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2007
> A GENTLE BREEZE IN THE VILLAGE
Jugendfilm
Japan 2007
Alternative Titel
Tennen kokekko;
天然コケッコー
Regie Yobuhiro
Namashita
Drehbuch Aya Watanabe nach einem Manga
von Fusako Kuramochi
Darsteller Kaho, Masaki Okada, Erisa Yanagi, Shoko Fujimura, Yui
Natsukawa
Länge 122 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 11.1.08
© Bilder Asmik Ace,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Ein idyllisches Dorf in der westjapanischen Präfektur Shimane: Nur
gerade sechs Jugendliche besuchen die örtliche Schule, darunter die
Teenager-Mädchen Ibuki Taura (Erisa Yanagi) und Atsuki Yamabe (Shoko Fujimura)
sowie älteste, Soyo Migita (Kaho), mit ihrem kleinen Bruder Kataro. Da zieht der
Teenager Hiromi Osawa (Masaki Okada) aus Tokio ins Dorf. Er ist gleich alt wie
Soyo und zwischen den beiden blüht rasch eine Freundschaft auf. Durch die viele
Zeit, die sie miteinander verbringen, kommen sie sich näher.
REVIEW
Ein Dorf wie in "A Gentle Breeze in the Village" gibt es real vielleicht gar
nicht mehr. Aber egal ob Fantasie oder Wahrheit: Es handelt sich um einen
idealisierten Fleck Erde - einfach, ehrlich und gemütlich. Etwas, was im
völligen Kontrast steht zur Geschäftswelt einer Metropole wie Tokios. Nicht
umsonst fahren die Protagonisten einmal in die Hauptstadt, damit die Gegensätze
auch dem Zuschauer eindrücklich vor Augen geführt werden. In Tat und Wahrheit
wäre es den meisten Japanern in diesem Kaff, in dem die Zeit stehen geblieben
scheint und die Leute primär nett sind, wohl viel zu langweilig. Aber als
Handlungsort eines seishun eiga (Jugendfilms) ist der Ort schlicht ideal.
Zum einen erzeugt er pittoreske Bilder einer unzerstörten Welt, zum anderen kommen Jugenderinnerungen und nostalgische Gefühle auf. Und da es ums Erwachsenwerden geht, um erste Liebe und Freundschaft, könnte das alles kaum besser zueinander passen. Alleine das Setting schon macht den Film von Yobuhiro Namashita sehenswert. Der Regisseur, der zuletzt mit der schwarzen Komödie "The Matsugane Potshot Affair" von seinen üblichen Genre-Präferenzen abwich, hat aber noch mehr auf Lager. Immerhin weist er viel Erfahrung im Umgang mit Teenager-Filmen auf, stammt doch der erfolgreiche Linda Linda Linda von ihm. Auch in "A Gentle Breeze in the Village" zeichnet er ein einfaches, aber glaubhaftes, unaufgeregtes und sehr liebevolles Bild von Jugendlichen.
Als Besetzungscoup erweist sich die Hauptdarstellerin: Die zuvor kaum bekannte Kaho ist eine wahre Entdeckung, füllt sie ihre Figur doch mit viel Gefühl und Charme. Wie sie durch diese Welt hüpft, wie sie sich gegen den ersten Kuss von Hiromi erst einmal wehrt und wie sie in der Funktion der Erzählerin die Zuschauer an den Film heranführt, das hat alles grosse Klasse. Kaho dürfte neben dem Dorf, in dem die Handlung spielt, das Beste am ganzen Film sein. Natürlich harmoniert sie auch mit ihrem ebenfalls weitgehend unbekannten Co-Star Masaki Okada prächtig. Okada sieht süss aus und wird mit seinem lässigen Spiel auch so manches Mädchenherz brechen.
Auch seine Besetzung ist zentral, schliesslich adaptierte Drehbuchautorin Aya Watanabe (Maison de Himiko) einen Mädchen-Anime von Fusako Kuramochi. Ohne anbetungswürrdigen jungen Mann geht es da nicht. Doch Watanabes grösser Erfolg dürfte die leise entwickelte Story sein. Zwar ist die ganze Tokio-Episode etwas ausfransend und der Film hat seine Längen, doch das Skript zeichnet sich durch sehr lebensnahe und subtile Momente aus, die einem ohne Firlefanz ans Herz gehen. Namashita begleitet die Story mit angenehmen, sehr gefühlvollen und simpel gehaltenen Bildern.
Den endgültigen Durchbruch schaffte es der Film bei mir nicht: Das halboffene Ende passt zwar, hinterliess aber keinen bleibenden Eindruck. Überhaupt wirkt manches im Film eine Spur zu beliebig und ein wenig zu frei von Dramatik. Namashita lässt es vielmehr angenehm plätschern und hat es mit seiner an sich dünnen Geschichte alles andere als eilig. Das verleiht dem Film Würde und Herz, doch dramaturgisch fehlt wegen der strikten Verweigerung von Seifenoper-Theatralik und Drama-Zuspitzungen bisweilen der Pfeffer. Fans von seishun eigas sollten sich davon keinesfalls abschrecken lassen: "A Gentle Breeze in a Village" ist ein schöner, kleiner Film und das Anschauen mehr als wert.
MEINE
DVD
Japan, Code 2, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Japanisch 5.1 mit englischen und japanischen Untertiteln.
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