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2009
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Drama
Südkorea / Japan 2009
Alternative Titel
Boteu; No Boys, No Cry; 보트
Regie Kim Young-nam
Buch Aya Watanabe
Darsteller Ha Jung-woo, Satoshi Tsumabuki, Cha Su-yeon, Jeon In-gi, Eri Tokunaga
Zuschauer
13'000
Länge 115 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 14
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 20.12.09
© Bilder PRE.GM,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der Koreaner Hyung-gu (Ha Jung-woo) führt mit
seinem kleinen Boot für seinen Boss Bo-gyun regelmässig Schmuggelfahrten nach
Japan aus. Auf der anderen Seite nimmt ihn jeweils der junge Toru (Satoshi
Tsumabuki) in Empfang. Langsam aber sicher entwickelt sich zwischen den beiden
Männern eine Freundschaft. Als Bo-gyun von ihnen verlangt, die gekidnappte
Koreanerin Ji-su (Cha Su-yeon) nach Japan zu bringen,
schmeissen sie ihre Loyalität über Bord und beschliessen, der Frau zu helfen.
REVIEW
Zwischen Japan und Korea ist 65 Jahre nach
Kriegsende noch nicht alles im Lot, das schlägt sich auch im Kino nieder - etwa
wenn in koreanischen Historienfilmen die Japaner als Standardbösewichter
herhalten müssen. Kurioserweise sieht es das Publikum nicht gar so eng und
deshalb laufen japanische Filme in Korea sehr gut, ebenso koreanische Serien
jenseits des Meers. Ein Film wie "Boat", der japanische und südkoreanische
Künstler vereint, ist aber trotz allem noch keine alltägliche Sache. Um so
erfreulicher ist die Idee.
Involviert sind aus Japan etwa der Drehbuchautor Aya Watanabe (A Gentle Breeze in the Village) sowie der Jungstar Satoshi Tsumabuki (School Days With a Pig). Aus Korea treten Ha Jung-woo (The Chaser), die Aufsteigerin Cha Su-yeon (Beautiful) und der Regisseur an - Kim Young-nam. Letzterer ist der einzige, der für etwas Unbehagen sorgt, schliesslich war sein Langfilmdebüt Don't Look Back eine mühsame Gurke. Würde er auch dieses deutlich prestigeträchtigere Werk in den Sand setzen?
Nicht ganz. "Boat" ist deutlich stringenter als sein letzter Film und das kommt ihm zugute. Doch Kims Wurzeln als Independentfilmer sind weiterhin deutlich sichtbar, denn die Story setzt nicht auf vordergründige Spannungsmomente, sondern schleicht mit geregeltem Tempo voran. Der Soundtrack bleibt meist ausgeblendet, die Kamera verhält sich unauffällig. Und das Ganze ist mehr Drama denn Thriller. Stets fokussiert auf die Figuren und ihre unkonventionelle Freundschaft. Das heisst auch, dass die beiden Protagonisten voll gefordert sind.
Ha Jung-woo gibt den Versager mit Leichtigkeit und Aussenseitercharme, während Satoshi Tsumabuki seinem Pretty-Boy-Image alle Ehre macht. Doch dass er mehr drauf hat als nur hübsch aussehen zeigt sich schon daran, dass er für den Film Koreanisch lernte! Sex Appeal und Raffinesse gibts derweil von Cha Su-yeon, die zu den aufregenderen neuen Gesichtern im koreanischen Kino gehört. Dieses Trio überzeugt und trägt "Boat", da kann der Regisseur tun, was er will.
Denn das Problem bleibt Kim Young-nam. Auch wenn "Boat" besser ist als Don't Look Back, sauberer erzählt, stilvoller inszeniert, unverkrampfter gespielt - so ist es doch immer noch ein etwas selbstgefälliges Ding. Alle Beziehungen ausserhalb des zentralen Dreiecks liessen mich etwa erstaunlich kalt, da können die drei noch so formidabel spielen. Es fehlt an Dramatik, es fehlt an Feuer im Hintern. Nur ganz selten kommt der Film in die Gänge, meistens hingegen plätschert er vor sich her.
Eine Kürzung um eine Viertelstunde hätte sicher gut getan. Ein stärkeres Herausarbeiten der Bedrohung auch. Und, man wagt es fast nicht zu sagen: Auch ein wenig Melodrama hätte nicht geschadet. "Boat" versucht so verbissen, relaxt, naturalistisch und bodenständig zu sein, charakterbezogen statt traditionell fesselnd, dass er darob vergisst, seinem Publikum etwas zu bieten. Und so mag der Film durchaus zwei Stunden bei Laune halten - aber es bleibt bis auf die surrealen Schlussminuten nichts hängen. Kein Bild, das sich einprägt, keine Handlungsentwicklung, die überrascht. Ha und Tsumabuki hätte mit ihrem engagierten Spiel ein denkwürdigeres Vehikel verdient.
MEINE
DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Koreanisch 5.1 mit englischen und koreanischen
Untertiteln.
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Yesasia
(Liefert aus HK)
EXTERNE LINKS
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Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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