Regie Jo Ui-seok, Kim Byung-seo
Darsteller Sol Kyung-gu, Han Hyo-ju, Jung Woo-sung, Jin Kyung, Lee Dong-hwi, Lee Jun-ho, Simon Yam

Zuschauer 5'499'200
Länge 119 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
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©  Text Marco, molodezhnaja 18.9.2015
©  Bilder New Entertainment, Screenshots molodezhnaja

STORY
Ha Yoon-joo (Han Hyo-ju) ist neu bei der Überwachungseinheit SCU der Polizei. Sie ist hochintelligent, eine blendende Beobachterin und gut darin, die technischen Mittel, die der Einheit zur Verfügung stehen, einzusetzen. Das Einzige, was ihr noch fehlt, ist die nötige Härte. Gerade die wäre aber gefordert, als das Team, welches der erfahrene Hwang Sang-jun (Sol Kyung-gu) anführt, an einen gefährlichen Gegner gerät: Den Bankräuber James (Jung Woo-sung), der über dieselben Top-Geräte verfügt, der seine Coups minutiös plant und die Ausführung durch seine Handlanger stets aus der Ferne beobachtet. Als das Team ihm zu nah kommt, reagiert er mit Gewalt.

REVIEW
Die Hongkong-Produktion Eye in the Sky aus dem Hause Johnny To war ein kurzer, knackiger Thriller mit dezidiertem Urban-Look. Sicher kein Stoff, der danach schreit, neu verfilmt zu werden. Doch genau das haben zwei Regisseure, Jo Ui-seok (A World of Silence) und Debütant Kim Byung-seo (ein früherer Kameramann, Dangerous Liaisons), getan - und dabei das Flair des Originals komplett weggelassen. Die Neufassung "Cold Eyes" sieht so aus wie jeder andere Korea-Thriller. Kühl, präzise, hochwertig inszeniert. Was ihm indes fehlt sind Empathie und Einzigartigkeit. Er wirkt mechanisch.

Doch wenn diese Mechanik sich einmal dreht, dann tut sie es hervorragend! Der Film ist zwar zu lang, rund 30 Minuten mehr als das Original hat er auf dem Kasten, aber kaum je langweilig. Denn wenn wir uns nicht gerade in einer Verfolgungsjagd befinden, wird auf stets spannende Weise der Plot vorangetrieben oder werden neue Details über die Figuren erörtert. Und nicht zuletzt wird bald einmal klar, dass der Gegner ein diabolischer Typ ist und unsere Helden durchaus ins Gras beissen können. Diese Unsicherheit steht jedem Thriller gut an, denn wer will schon von Anfang an wissen, dass die Guten überleben? Das war vielleicht früher mal so.

Und so bangen wir mit Sol Kyung-gu (The Tower) und Han Hyo-ju (Masquerade) mit - er der erfahrene Ermittler mit Herz, sie die vielversprechende Neue ebenso mit Herz. Sol meistert seinen Part mit gewohntem Charisma, aber es ist die für die Rolle preisgekrönte Han, die am ehesten die Kühlheit des Films vergessen macht und ihm so etwas wie Seele verleiht. Sie liefert den idealen Kontrapunkt zum eiskalten Jung Woo-sung, der mit Freund und Feind nie zimperlich umgeht und das unkontrollierbare Element von "Cold Eyes" liefert.

Ansonsten gibt es erstaunlich wenig zu berichten, die Checkliste ähnelt wie erwähnt jener anderer Big-Budget-Thriller: durchkalkulierte Kameraarbeit, schneller Schnitt, souveräner Soundtrack - technisch gibt es nicht viel zu mäkeln hier. Die Menge an Lob und Auszeichnungen, die der Film einstrich, erstaunt mich aber trotzdem. Ja er ist hochwertig und spannend, aber das bereits nicht perfekte Original atmete mehr Lokalkolorit, fühlte sich origineller an. Hier nun ist alles austauschbarer. Klagen auf hohem Niveau? Mag sein, aber das ist wohl der Preis, den eine Filmindustrie zu zahlen hat, welche uns Mal um Mal Hollywood-würdig inszenierte Thriller präsentiert. Da hält man regelrecht Ausschau nach dem Aussergewöhnlichen, dem Herausragenden. Bei "Cold Eyes" haben meine Augen das nicht erblickt (sieht man vielleicht von dem netten Gastauftritt am Ende ab).

EXTERNE LINKS 
imdb.com
Hancinema

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit PowerDVD 12, verkleinert und geschärft mit Photoshop CS2

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