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2006
> THIRTEEN PRINCESS TREES
Drama
China 2006
Alternative Titel
Shi san ke pao tong;
十三棵泡桐
Regie Lu Yue
Drehbuch Lu Yue und Liu Ying nach einem Roman von He Dacao
Darsteller Liu Xin, Zhao Mengqiao, Duan Bowen, Chen Keliang, Zhong Ping
Länge 107 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
© Text Marco,
molodezhnaja 11.11.07
© Bilder VF,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Chengdu, 1999: An der Thirteen Princess Trees Schule, kurz PTSZX, ist He
Feng (Liu Xin) eine halbe Aussenseiterin. Das burschikose Mädchen, das zuhause
vom Vater geschlagen wird, eine Vorliebe für Messer hat und in der Schule gerne
rebelliert, steckt in einer Pseudo-Beziehung mit dem attraktiven
Klassenkameraden Taotao (Duan Bowen), der aber mehr körperlich an ihr
interessiert scheint, als emotional. Da kommt der bullige Pekinger Bao Jingsheng
(Zhao Mengqiao), der in Lhasa gelebt hat, in ihre Klasse. Er macht Feng an, doch
sie wehrt seine Avancen ab. Erst als sie merkt, dass sich Taotao von ihr
abwendet, gibt sich Feng mehr mit Bao ab. Der wurde mittlerweile der Schule
verwiesen - für eine Attacke, die Taotao zu verantworten hat.
REVIEW
Der Oscar-nominierte Kameramann Lu Yue (The
Foliage) geriet mit seiner dritten Regiearbeit mit der chinesischen Zensur
in Konflikt. Schon beim Titel gabs Probleme, denn Lu wollte
ursprünglich
den Namen der Buchvorlage verwenden, "Blade vs. Blade".
Weil dieser als zu brutal eingestuft wurde, wollte Lu zu "P.T.S.Z.X."
wechseln, bevor er letztendlich auf "Thirteen Princess Trees" einschwenkte. Dazu
kamen gut ein Dutzend Kürzungen. Offiziell wurde als Grund für die "zweite
Begutachtung" ein Kompatibilitätsproblem angegeben (der digital gedrehte Film
musste für eine Kinoauswertung auf Film kopiert werden), doch in der Zeit nahm
die Zensurbehörde einige Cuts vor, um den potentiell kontroversen Stoff zu
entschärfen. So sind Homosexualität, Verführung durch eine Lehrerin sowie Gewalt
und unsittliches Benehmen meist nur angedeutet.
Doch auch so zeigt "Thirteen Princess Trees" ein Schulsystem, das wir aus chinesischen Filmen und chinesischer Propaganda nicht kennen. Die Schüler sind rebellisch und manchmal faul, sie schmusen im Schulhof und versuchen sich als Geldverleiher. Die Bildung an sich interessiert sie nicht gross, auch wenn das System mit Lautsprechern, öffentlichen Massregelungen sowie strengen Lehrern omnipräsent ist. Es ist nicht so, dass Lu damit den chinesischen Schulalltag angreifen möchte, vielmehr zeigt er, dass es auch im boomenden Milliardenstaat nicht viel anders zu geht, als im Rest der Welt.
Das schliesst Fehltritte der Lehrer mit ein. Einer schnüffelt an seinen Schülerinnen, eine geht mit einem Schüler fremd. Manches davon hat Lu bereits gegenüber dem Roman entschärft, doch auch so ist alles deutlich genug. Die Leidtragenden sind die Schüler. Wer nicht mit dem System kooperiert (oder mit ihm schläft - in Form der Lehrer), der wird ausgeschlossen oder endet auf der Strasse. Dass es den rebellischen Bao erwischen wird, wissen wir von Anfang an, denn die ersten Filmminuten zeigen, wie er einem Mitschüler das Messer an den Hals hält und von der Polizei umzingelt ist. Lus Interesse gilt den Ereignissen, die dazu führten. Dabei konzentriert er sich auf eine ganze Reihe von Schülern, neben Feng, Bao und Taotao auch den reichen Ali, der Geld verleiht, ein behindertes Mädchen und eines, das sich zu Feng hingezogen fühlt.
Richtig tief geht "Thirteen Princess Trees" dabei eigentlich nicht. Die Kritik an der Gesellschaft wirkt etwas müde, der Blick in das Leben einfacher Leute nur halb entwickelt. Doch Lu gelingt immerhin ein spannender und interessanter Einblick in den Alltag an einer chinesischen Schule. Inszeniert ist dies mit einfachen Mitteln und im Cinéma-vérité-Look dank Digitalkamera. Will heissen: unspektakulär, aber passend. Dank souveränen Akteuren, kurzweiliger Inszenierung und einer gehaltvollen Geschichte ist "Thirteen Princess Trees" nicht nur ein Film fürs Festival-Publikum, sondern spricht auch all jene an, die das Wirtschaftswunder China mal aus einer anderen Perspektive sehen wollen.
MEINE DVD
China, Code 0, NTSC
Bild:
Letterboxed Widescreen
Ton:
Mandarin 5.1 und 2.0 mit englischen und chinesischen Untertiteln.
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Yesasia (Liefert
aus HK)
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