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2005
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Drama. Indien. Hindi
Alternativer Titel
Untreu (Übersetzung)
Regie Dharmesh Darshan
Drehbuch Robin Bhatt
Produktion Sridevi Kapoor
Songs Nadeem-Shravan
Kamera W.B. Rao
Choreografie Raju Khan, Saroj Khan
Darsteller Kareena
Kapoor, Anil Kapoor, Akshay
Kumar, Sushmita
Sen,
Manoj Bajpai, Sharmita Shetty, Kabir Bedi, Nafisa Ali
Länge 149 Min.
Kinostart 25.2.2005
Trade classification Below Average
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
© Text Marco,
molodezhnaja 12.4.05
© Bilder Eros Entertainment,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Montreal, Kanada (1): Die 21-jährige Anjali (Kareena
Kapoor) stammt aus wohlhabendem Hause und liebt den Musiker Raja (Akshay
Kumar). Bevor sie ihren Eltern (Kabir Bedi, Nafisa Ali) diese Liebe beichten
will, bittet Anjali ihre Schwester Aarti (Sushmita
Sen), sich den Mann anzusehen (2). Aarti heisst Anjalis
Wahl gut. Doch bevor sie die Eltern überhaupt darauf ansprechen kann, verstirbt
sie bei der Entbindung ihrer Zwillinge (3). Da ihr Gatte Aditya
Sahai (Anil Kapoor) nicht alleine für
die Kinder sorgen kann, bitten Anjalis Eltern sie darum, dass sie Aditya
heiratet (4). Anjali akzeptiert und reist mit ihrem Gatten und
den zwei Säuglingen nach Delhi (5) - ohne Raja darüber zu
informieren. Drei Jahre später bereut Anjali ihre Entscheidung: Aditya beachtet
sie kaum und trauert seiner Aarti nach, die er zuvor eigentlich genaus ignoriert
hat, wie er es jetzt mit Anjali tut (6). Gerade, als Anjali
endgültig genug hat von der Passivität ihres Mannes, taucht Raja in Indien auf.
Die beiden treffen sich heimlich, die alte Liebe flammt wieder auf. Davon
bekommt ausgerechnet das mit Aditya befreundete, schrille Paar
Dil (Manoj Bajpai) und Pallavi Arora (Shamita
Shetty) (7) Wind.
REVIEW
Dharmesh Darshan ist kein guter Regisseur. Für
manche ist Showman Subhash Ghai
das ewige Feindbild unter den Filmemachern Bollywoods, doch ich konnte Darshans
Filme immer noch weniger abgewinnen. Selbst sein grösster Hit
Raja Hindustani ist eine ziemliche Pleite. Und
wie er den Aamir-Streifen
Mela trotz einem Cameo von
Aishwarya Rai und einem der coolsten
Bollywood-Songs ("Chori Chori Gori Se") verhunzen konnte, ist mir bis heute ein
Rätsel. Er ist wenigstens kein Angeber wie Ghai - doch er hat auch keinen Grund
dazu, wie seine neuste, konturlose Produktion "Bewafaa" beweist. Das mit viel
Hype in den Release geschickte Star-Werk birgt das Spannungspotenzial eines
Bildschirmhintergrunds und eine Geschichte, die man nach der ersten
Viertelstunde durchschaut hat. Die Songs geben nicht viel her, die Darsteller
agieren lustlos. Viel Lärm um nichts also. Typisch Dharmesh Darshan.
Dabei beginnt der von Sridevi und ihrem Mann Boney Kapoor produzierte Streifen ganz ordentlich - vielleicht dank Sushmita Sen. Sie und Kareena sorgen als Schwestern für ein paar flotte Minuten. Da vergibt man auch ein paar Regiefehler, wie Kareena, die im Bett mit dickem Lippenstift und frisiertem Haar aufwacht (8). Vielleicht hat sie die extrem-Version von "Drei-Wetter-Taft" getestet - hält eine Woche lang ohne zu zersausen. Aber das ist Haarspalterei. Es gibt später viel gröbere Dinge, über die man sich ärgern kann. Alle kommen nach Sushmitas Tod. Ja, die Miss Universe hat bloss einen Kurzauftritt und verlässt uns viel zu schnell. Die Zuschauer sollten mehr trauern, als es die Familie tut, denn damit gehts nur noch bergab. Eben: Schon die Trauer ist eine Enttäuschung. Anil spielt blank wie ein weisses Papier und bei emotionalen Aufnahmen geht Darshan in die Totale, anstatt an den leidenden Leuten dranzubleiben. Auch das ist noch kein Weltuntergang.
Doch nun kommt besagter Klischee-Plot ins Rollen. Für die Kinder und die Familie muss Kareena ihr Glück opfern. Das gibts in vielen Bollywood-Filmen. Doch dass sie nicht einmal die Zeit findet, ihren Akshay anzurufen, ist lächerlich. Sie ziehen nach Indien, dort herrscht Langeweile für alle Beteiligten und irgendwann platzt es aus Kareena heraus. Hier kommt der beste Dialog-Teil des Films zum Zug. So gut, dass Dharmesh ihn gleich danach nochmals komplett wiederholt. Vielleicht dachte er, die Zuschauer beklatschen ihn zum ersten Mal so laut, dass man ihn nochmals abspielen sollte, damit ihn alle verstehen. Nicht zu Unrecht: Denn es ist wirklich einer der raren beklatschenswerten Momente. Danach taucht Akshay auf, das Liebesdreieck bekommt seine Kontur - und man guckt auf die Uhr und hofft auf baldiges Ende.
Bis dahin muss man aber viel erdulden. Das lieblose Spiel von Akshay und Produzenten-Bruder Anil etwa. Oder Kareenas leicht blasse Performance. Um diese aufzuheizen, brachte Darshan eine "freier Rücken"-Szene (9) während dem Song "Kaise Piya Se" hinein, die im Vorfeld heiss diskutiert wurde. Schliesslich hat Darshan Kareenas Schwester Karishma ja in Raja Hindustani zum legendären Kuss überredet - wie weit würde er mit Kareena gehen? Auch hier: viel Lärm um nichts. Durch die fünf Sekunden Rückenansicht wird Kareenas Darbietung auch nicht freudvoller. Kabir Bedi und Nafisa Ali haben nicht viel anderes zu tun, als sich ungewohnt schlecht spielend religiöse Floskeln um die Ohren zu schlagen (10). Und Sushmita ist halt eben viel zu kurz dabei, um echt zu glänzen. Damit bleiben Manoj Najpai und Shilpa Shettys Schwester Shamita Shetty (Zeher). Die beiden dürften am umstrittensten sein. Ihre ersten paar Minuten sind denn auch himmelschreiend schlecht. Doch die zwei bringen später die Energie in den Plot, die ihm sonst komplett abgeht. Bajpai und Shetty entwickeln immerhin eine Dynamik untereinander. Etwas, was man von Kareena und ihren zwei Verehrern nicht behaupten kann.
Das wiegt besonders schlimm im Falle von Akshay und Kareena. Die zwei haben keinerlei Chemie und ihre Liebe nimmt man nur schwer ab. Dadurch hat auch das Ende kaum emotionale Wirkung. Wir wissen natürlich: Kareena muss sich entscheiden. Für wen, sei nicht verraten. Nur soviel: Der Grund, den sie findet, ist ein plumper Ausweg des Drehbuchs - und dieser Grund kam zuvor im Film viel zu wenig vor. Das Ende, so wie es ist, ist dramaturgisch schwach aufgegleist und drehbuchtechnisch ein gehöriger Beschiss. Für alle, die danach die Moral immer noch nicht kapiert haben, erzählt Akshay sie noch direkt in die Kamera. Fertig ist der vorgekaute Bollywood-Brei, der so durchkalkuliert und leblos wirkt, dass ihn kaum etwas von seiner lehrmeisterlichen Bahn abbringen kann.
Da der Streifen auch noch mässig geschnitten und in den Kameraschwenks auch holprig gefilmt ist, verschärft die Sache. Keine Sushmita, keine schönen Bilder in den Songs und kein schöner Background-Score retten das. Die Musik als Ganzes kann auch kaum überzeugen. Die meisten der Songs bleiben nicht hängen - und bei zweien habe ich mich gar aufgeregt: "Kaise Piya Se" und "Ishq Chupta Nahi". Beim ersten singt Lata für Kareena. Die Bilder und die Instrumentalisierung treten zurück. Es geht nur um Lata und Kareena - und die beiden passen einfach nicht zusammen. Normalerweise kann man drüber hinwegschauen, dass die greise Lata für junge Frauen singt, aber hier ist es so daneben, dass es weh tut. Ein Lied später ergeht es Akshay genauso, wenngleich nicht gar so schlimm. In "Bewafaa" gibts eben viel, das nicht zusammenpasst: Lata und Kareena, Akshay und Kareena, aufgemotzter Jump-Cut-Stil und altmodischer Inhalt. Der Film taugt lediglich, um zu sehen, wie Dharmesh Darshan versucht, Karan Johar zu sein. Und dabei voll auf die Nase fällt.
SONGS
1) Mera Dil Jis Dil - Passabler Einstieg mit
halbherzigem Tanz von Akshay und Kareena (11).
2) Pyar Ka Anjaam - Hübsche Ballade mit Sush, Kareena und Akshay auf
Montreal-Tour (12).
3) Ishq Mein To - Schöner Background-Track mit eindrücklichem Gesang (13).
4) Kaise Piya Se - Kein Song von bleibendem Wert. Und Lata ist hier die absolut
falsche Wahl für Kareena. Die Stimme passt absolut nicht.
5) Ishq Chupta Nahi - Auch Akshay kriegt eine falsche Stimme (zu hoch und jung)
und einen schlechten Song. Aber die Bilder sind stark (14).
6) Kehta Hai - Amüsante Manoj-Shamita-up-Tempo-Nummer (15).
7) Ek Bewafaa Hai - Nach doofer englischer Einleitung ein akzeptabler Song mit
Akshay im Cool-Modus (16).
MEINE DVD
Eros Entertainment (USA), Code 0, NTSC
Anamorphic Widescreen
Hindi Dolby Digital 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs)
Disk Rating * ½ (Akzeptables Bild, Extras: Trailer)
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EXTERNE REVIEWS
indiafm.com (1½/5)
Planetbollywood (4/10)
Radio Sargam (1/10)
BBC (2/5)
Indiatimes (2/5)
Rediff.com
("Darshan [...]
has never been a decent director. Here, however, he's made some pure tripe.")
SCREENSHOTS
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