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Fantasykomödie
Japan 2009
Alternative Titel Kamogawa Horumo: Battle League in Kyoto;
Kamogawa Horumo; Duck River Horumo;
鴨川ホルモー

Regie Katsuhide Motoki
Drehbuch Maruo Kyozuka nach dem Roman von Manabu Makime
Darsteller Takayuki Yamada, Chiaki Kuriyama, Sei Ashina, Takuya Ishida, Gaku Hamada,
YosiYosi Arakawa, Shota Saito, Keita Saito, Renji Ishibashi, Megumi Sato

Länge 111 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 6

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 20.6.10
©  Bilder Shochiku, Screenshots molodezhnaja


STORY
Nach zwei Jahren Selbststudium ist
Akira Abe (Takayuki Yamada) endlich Student an der Universität Kyoto. Dort wird er von Makoto (Yoshiyoshi Arakawa) überredet, der Rekrutierungsversammlung seines Uni-Clubs "Azurblauer Drache" beizuwohnen. Obwohl Akira danach keine Ahnung hat, was der Club überhaupt soll, beschliesst er, mitzumachen - um der bildschönen Kyoko Sawara (Sei Ashina) nahe zu sein. Auch sein Kumpel Koichi (Gaku Hamada), der in Los Angeles aufgewachsen ist, ist mit von der Partie. Ebenso zur Gruppe gehören die kuriose Fumi (Chiaki Kuriyama) und der Angeber Mitsuru (Takuya Ishida). Nun erfahren sie endlich, was der Club eigentlich tut: Er führt die 1000-jährige Tradition der "Horumo"-Schlachten dort. Dabei tritt die Uni gegen die drei anderen Hochschulen Kyotos an. Die 10 Kämpfer fighten aber nicht selbst, sondern dirigieren je 100 Oni-Geister, indem sie Angriffs-Befehle vortanzen!

 

REVIEW
Von den Japanern sind wir Verrücktes gewohnt - und "Battle League Horumo" passt genau in diese Tradition. Kitaro-Regisseur Katsuhide Motoki liefert uns nämlich das pralle Paket aus Skurrilität, Absurdität und Unsinn, gemischt mit etwas Romantik, Drama und Action. Die Handlung dazu basiert auf einem Roman von
Manabu Makime ("Princess Toyotomi") und ähnelt noch am ehesten einem "Gremlins"-Film gekoppelt mit einem Uni-Liebesdreieck. Aber das Ganze ist so urjapanisch, dass Vergleiche mit westlichen Werken umgehend verpuffen.

Man stelle sich nämlich vor, eines dieser vielen japanischen Feste zu Ehren von Geistern und Gottheiten basiere auf Tatsachen und die Oni-Geister existierten wirklich. Das deutet bereits an, dass hier viel Tradition und Kultur drinsteckt, von den Kostümen bis zu den Ritualen. Natürlich ist alles überspitzt und fantastisch zurechtgelegt, doch im Grunde basiert das Ganze durchaus auf japanischem Kulturgut, wenn man so will. Motoki behandelt dies aber niemals mit allzuviel Ehrfurcht, sondern baut darauf seine wilde Story auf.

Was sofort auffällt, sind die seltsamen Gestalten: die Oni. Beim ersten Anblick bin ich erschrocken, denn die Gesichter der kleinen Gnome sehen aus wie ein Po mit Gehänge. Man stelle sich vor, ein Mann beuge sich nach vorne und man guckt direkt auf seinen Allerwertesten. Zwei Backen, keine Augen und irgendein Gewusel da, wo der Mund ist. Die Vorstellung ist nicht einmal so abwegig, schliesslich gab uns etwa Pom Poko putzige Waldviecher, die auf ihren Hoden hüpfen. Dementsprechend brachte ich die Vorstellung kaum aus dem Kopf. Aber mit der Zeit gewöhnt man sich an den Anblick und die Geister sind fast schon knuffig.

Animiert sind die Mini-Geister vom Anime-Studio GONZO ("Blue Submarine No.6"). Und obwohl die Kreationen kaum je realistisch aussehen, funktionieren sie problemlos. Es zählt hier schliesslich nicht Fotorealismus, es geht um einen etwas andersartigen Look, der dem Familienpublikum Japans gerecht wird. Und da trifft "Battle League Horumo" ins Schwarze. Wie die Geister herumwuseln und sich gegenseitig bekämpfen, während ihre menschlichen Meister sie wie Pokémons in die Schlacht führen, zaubert einem ein Schmunzeln aufs Gesicht.

Die menschlichen Protagonisten können mit den animierten Gesässgesichtern durchaus mithalten: Yamada Takayuki (Ikigami, Train Man) gibt routiniert den charmanten Versager, Kill Bill-Kultgöre Chiaki Kuriyama spielt als biedere Maus köstlich gegen ihr Image, ihr GS Wonderland-Partner Takuya Ishida überzeugt als Macho und Sei Ashina ist einfach bildschön - weshalb Akira auch mehrfach ihre perfekte Nase bewundern darf. Die Dame trat bisher nur im Keira-Knightley-Langweiler "Silk" richtig in Erscheinung, hat aber im japanischen Kino garantiert eine grosse Zukunft, das zeigen sich schon ihre vielen neuen Projekte.

"Battle League Horumo" ist kein ungeheuer intelligenter Film, kein gigantischer Schenkelklopfer und tricktechnisch keine Meisterleistung. Vor allem wird er mit der Zeit etwas repetitiv und trotz der nicht exzessiven Laufzeit schleichen sich Längen ein. Doch der Spass präsentiert eine ungewöhnliche Geschichte auf solide Weise, versüsst die Sache mit talentierten jungen Akteuren sowie putzigen Tricks. Ausserdem gibts etliche schöne Flecken in Kyoto zu bestaunen und wir werden einmal mehr Zeugen des japanischen Einfallsreichtums. Bemerkenswert auch, wie ernst die Grundidee durchgespielt wird, ohne je ironisch zum Publikum zu winken. Aus Hollywood kann man sich solch einen Film gar nicht vorstellen. Und alleine das macht ihn schon empfehlenswert.
 

 

MEINE DVD
Malaysia, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch 5.1 mit englischen, chinesischen und malaiischen Untertiteln.

 

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EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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