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2005
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Liebesdrama. Indien. Hindi
Alternative Titel
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Regie Shoojit Sircar
Drehbuch Shoojit Sircar, Priyush Mishra, Somnath De, Sameer Kohli
Produktion Shoojit Sircar, Gary S., Robby Grewal
Songs Shantanu Moitra
Kamera Jakob Ihre
Choreografie Shabina Khan, Pagarau "Paggie" Patel
Darsteller
Jimmy Shergill, Minissha Lamba, Yashpal Sharma, Mukesh Tiwari,
Dolly Ahluwalia
Länge 143 Min.
Kinostart 29.7.2005
Trade classification Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
© Text Marco,
molodezhnaja 30.8.05
© Bilder Sahara One,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Shaheel Ahmed (Yashpal
Sharma) setzt sich friedlich für die Belange
der Muslime in Kaschmir ein und betreibt eine kleine Druckerei. Eines Tages
begeht einer seiner Kollegen einen Fehler, worauf die Armee den Laden stürmt.
Shaheel entkommt, ein Freund wird getötet. Nun schliesst er sich der radikalen
Al-Jihad-Bewegung an und wird zum Terrorist. Sechs Jahre später ist er zum
stellvertretenden Anführer aufgestiegen und versetzt die Region in Angst und
Schrecken. Zu seinen Gegnern gehört auch der Soldat Cpt. Aman (Jimmy Shergill),
der neu zur "Rashtriya Rifles Force" gestossen ist. Er ist vor einem Haus
stationiert, in dem die lebensfrohe Adaa (Minissha Lamba) mit ihrem Vater, ihrer
Oma (Dolly Ahluwalia) und ihren
Geschwistern wohnt. Aman flirtet mit ihr - bis sich eine Beziehung entwickelt.
Diese darf nicht sein, da Aman ein hinduistischer Soldat und Adaa eine
muslimische Einheimische ist. Das Paar kämpft jedoch für seine Liebe. Gegen die
Armee, gegen Adaas Familie - und gegen die Terroristen.
REVIEW
Als erstes fällt einem die Arbeit von Jakob Ihre
auf. Der international arbeitende schwedische Kameramann verleiht "Yahaan" einen
Look, wie er im Bollywood-Kino kaum zu finden ist. Das ins Monochrome
gesteigerte, kontrastreiche Bild erzeugt ein beunruhigendes Gefühl und lässt
dennoch Raum für Poesie inmitten des Terrors. Jimmy Shergills Gesicht bekommt
man vor lauter Schatten und Dunkelheit dieses Stils kaum zu sehen, was mit der
Zeit etwas ärgert. Aber für "Yahaan" erweist sich diese Technik als absolut
treffsicher. Obwohl die Farben entzogen sind, bekommen die Bilder einen
seltsamen Realismus, vergleichbar mit jenen eines "Black Hawk Down" oder "Saving
Private Ryan".
Doch "Yahaan" zelebriert nicht, wie mancher Hindi-Film mit Top-Ästhetik, den Sieg von Stil über Substanz. Der Film hat durchaus etwas zu sagen. Es geht um die zwischenmenschliche Verständigung und ein Plädoyer für ein friedliches Kaschmir. Regiedebütant und Ex-Werbefilmer Shoojit Sircar benutzt dazu einige manipulative Szenen und zum Schluss auch ein paar fragwürdige Momente - doch das Herz sitzt am richtigen Fleck, weshalb manche Sequenzen auch zu Tränen rühren.
Im Zentrum steht die Romanze zwischen Adaa und Amit. Die Problematik einer gemischt-religiösen Beziehung ist keineswegs neu, doch Sircar geht sie zärtlich und unprätentiös an. Es ist das Umfeld, welches das Thema überhaupt erst aufs Pakett bringt. Von allen Seiten wird die Liebe bedroht und Soojat unterscheidet nicht zwischen Religion und Herkunft, wenn er die "Störenfriede der Liebe" anklagt. Die Terroristen, die Armee, die in ihren Traditionen verhafteten Einheimischen - an allen wird mehr oder weniger starke Kritik geübt. Die meisten ignorieren die Botschaft, nur bei wenigen fällt sie auf fruchtbaren Boden. Das sind die bewegendsten Stellen des Films. Insbesondere die Szenen mit Adaas Vater sind rührend.
Überhaupt gibt es ein paar formidable Nebendarsteller zu beobachten. Neben dem Vater-Darsteller ist es besonders Dolly Ahluwalia als Oma, die in den ersten halben Stunde einige der witzigsten Szenen hat. Jimmy Shergill meistert seine Hauptrolle mit Bravour und bleibt erstaunlich zurückhaltend. Ideal für den Part. An seiner Seite glänzt Newcomerin Minissha Lamba mit einer natürlichen Performance. Es mag etwas ungewöhnlich sein, dies anzusprechen, doch bei Closeups sieht man, dass sie etwas unreine Haut hat - ein solches winziges Detail verstärkt vielleicht ganz unbewusst das Gefühl von Echtheit. Ihr Spiel selbst ist leichtfüssig, manchmal etwas unangebracht für diese Umgebung, doch es bleibt ein beachtliches Debüt.
Ditto für den Regisseur. Er inszeniert das Finale, welches wohl inspiriert ist von der Stürmung der Hazratbal-Moschee in Srinagar 1996, zwar zu schwerfällig und leicht naiv, lässt die Story nach der Pause ein paar Mal durchhängen und nimmt es mit der Glaubwürdigkeit gegen Ende nicht so genau - aber dafür entschädigt alleine die erste Filmhälfte. Der eingestreute Humor amüsiert, das Tempo stimmt und manche kurze Szenen fahren ein. Bei einer Erschiessung (Spoiler-frei) um die 37-Minuten-Marke habe ich kurz aufgeschrien vor Entsetzen. Selbst die Songs passen. Sie bieten einen Kontrast zur harschen Umgebung und ihre melodiöse Art erinnerte mich an A.R. Rahman. Superb sind auch die Lyrics dazu von Gulzhar.
"Yahaan" mag offensichtliche Probleme haben, die sich auf die zweite Filmhälfte konzentrieren, doch es bleibt ein Film, dem man eine Chance geben sollte. Sein Look ist ungewöhnlich, sein Inhalt bewegend und seine Machart vorbildlich. Es ist nicht der erste, nicht der letzte und nicht der beste Film über Kaschmir. Aber einer, der von Herzen kommt und seine aufrüttelnde Geschichte mit einer gewissen Wehmut erzählt.
SONGS
1) Chham Se Bole - Schönes Lied mit
Rahman-Touch und aufstellender Inszenierung.
2) Ki Le Ja - Hübsch.
3) Kabhi Kabhi I - Verführerisches Duett.
4) Kabhi Kabhi II - Melancholisch. Läuft während dem Abspann.
MEINE DVD
Sahara One (USA), Code 0, NTSC
Anamorphic Widescreen
Hindi Dolby Digital 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs)
Disk Rating * * (Bild flackert oft - kleine Texte
(z.B. Credits) schwer lesbar. Kontrast zu hoch, dies ist aber teilweise Absicht.
Seltsame Lautsprecher-Nutzung).
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Indiaweekly.com (USA)
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EXTERNE REVIEWS
indiafm.com (1½/5)
Radio Sargam (6/10)
Planet
Bollywood (9/10)
Glamsham
Rediff.com
("Looks starkly different")
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