>
molodezhnaja Hauptseite
>
asian movies
>
bollywood
>
2009
> DHOONDTE REH JAOGE
Komödie. Indien. Hindi
Alternativer Titel
Dhoondte Reh Jaaoge
Regie Umesh Shukla
Drehbuch Umesh Shukla, Rajeev Jhaveri
Produktion Ronnie Screwvala
Songs Sajid-Wajid
Kamera Manoj Shaw
Choreografie Mehul-Richie, Remo D'Souza, Firoze Khan, Rajeev Surti
Darsteller Paresh Rawal, Kunal
Khemu, Sonu Sood,
Soha Ali Khan, Johnny
Lever,
Hrishitaa Bhatt,
Dilip Joshi, G. Asrani, Malay Chakraborty, Razak Khan, Dinesh Hingoo, Deepal
Shaw
Länge 130 Min.
Kinostart 6.3.2009
Box office classification Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 16.5.09
© Bilder UTV,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Bollywood-Regisseur Raj Chopra (Paresh Rawal) will sich umbringen. Verantwortlich dafür
macht er Subhash Ghai, Yash Chopra, Karan Johar und Ronnie Screwvala, weil die
seinen Film nicht finanzieren wollten. Doch sein Suizid, der nur dazu gedacht
war, sich um seine Schulden zu drücken, bringt keinen Erfolg. Und so ist er
weiterhin verschuldet. Jeden Tag verbringt er damit, den Superstar Aryan Kapoor
(Sonu Sood) anzubetteln, bei ihm mitzuspielen. Und um an etwas Geld zu kommen,
muss er sogar den naiven Buchhalter Anand Pawar (Kunal
Khemu) übers Ohr hauen, der ihn um eine Rolle für seine Freundin Neha
Chattopadhayay (Soha Ali Khan) angebettelt hat. Nach einigen
Komplikationen heckt Anand für Raj einen Plan aus, wie sie beide zu Geld
kommen: Sie gaukeln vor, eine japanische Firma würde mit ihnen ein Grossprojekt
produzieren. Etliche Financiers, die nichts voneinander wissen, schiessen Geld
ein - und wenn der Film floppt und alle ihre Investition abschreiben, bleibt
ihnen die ganze Kohle. Um einen Flop zu garantieren, holen Raj und Aryan den
Militärkopf Parvez Asharraf (Johnny Lever) als Drehbuchautor an Bord, der ein
hanebüchenes Skript schreibt. Die Hauptrollen übernehmen Aryan und Neha. Und
schon der Dreh wird zur Katastrophe.
REVIEW
Ich sollte jede Bollywood-Kritik mit dem Satz
"hierbei handelt es sich um einen Abklatsch von ..." beginnen, damit die lästige
Sache mit dem Ideendiebstahl aus der Welt geschafft ist. Ja, auch "Dhoondte Reh
Jaoge" ist eine Kopie, und eine ziemlich dreiste noch dazu. Nur findet man dies
erst nach einer Laufzeit von über einer halben Stunde heraus. Als nämlich Kunal
Khemu erklärt, wie sie mit einem Flop-Film zu Geld kommen, ist der Groschen
gefallen. Als Vorlage diente Mel Brooks oscargekrönter Klassiker "The Producers"
von 1968, der im deutschsprachigen Raum unter dem herrlichen Titel
Frühling für Hitler erschienen ist. Dort drehen die beiden ein
Hitler-Musical und hoffen auf einen Flop. Der nicht eintritt.
Hier nun also Bollywoods Antwort darauf, wobei sich Regisseur Umesh Shukla (Drehbuchautor des ebenfalls geklauten Bachke Rehna Re Baba) eher am Hollywood-Remake mit Matthew Broderick orientiert, das wiederum auf der Broadway-Version von Brooks Film basiert. So viele Remakes, so wenig Ideen. Jedenfalls spielt hier Johnny Lever die Rolle von Will Ferrell als militaristischen Drehbuchautor und es gibt noch andere Momente, in denen deutlich wird, dass Shukla wohl die Neuverfilmung von "The Producers" gesehen hat, nicht das Original. Doch, das sei nun endlich auch mal angefügt, viel schlechter als das legale Hollywood-Remake ist dieses illegale Bollywood-Plagiat auch nicht. Keines der beiden kommt je an Brooks herrliche Urfassung heran, daher die Aufforderung: die anschauen, das hier auslassen.
Wenn ihr euch doch drauf einlasst, macht euch gefasst auf eine ziemlich plumpe und überlange Klamotte, die aber ein paar Mal mit ihren Gags ins Schwarze trifft. Besonders amüsant ist sie dann, wenn sie die indische Filmindustrie aufs Korn nimmt oder mit Klischees aus der Traumfabrik spielt. Da ist etwa die Schauspielerin aus Kalkutta, die in emotionalen Szenen bengalisch spricht, da ist Parvez Asharraf - eine Anspielung auf den pakistanischen Ex-Präsidenten, versteht sich - dessen Drehbuch die Bollywood-Hits Sholay, Dilwale Dulhania Le Jayenge, Gadar und Lagaan vermischt und am Ende "Solay Se L'gaan Tak" heisst, da sind die Anspielung auf Himesh Reshammiya, den Flop Ram Gopal Varma Ki Aag, etliche andere Filme und Schauspieler. Herrlich etwa, wie Raj vorgaukelt, er telefoniere gerade mit Shahrukh und müsse ihm sagen, dass er keine geeignete Rolle für ihn im Skript habe - Sixpack hin oder her.
Schade nur, gab es in letzter Zeit so viele Filme, welche die Filmindustrie aufs Korn nahmen oder sich vor ihr verbeugten, von Om Shanti Om bis Luck by Chance. Insofern gibt es hier nichts mehr Neues zu sehen. Spass machts trotzdem. Und die Schauspieler sind lebendig bei der Sache. Paresh Rawal ist einmal mehr ein sicherer Wert, Kunal Khemu agiert noch knapp solide als biederer Buchhalter, Sonu Sood gibt mit Gusto gleich vier Rollen - inklusive einer als Zwergwüchsiger, Soha Ali Khan ist auch nicht übel und selbst Johnny Lever, der tatsächlich eine Ähnlichkeit mit Pervez Musharraf hat, ist amüsant, wenngleich er nie an Will Ferrells Performance als Nazi-Drehbuchautor herankommt. Als er seine Frau gegen Ende versehentlich "Taliban" nennt, musste ich jedenfalls lachen.
Doch gut gelaunte Stars alleine machen noch keinen Film. Der ganze Rest pendelt nämlich bloss irgendwo im Mittelfeld - von der brauchbaren Musik über die ärgerlichen Soundeffekte bis hin zur langgezogenen Story. Die Grundidee ist witzig, das wissen wir seit "The Producers", doch man kann sie auch überdehnen. Und das geschieht hier. Zudem verlässt er gegen Ende die Vorgaben von "The Producers" und bietet noch etwas hektische Langeweile. Umesh Shukla ist eine ideenlose Kopiermaschine, vom Drehbuchschreiben hat er ebenso wenig Ahnung wie vom Regieführen. Gnade hätte er daher eigentlich keine verdient - und er kriegt sie trotzdem. Weil ich mich amüsiert habe. Das ist bei Gott mehr, als ich von anderen Hindi-Klamotten jüngeren Jahrgangs behaupten kann.
SONGS
1) Pal Yeh Aane Wala - Mässiges Stück mit den üblich ärgerlichen
Modernisierungselementen (Neeraj Shridhar)
2) Nako re Nako - Lahme Strand-Nummer (Wajid, Javed Ali).
3) Salma O Salma - Netter Punjabi-Track ohne Highlights (Palash Sen)
4) Dhoondte Reh Jaoge - Das Titellied im Abspann, nichts Besonderes (Sonu
Nigam).
MEINE DVD
UTV (USA), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton:
Hindi 5.1 mit englischen und arabischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * * (Farblich gut, nur leichte
Unschärfen, aber einige Pixel und Nachzieheffekte)
BESTELLEN
nehaflix (Liefert aus USA)
amazon.co.uk (Liefert
aus GB)
EXTERNE REVIEWS
imdb
Bollywood Hungama (2/5)
Rediff.com
(1/5)
Screenshots der DVD mit PowerDVD 8, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
created by molodezhnaja
all rights reserved.
Seite optimiert für Internet Explorer 6/7