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2006
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Drama
Südkorea 2006
Alternative Titel
Nae cheongchun-ege goham;
내 청춘에게 고함
Regie
Young-nam Kim
Drehbuch Young-nam Kim
Darsteller Tae-woo Kim, Hye-na Kim, Sang-woo Lee, Han Lee, Eun-yong Yang
Zuschauer
-
Länge 126 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 14
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
© Text Marco,
molodezhnaja 14.11.06
© Bilder Emotion Pictures,
Screenshots molodezhnaja
STORY
1) Die 21-jährige Stundentin
Jung-hee (hye-na Kim) lebt gemeinsam mit ihrer Schwester, hat Probleme
mit dem Freund, der nur Sex von ihr will, und übt Tango, um die Evita spielen zu
können. Da platzt ihr Vater in ihr Leben, den sie für ihre missliche Lage
verantwortlich macht. 2) Der 25-jährige Telefonkabel-Verleger Keun-woo (Sang-woo
Lee) wird bald seinen Job verlieren, da seine Firma Stellen abbaut. Darum haben
er und sein Kumpel einen Nebenerwerb gefunden, indem sie Telefongespräche
abhören, Liebespaare ausfindig machen und sie erpressen. Keun-woo verliebt sich
dabei in eines seiner "Opfer". 3) Der dreissigjährige Soldat In-ho Kim (Tae-woo
Kim) kommt heim zu seiner Frau, einer Professorin, und fürchtet, sie habe einer
Verhältnis mit einem anderen Mann. Da trifft er auf einer Hochzeitsfeier eine
Frau und beginnt, mit ihr zu flirten.
REVIEW
Nach Sichtung dieses Episodendramas war ich dem Einschlafen nahe, habe noch einen
verschlafenen Blick
auf die Kritik von Variety geworfen, die mich in meiner negativen Meinung
gegenüber dem armseligen Kunstfilm-Versuch bestätigt hat, und machte mich ans
Schreiben meiner eigenen Gedanken. Da stolperte ich über News-Artikel, die
verkündeten, "Don't Look Back" habe am Filmfestival Locarno den Preis für die
Förderung asiatischen Kinos (NETPAC)
und jenen der internationalen Kritiker (FIPRESCI)
gewonnen. Es ist mal wieder typisch: Wenn ein Film von FIPRESCI ausgezeichnet
wird, stehen die Chancen gut, dass es sich um artifiziellen Kunstfilm handelt,
der den Regeln meines vor einiger Zeit aufgestellten Arthaus 1x1 folgt. "Don't
Look Back" tut es fast penibel und die Argumentation der Jury liest sich wie
ein Hohn.
Sie stellt etwa fest, dass der Film ein realitätsnahes Bild der koreanischen Jugend von heute entwirft. Ach ja? Das sind viel eher diese "realistischen" Menschen, die man in fast jedem Kunstfilm trifft, die schnellen Sex haben, der ihnen keinen Spass macht, die wortlos irgendwo herumsitzen, nichts mit der Zeit anzufangen wissen und immer mal wieder irrationale Handlungen vollziehen - Scheiben einschlagen, Handy ins Wasser werfen. Das, was die Jugend halt so tut. Im Kunstfilm.
Dabei handelt es sich um den langweiligen, pseudo-realistischen Schmonzes, den man von einem Zögling Sang-soo Hongs erwarten kann. Young-nam Kim, der sich als Kurz- und Dokfilmer profiliert hat, war bei Woman Is the Future of Man Regieassistent und der Einfluss seines Mentors Hong ist in "Don't Look Now" omnipräsent. Minus die schlaue Figurenkonstellation, denn hier gibt es keine, sondern lediglich drei minimal verknüpfte Einzelgeschichten, von denen jede die andere zu unterbieten versucht. Die erste mit sexy Hye-na Kim (The Twins) liefert ein dramatisches Moment mit dem Einbezug des Vaters, doch die Episode endet im Nichts - eben bei der lästigen Handy-Szene, die ach-so-suggestiv sein soll, aber eher in die Metaphern-Enzyklopädie für Anfänger gehört.
Episode zwei (mit dem knackigen Sang-woo Lee, Almost Love), gespickt mit neuen Metaphern: Gleise, die (Zitat Fipresci) ins Nirgendwo führen - tun doch eigentlich alle, da man das Ziel nur selten sieht. Und wieder Telefone. Die böse neue Kommunikationswelt, in der wir mehr Möglichkeiten haben, miteinander zu reden, und doch immer mehr vereinsamen. Ein sehr gerne herbeigezogenes Thema aller Kunstfilmer. Hier? Ohne Ziel. Die Story um Keun-woos drohende Arbeitslosigkeit hat mich viel mehr fasziniert, denn sie zeigt ein Bild des Boom-Koreas, in dem immer mehr Arbeiter abseits stehen. Kim beendet aber auch diese Story etwas orientierungslos.
Die beste dürfte die dritte und längste sein, die aber auch geprägt ist von lethargischer Inszenierung und bemüht moderner Inszenierung, in der fast beiläufig jeweils ein interessantes Framing geboten wird. Die Bilder sind in der Tat hin und wieder reizvoll, doch sie transportieren kaum Ideen und passen sich dementsprechend dem Plot an. Wenn die Story ihren trivial-ironischen Höhepunkt findet, ist der Episodenfilm vorbei und ich war überglücklich. 126 Minuten lang denselben Beobachtungsstil, dieselben gelangweilten Akteure und gekünstelten Dialoge ("ich möchte deine Eingeweide essen"). Ich weiss, so ein Werk findet sein Publikum, ja es gewinnt sogar Preise - doch mein Ding ist es nicht. Mit so einer Aussage stempelt man sich in Filmkunstzirkeln zum dummen Ignoranten ab, denn der Film hat nie Schuld, nur der Reviewer. In dem Fall lasst euch von einem dummen Ignoranten sagen: Dieser Film ist euer kostbares Geld nicht wert.
MEINE
DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Letterboxed Widescreen
Koreanisch Dolby Digital 5.1 und 2.0 mit englischen und koreanischen
Untertiteln.
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aus HK)
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