Barefoot Gibong (Südkorea, 2006)

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Melodrama
Südkorea 2006
Alternative Titel Maenbal-ui Kibong-i; Barefoot, Ki-Bong; 맨발의 기봉이

Regie Soo-kyeong Kwon
Drehbuch Soo-kyeong Kwon, Tae-won Jeong, Soon-won Kwon, Sang-wook Park
Darsteller Hyeon-jun Shin, Su-mi Kim, Ha-ryong Lim, Jae-hun Tak, Hyo-jin Kim

Zuschauer 2'327'413
Länge 99 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung o. A.

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
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STORY
Gubong Om (Hyeon-jun Shin) lebt mit seiner Mutter (Su-mi Kim) im Küstenort Daraeng. Seit einem extrem hohen Fieber im 8- Lebensjahr ist Gubong geistig behindert und steht auf dem Entwicklungsniveau eines Buben. Doch mit seiner Hilfsbereitschaft und seinem sonnigen Gemüt ist er der Liebling des Dorfes. Vor allem seine Mutter bekommt die Aufopferung ihres Sohnes zu spüren, wenn er jeweils ins Dorf rennt, um ihre Einkäufe zu holen. Dadurch gerät er eines Tages in ein Wettrennen und gewinnt zufällig den ersten Preis. Das wiederum weckt das Interesse von Bürgermeister Nam-su Baek (Ha-ryong Lim), der auf eine Wiederwahl hofft, wenn er Gubong zu einem Sieg im nationalen Halbmarathon der Amateure führen kann. Er trainiert Gubong, unterstützt von einer hübschen Fotografin (Hyo-jin Kim), argwöhnisch beäugt von Baeks Sohn Yeochang (Jae-hun Ta).

REVIEW
Hochmanipulativer Schmalz der "nach einer wahren Geschichte"-Art tischt Regiedebütant und Ex-Werbefilmer Soo-kyeong Kwon auf. Doch er trifft mit fast jedem melodramatischen Moment ins Schwarze und gerät dank einem tollen Schauspielensemble nie auf billiges TV-Terrain: "Barefoot Gibong" ist vielmehr ein hochklassiger Feelgoodfilm aus Korea, der am ehesten noch darunter leidet, dass der koreanische Superhit Marathon ein ähnliches Thema inspirierter abgehandelt hat.

Den Titelcharakter Gibong spielt der vielbeschäftigte Hyeon-jun Shin (Shadowless Sword), der sich auch privat für die Anliegen Behinderter einsetzt und in der Rolle völlig aufgeht. Hin und wieder bekommt man das Gefühl, er schauspielere zu bemüht und man lache über ihn, statt mit ihm - doch das ändert sich im Laufe des Films rasch. Shin trägt den Film famos auf seinen Schultern, unterstützt von einem souveränen Cast. Shins Marrying the Mafia-Mama Su-mi Kim spielt das alte Mütterchen mit schroffem Charme, der junge Jae-hun Tak (Everybody Has Secrets) holt sich viel Sympathie in einem Subplot, der fast genauso berührt wie die eigentliche Hauptgeschichte. Und die zierliche Hyo-jin Kim (Mr. Wacky) füllt eine stereotype und für den Plot nicht allzu wichtige Nebenrolle mit Herz.

Soo-kyeong Kwons grösstes Problem liegt im Ausarbeiten einiger dieser kleineren Geschichten. Auch Gibongs andere Fähigkeiten wie die Wettervorhersage oder das Fotografier-Talent werden nur eingeführt und danach nicht weiter verfolgt. Wichtig ist nur noch der Marathon, der natürlich auch das emotionale Zentrum des Films ausmacht. Ein wenig mehr Szenen abseits des Formelhaften, abseits des Konventionellen hätte man sich indes schon wünschen können. Dieses Auf-Nummer-sicher-gehen zieht sich bis in die Bildsprache und die Musik. Letztere hat ein Leitmotiv, das sich stark nach den ersten Akkorden von Melanie C.s Chartstürmer "First Day of My Life" anhört - ein Gefühl, dass ich schon bei anderen koreanischen Dramen hatte, die ähnliche Klavierkompositionen nutzen. Doch hier ist die Anleihe besonders stark. Die Melodie ist schön, keine Frage, aber im Film so klebrig eingesetzt, dass selbst manches Hollywood-Melodrama daneben musikalisch subtil erscheint.

"Barefoot Gibong" ist denn auch nicht darauf aus, das Genre umzukrempeln oder künstlerische Akzente zu setzen. Mit unumstösslicher technischer Routine, starker Besetzung und einer zu Herzen gehenden Geschichte setzt Soo-kyeong Kwon vielmehr an, eine True Story zu erzählen, welche die Kraft des menschlichen Willens und den Wert der Freundschaft zelebriert. Manchmal kitschig, manchmal sentimental, aber stets sehr schön.

MEINE DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Anamorphic Widescreen
Koreanisch Dolby Digital 5.1 und DTS mit englischen und koreanischen Untertiteln.

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