Bhoot Unkle (Indien, 2006)

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Kinderfilm. Indien. Hindi
Alternativer Titel -

Regie Mukesh Saigal
Drehbuch Rajiv Agrawal, Veeru Shahane nach einer Story von Aneesh Arjun Dev
Produktion Sumiet Sehgul, Aneesh Arjun Dev, Krishan Kuumar Chowdharey
SongsBaba Saigal
Kamera C. Vignesh Rao
Choreografie Chinni Prakash
Darsteller Dev Kantawala, Jackie Shroff, Akhilendra Mishra, Rasika Joshi, Anurag Prapanna
Länge 105 Min.

Kinostart 7.10.2006
Trade classification Desaster
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 10

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
				.	.

STORY
Seit dem Tod seiner Eltern lebt der 12-jährige Shyam (Dev Kantawala) bei seiner bösartigen Tante (Rasika Joshi), seinem duckmäuserischen Onkel (Anurag Prapanna) und seinem intriganten Cousin Deepak. Seine einzige Stütze sind seine Freunde um den kleinen Tingu. Eines Tages gerät Shyam durch die Intrigen von Deepak und dessen Kumpel Satish auf die Abschussliste von Satishs Vater Makhan Lal Akela (Akhilendra Mishra), einem mächtigen Parlamentarier und mörderischen Schurken. Der Bub flieht in den alten Leuchtturm, in dem es spuken soll, und entdeckt eine Statue des Gottes Shiva, die einst aus dem Tempel gestohlen wurde. Shyam nimmt sie mit und hebt dadurch den Fluch auf, der auf dem Leuchtturm lastete. Der ehemalige Pirat und nun nur noch als Geist spukende Bhoot Unkle (Jackie Shroff) ist dadurch endlich frei - und bietet Shyam seine Freundschaft an.

REVIEW
Bollywoods Repertoire an echten Kinderfilmen ist bedrohlich klein. Gute Kinderfilme kann man sogar an einer Hand abzählen und "Bhoot Unkle" bringt da auch keine Linderung. Im Gegenteil: Das schludrig inszenierte Jugendabenteuer wird von jeder KiKa-Produktion spielend geschlagen und birgt weder Originalität noch Witz oder Spannung. Der Anfang ist dabei noch das Beste: Wie Shyam von seinen Zieheltern misshandelt wird, hat typischen Märchencharakter. Parallelen zu "Harry Potter" sind auch nicht von der Hand zu weisen, was sich auch im dicken und bösen Cousin und später in einer Szene, in der die Tante aufgeblasen in die Lüfte steigt, manifestiert. Von einem Abklatsch kann man indes nicht reden - Regisseur Mukesh Saigal bedient sich einfach frei bei allerlei Genre-Vorbildern. Bhoot Unkles Look selbst erinnert wohl nicht von ungefähr an den von Johnny Depp alias Captain Jack Sparrow.

In einen unaufhaltsamen Qualitätsabfall gerät der Film erst als er gewalttätig wird. Indische Kinderfilme haben oft das Problem, dass sie für ihre Altersgruppe zu brutal oder zumindest zu grob sind. Nichts gegen einen düsteren Einschlag oder gegen echte Bösewichter, doch wenn auf einen Buben geschossen wird, er von einer Horde Gangster bedroht wird, dann hört der Spass bald mal auf. Ein Kinderfilmer mit Gespür für sein Publikum packt so etwas spielerischer an. Bald darauf kommt Jackie Shroff als Bhoot Unkle ins Spiel und statt den Film aufzuwerten, stürzt er ihn komplett ins Elend. Die Figur ist nämlich öde, Jackies Spiel etwas ziellos. Seine Hintergrundgeschichte erzählt eine etwa fünfminütige Passage mit der wohl schlechtesten Computeranimation der letzten 10 Jahre. Ein völliger Reinfall. Dasselbe gilt für die Tricks im ganzen Film und besonders im einzigen Song. Wenn Filmemacher keine CGI zur Verfügung haben, die nur halbwegs gut aussehen, sollten sie sie wirklich sein lassen, sonst wirds peinlich.

Ein paar wenige Lichtblicke gibts in "Bhoot Unkle" trotzdem. Neben dem Auftakt sind es die enigermassen flotte Erzählweise (20 Minuten kürzen wäre zwar problemlos möglich gewesen) - und der Hauptdarsteller Dev Kantawala. Der Kleine spielt sehr natürlich und wäre in einem besseren Film ein wahrlich guter Kinderstar. In den letzten Jahren hat die Unsitte Einzug gehalten, dass Produzenten von Kinderfilmen einfach ihren eigenen Sprösslingen die Hauptrollen übergaben - mit dementsprechend schrecklichem Resultat. Daher ist jemand wie Dev eine kleine Freude. Er strauchelt nur selten, etwa dann, wenn er spät im Film plötzlich unpassend auf Macho macht und wenn er kämpfen muss. Beides Probleme, die vom Skript vorgegeben sind. Vor allem der Kampf der Kids ist lästig wie immer. Nur ganz wenige Filme schaffen es überzeugend, Kinder gegen Erwachsene antreten zu lassen, z.B. die "Spy Kids"-Trilogie. Bei den anderen 95% wirkt es meist infantil.

Die anderen Kinder neben Dev sind kaum der Rede wert - bis auf den Tingu-Darsteller, der von einem Zwergwüchsigen gespielt wird. Da stellt sich nur die Frage: warum nicht von einem Kind? Der Regisseur dürfte kaum im Sinn gehabt haben, politisch korrekt auch einem Zwergwüchsigen zu einer Rolle verholfen zu haben, vielmehr dürfte es darum gehen, dass er einfach "lustiger" aussieht - eine Vermutung, die durch einige fragwürdige Comedy-Szenen mit ihm noch untermauert wird. Ein Kind wäre auf jeden Fall die bessere Casting-Entscheidung gewesen. Doch das ist letztendlich noch das kleinste Manko in einem Film voller Stolpersteine und Schlaglöcher. Ein Kinderfilm ohne Inspiration und Flair, von Filmemachern, die wenig vom Metier des Jugendkinos verstehen.

SONGS
1) Bhoot Unkle - 08/15-Kindernummer (Baba Sehgal)

MEINE DVD
Madhu (USA), Code 0, NTSC
Anamorphic Widescreen
Hindi Dolby Digital 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * (Mattes Bild, schlechter Kontrast, oft zu dunkel)

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nehaflix (USA)

EXTERNE REVIEWS
indiafm.com (1½/5)

SCREENSHOTS

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