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2008
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Drama
Südkorea 2008
Alternative Titel
Arumdabda;
아름답다
Regie Juhn
Jai-hong
Buch Juhn Jai-hong nach einer Story von
Kim Ki-duk
Ausführende Produzenten Kim Ki-duk,
Cho Sung-kyu
Darsteller Cha Su-yeon, Lee Cheon-hee, Choi
Myeong-soo, Lee Min, Kim Min-soo
Zuschauer
-
Länge 87 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 13.8.08
© Bilder Premier,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Die Schauspielerin Kim
Eun-young (Cha Su-yeon) wird von allen um ihrer Schönheit
beneidet. Selbst ihrer Freundin Mi-yeon (Lee Min) ist die Schöne nicht geheuer:
Sie glaubt, Eun-young wolle ihr den Liebhaber (Kim Beom-jun) ausspannen. Eines Tages wird
Eun-young von einem Stalker (Kim Min-soo) in der Wohnung überfallen und brutal
vergewaltigt. Danach stellt er sich der Polizei und erklärt, er habe sie wehen
ihrer Schönheit vergewaltigen müssen. Eun-young wiederum wird vom ermittelnden
Polizisten (Choi Myeong-soo) einem demütigenden Verhör unterzogen. Nur dessen
Partner Eun-cheol (Lee Cheon-hee) steht ihr hilfreich bei. Bald darauf wird
Mi-yeon immer verrückter. Erst will sie sich fett fressen, um nicht mehr
attraktiv zu sein, danach hungert sie sich halb zu Tode und erbricht ihr Essen.
Der einzige, der ihr aus jeder noch so misslichen Situation hilft, ist
Eun-cheol.
REVIEW
Ein Film über Schönheit und Besessenheit, über
den langsamen Zerfall eines Menschen und eine unkonventionelle Liebe: Das ist
wahrlich ein typischer Stoff für Kim Ki-duk. Der koreanische
Independent-Liebling schrieb zu "Beautiful" aber nur das Drehbuch und überliess
die Inszenierung dem Debütanten Juhn
Jai-hong, der bei Kims Time und
Breath als Regieassistent waltete. Der Zögling legt denn auch einen Film
ganz im Stile seines Mentors vor, etwas weniger poetisch, etwas weniger radikal,
aber auf alle Fälle faszinierend und in seiner etwas durchsichtigen
Psychologisierung auch besser zugänglich als die meisten von Kims eher
abgehobenen Werken jüngerer Zeit.
"Es war ihre Schönheit, die mich vergewaltigte" verteidigt sich der Stalker auf der Polizei und versucht, sich zum Opfer zu machen. Der ermittelnde Polizist setzt noch einen drauf und meint zur gerade eben vergewaltigten Frau, sie sei auch etwas selber schuld und solle doch ihr schönes Gesicht nicht so offen zeigen. Oder ihren Körper. Diese konfuse Vorstellung ist bei vielen Triebtätern verwurzelt, sei es ein Vergewaltiger oder ein Kinderschänder. Und tatsächlich porträtiert auch "Beautiful" die Männer bis zu einem gewissen Grad als Opfer. Sie können sich gar nicht gegen die verführerische Eun-young wehren.
Daraus windet der Regisseur freilich keine Anklage an die schöne Frau, denn auch sie ist Opfer - der Biologie, der gesellschaftlichen Sexualisierung, des Schönheitskults. Die Interpretationsmöglichkeiten sind breit gefächert. "Beautiful" lässt sich auch gar nicht so einfach auf eine Aussage festnageln. Wichtiger sind dem Drama die Folgen für Eun-young: Sie selbst ist überzeugt davon, ihre Schönheit würde die Männer erst zu den libidogetriebenen Monstern machen, die sie sind. Daraufhin versucht sie, aus ihrer Rolle der passiven Verführerin herauszukommen. Und in typischer Kim-Ki-duk-Manier tut sie dies auf mehr als nur ungewöhnliche Weise.
Vor diesem Hintergrund entwickelt sich aber auch eine bizarre Liebesgeschichte, in deren Verlauf Eun-cheol immer mehr in die Verhaltensmuster des Stalkers fällt. Doch seine Absicht ist es, Eun-young zu helfen und dabei geht er bis zum Äussersten. Sein letzter Akt, so verstörend er ist, hat auch etwas Romantisches, denn er versucht, sie zu erlösen und ihre Gewalt von ihr selbst abzuwenden und gegen aussen zu richten. Nur ist es für den Heilungsprozess bereits zu spät. Sie wird immer das Objekt männlicher Begierde bleiben - bis zuletzt, das macht "Beautiful" mehr als deutlich, besonders in den finalen, fast schon zynischen Szenen.
All das sagt letztendlich weniger aus, als man annehmen würde. Der Film ist nicht per se eine Kritik am Schönheitswahn (wie sie Kim noch in Time deutlich ausformulierte) und auch als psychologisches Drama scheint alles eine Spur zu simpel gestrickt und zu überzeichnet. Eher schon funktioniert "Beautiful" als Arthaus-Exploitation. Als ein Film, der durchaus brennende gesellschaftliche Themen aufnimmt, der sich einer nachvollziehbaren Psychologie bedient - und daraus ein schmutziges kleines Drama formt. Eines mit wenig Tiefgang, aber vielen Deutungsmöglichkeiten. Und oft gar dem Hang zum Grotesken.
Schick gefilmt ist das allemal. Und auch die zumeist weniger bekannten Schauspieler leisten saubere Arbeit. Ganz besonders geht Cha Su-yeon (For Eternal Hearts) an ihre Grenzen und verhält sich, für einen Film aus der Feder von Kim Ki-duk, erstaunlich aktiv. Vielleicht hat mir der Film darum eine Spur besser gefallen, als die Original-Kims der letzten Jahre. Während der Mentor verkrampft auf Festivalvorführungen schielt und dabei seine Frauenfeindlichkeit aus den ersten Filmen unter dem Mäntelchen des Kunstfilms verstaut, nimmt der Schüler Juhn ein typisches Kim-Thema und hat Spass damit. Er überzeichnet, er intensiviert und streift dabei sogar die latente Frauenfeindlichkeit ab, indem er alle Kerle als chauvinistische und überforderte Lüstlinge porträtiert. Das alleine macht den Film zwar nicht grandios, emanzipiert ihn aber von den Denkmustern seines Schöpfers Kim Ki-duk.
MEINE
DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Koreanisch 5.1 mit englischen und koreanischen
Untertiteln.
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