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2008
> ANAMIKA
Thrillerdrama. Indien. Hindi
Alternativer Titel
Anamika: The Untold Story
Regie Anant Mahadevan
Drehbuch Anant Mahadevan
Produktion B.L. Sharma
Songs Anu Malik
Kamera Pushan Kripalane
Choreografie Piyush Panchal
Darsteller Minissha Lamba,
Dino Morea, Koena Mitra,
Gulshan Grover, Achint Kaur,
Aarti Chhabria, Prithvi Zutshi, Vishwajeet Pradhan, Jatin Grewal, Vivek Sharma
Länge 121 Min.
Kinostart 2.5.2008
Box office classification Desaster
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 17.5.08
© Bilder Venus,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Jia Rao (Manissha Lamba) arbeitet als Escort-Dame in Mumbai. Ihr Job ist es,
reiche Geschäftsleute von Ausserhalb durch die Stadt zu führen und ihnen jeden
Wunsch von den Lippen abzulesen. Nur leider ist sie darin nicht besonders geübt
und macht auch bei ihrem neusten Kunden stets Fehler: dem Prinzen Vikram Aditya
Singh Sishodiya (Dino Morea) aus Rajastan. Der junge Mann benimmt sich aber
überhaupt nicht wie ein Prinz, sondern dreht den Spiess um, indem er Jia zur
"Chefin" macht und sich zu ihrem Escort. Es dauert nicht lange und die zwei
verlieben sich. Jia heiratet Aditya und sie ziehen in dessen Palast Gajner. Dort
wird Jia erst richtig klar, worauf sie sich eingelassen hat - denn Aditya hatte
vor ihr bereits eine Frau namens Anamika. Deren Tod liegt wie ein Schatten auf
dem grossen Haus und auf den Menschen, die ein und aus gehen. So etwa
Haus-Managerin Malini (Koena Mitra), Anamikas Cousin Sanjay (Jatin Grewal) und
Cop Shekhar (Gulshan Grover).
REVIEW
Der alltägliche indische Remake-Wahn hat Hitchcock
erwischt: Regisseur Anant Mahadevan, der Mann hinter Aggar,
Victoria No. 203 und Aksar
zumutete,
hat den Roman "Rebecca" von Daphne Du Maurier verfilmt, den bereits Alfred
Hitchcock 1940 zum gleichnamigen Klassiker adaptierte. Ich bin einer der wenigen
Menschen auf Erden, der Hitchs "Rebecca" für überschätzt hält, doch sein
Bollywood-Remake namens "Anamika" rammt er ungespitzt in den Boden. Dabei wäre
Potenzial grundsätzlich da, schliesslich hat Biren Nag die berühmte Vorlage 1964
zum Bollywood-Mysterydrama Kohraa adaptiert.
Aber was jener alles richtig tat, macht "Anamika" falsch. Mahadevan schafft es
nicht, eine unheimliche Atmosphäre zu erzeugen, seine Figuren mit Tiefgang
anzureichern oder schon nur die Story einigermassen spannend zu gestalten.
Vielmehr setzt er auf oberflächlichen Glanz, am besten repräsentiert durch Koena Mitra (Apna Sapna Money Money..?). Die Schöne mit dem wuchtigen Kinn spielt Haushälterin Malini, das Pendant zu Judith Andersons Mrs. Danvers in Hitchcocks "Rebecca". Doch während jene eine meisterhafte, doppelbödige Leistung abliefert, guckt Frau Mitra nur stets mit einem Kilo Make-up im Gesicht (und vielleicht etwas Botox darunter) in der Gegend herum und labert langweilige Texte. Steif wie ein Stück Holz, ohne Knistern, ohne Reiz. Im Finale, das von der Vorlage abweicht, hat man daher schon alles Interesse an ihr verloren.
Doch das gilt eigentlich für alle Schauspieler. Selbst die hübsche Minissha Lamba (Yaahan, Shaurya), die zwar natürlicher agiert als die künstliche Mitra und deutlich am besten wegkommt im ganzen Film, bleibt in ihrer unterwürfigen Rolle blass und fad. Dito Dino Morea, der sich in letzter Zeit eh nicht mehr zu einer brauchbaren Darbietung aufraffen kann. Ohne Leidenschaft gibt er eine Figur, die eigentlich in Wehmut und Erinnerungen ertrinken sollte. Und er spielt so, als sei bloss sein Yoghurt zu sauer.
Das Versagen breitet sich selbst auf den technischen Bereich aus, vor allem Mahadevans langweilige Regie. Obwohl der Film trotz fünf Songs kürzer ist als Hitchcocks Original, kommt nicht einmal echte Spannung auf. Alles plätschert dahin und der Blick auf die Uhr wird zur Norm. Bis auf ein paar nette Kompositionen gestaltet sich auch die Kameraarbeit öde und dass bei der kleinsten Rückblende jedes Mal ein heller Blitz den Schnitt begleiten muss, gehört eh zu den Todsünden aller B- und C-Regisseure Bollywoods. Bleibt die Musik. Anu Malik war einst ein wahrer Chart-König, diesen Titel hat man ihm längst aberkannt. Doch er bringt immerhin noch ein paar solide Kompositionen zustande, die den Film etwas auflockern.
2 Sterne kriegt dieses ebenso unnötige wie uninspirierte Seiefnoper-Remake, das seine Vorlage natürlich mal wieder verheimlicht, nur ausgesprochen knapp. Der Palast ist schmuck, die Wüstenbilder nett, die Songs nicht übel und Minissha Lamba auch nicht. Daher gibts einen kleinen Gnadenbonus. Doch Anant Mahadevan liefert einmal mehr ein Werk, das man nicht gesehen haben muss und das trotz einigen interessanten Ansätzen enttäuscht. Vielleicht sollte er sich auf seine alte Karriere Rückbesinnen: der als Schauspieler. Noch heute tritt er manchmal in Nebenrollen auf, so etwa in The Train. Da passt er denn auch besser hin, weil er nicht so viel falsch machen kann wie hinter der Kamera.
SONGS
1) Shagufta Dil - Tanz und Lyrics sind nicht der Brüller,
aber das Lied hat immerhin Tempo (Shaan).
2) Aayo Re - 08/15-Rajasthani-Stück, Gesang
unspektakulär. Leider mit Spielszenen unterbrochen (Sunidhi Chauhan).
3) Aashiqui - Wehmütiges Liebeslied, etwas fad (Shaan).
4) Maushiqi - Noch fader als der Vorgänger, aber süss gesungen.
5) Saath - Rock trifft auf Latin, mit trotzdem recht flüchtigem Ergebnis (Anu
Malik, Sunidhi Chauhan).
MEINE DVD
Venus (USA), Code 0, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Hindi 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * (Bei schnellen Szenen übel
verpixelt, schlechtes Interlacing. Immerhin von den Farben her brauchbar)
BESTELLEN
nehaflix (USA)
EXTERNE REVIEWS
imdb
Bollywood Hungama (1½/5)
Rediff.com
(1/5)
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