. Man ist als Zuschauer den Ereignissen etwas zu weit voraus und dementsprechend leicht enttäuscht angesichts der Auflösungen. Gerade deshalb ist es wichtig, "Dorm" nicht als Horrorstreifen zu vermarkten, sondern als Jugenddrama. Als solches trifft es nämlich oft ins Schwarze, etwa wenn er Bub vor Angst nicht aufs WC geht und am Morgen als Bettnässer aufwacht - begleitet vom Spott seiner Kollegen.

Inmitten dieser manchmal unheimlichen, manchmal tragischen Szenen gibt es immer wieder etwas Auflockerung. Die beste liefert eine billige Thai-Version von Mr. Vampire, welche die Buben mit Freude im Freiluftkino anschauen und jeweils kollektiv die richtigen Reaktionen durchmachen. "Dorm" baut diesen Humor ein, ohne die Figuren lächerlich zu machen, was vor allem im thailändischen Kino, wo Gags traditionellerweise eher billiger Natur sind, eine willkommene Abwechslung bietet. Der Mix machts. Songyos Sugmakanan beweist, dass er die inszenatorische Reife hat, ihn stattlich umzusetzen. Es hilft wohl auch, dass er dank My Girl bereits Erfahrung im Umgang mit Kinderschauspielern hat und seinen jungen Akteuren eindrückliche Darbietungen entlockt.

MEINE DVD
HK, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Thai 5.1, DTS und 2.0 mit englischen und chinesischen Untertiteln.

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