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1952
> CARMEN'S PURE LOVE
Komödie
Japan 1952
Alternative Titel Carmens reine Liebe; Carmens Innocent Love;
Karumen
junjosu;
Carmen Falls in Love;
カルメン純情す
Regie, Drehbuch Keisuke Kinoshita
Darsteller Hideko Takamine, Masao Wakahara, Chikage Awashima, Toshiko
Kobayashi
Länge 99 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 0 (FSK: 6)
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 3.6.10
© Bilder Shochiku, Screenshots molodezhnaja
STORY
Im Tokio der späten 40er-Jahre bewohnt die Nachtclubtänzerin Carmen (Hideko
Takamine) ein kleines Apartment mit ihrer Freundin Akemi (Toshito Kobayashi) und
deren Baby. Da das Geld knapp ist, will Carmen Akemi überreden, den unehelichen
Balg auszusetzen! Bei diesem Versuch lernt Carmen den Künstler Hajime Sudo
(Masao Wakahara) kennen - und verliebt sich in ihn. Doch der hat bereits eine
Verlobte namens Chidori (Chikage Awashima).
REVIEW
Carmen Comes
Home war nicht nur Japans erster Farbfilm, er definierte sich regelrecht
durch seine prall-satte Farbgestaltung. Daher verwundert es, dass
Erfolgsregisseur Keisuke Kinoshita (1912-1998) für die ein Jahr darauf
entstandene Fortsetzung "Carmen's Pure Love" kurzerhand auf Schwarzweiss
zurückschwenkte. Die beiden Filme wirken nicht nur deshalb grundverschieden.
Auch die Montagetechnik ist anders, die Kamera setzt andere Akzente und die
Story weist deutlich dramatischere Züge auf. Eine Konstante aber bleibt: Carmen.
Gespielt wird sie abermals von der wandlungsfähigen Hideko Takamine, deren Karriere sich eher durch vielschichtige Charaktere wie in den Klassikern When a Woman Ascends the Stairs oder Twenty-Four Eyes definierte. Hier jedoch agiert sie locker leicht bis an die Schmerzgrenze. Ihre aufgedrehte Art aus dem ersten Teil ist etwas zurückgestutzt, aber noch immer sorgt ihr hysterisches Gehabe für manche Irritation. Selbst ihr Wunsch-Lover Hajime bemerkt einmal, sie sei wohl nicht ganz richtig im Kopf. Gespielt wird der junge Mann vom wenig bekannten Masao Wakahara.
Mit zum durchwegs soliden Ensemble gehören bekanntere Damen wie Chikage Awashima (The Human Condition I) und die köstliche Eiko Miyoshi (I Live in Fear), aber auch etliche andere talentierte Mimen. Beim Casting machte Kinoshita sicher nichts falsch. Wenn schon sein grösster Fehlgriff angeprangert werden muss, dann fällt die Wahl wohl auf die Kamera. Was Kinoshita und sein langjähriger Kameramann, der 2008 verstorbene Hiroyuki Kusuda, hier nämlich bieten läuft unter seekrank.
Es gibt kaum eine Einstellung, bei der das Bild nicht schief ist. Normalerweise wird eine schräge Kamera eingesetzt, um Unbehagen zu erzeugen. Hier jedoch braucht es kein Unbehagen und doch droht in nahezu jeder Szene Übelkeit, weil die Schauspieler nahezu aus dem Bild kippen. Das sorgt für ein paar zugegeben raffinierte Shots, etwa in Hajimes Atelier. Doch primär ist es einfach übertrieben. Es gibt keine ästhetische Rechtfertigung für diese Schieflage, sie sorgt im Gegenteil für einen leichten Nerv-Faktor.
Doch genug der Lästerei - denn wie schon der Vorgänger ist auch "Carmen's Pure Love" ein durchaus vergnüglicher und sehenswerter Film. Das liegt an den überzeugenden und gut aufgelegten Darstellern ebenso wie an der temporeichen Erzählweise und an der Musik, bei der (passend zum Titel) etliche Male auf Bizets bekannte "Carmen"-Motive zurückgegriffen wird. Um das Tempo zu erhöhen, hätte der Film auch gerne noch etwas kürzer sein können, aber Langeweile stellt sich auch so kaum je ein.
Es braucht jedoch, noch etwas mehr als beim Vorgänger, etwas Goodwill mit dem Film. Er ist inhaltlich dünn, er geht mit der Überdrehtheit der Hauptfigur etwas weit und die Kameraarbeit strapaziert den Sehnerv. Doch vor allem wirkt er einfach harmlos, selbst in der Darstellung der Armut. Gäbe es einen dritten Teil, mein Entgegenkommen hätte wohl ein Ende. Zweimal ein nett-belangloser "Carmen"-Film: Das geht gerade noch in Ordnung; man kann schmunzeln und japanische Massenunterhaltung aus den properen Shochiku-Studios geniessen.
MEINE
DVD
Deutschland, Code 2, PAL
Bild: 4:3
Ton:
Japanisch mono mit deutschen Untertiteln.
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Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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