20th Century Boys - Chapter 3 (Japan, 2009)

> molodezhnaja Hauptseite
> asian movies
> japan
> 2008
> 20TH CENTURY BOYS - CHAPTER 3

Comicverfilmung
Japan 2009
Alternative Titel 20th Century Boys - The Last Chapter: Our Flag;
20th Century Boys 3; 20th Century Boys - The Final Chapter;
20-seiki shonen: Saishu-sho - Bokura no hata; 20世紀少年最終章

Regie Yukihiko Tsutsumi
Drehbuch Yasushi Fukuda, Takashi Nagasaki, Naoki Urasawa, Yusuke Watanabe
nach dem Manga von Naoki Urasawa
Darsteller Takako Tokiwa, Naohito Fujiki, Etsushi Toyokawa, Airi Taira, Toshiaki Karasawa,
Santamaria Yusuke, Renji Ishibashi, Teruyuki Kagawa, Arata Furuta, Fumiyo Kohinata, Toshiaki Karasawa

Länge 156 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 14

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
					.

STORY
1969 schrieben Kenji und seine Freunde das "Buch der Prophezeiung", in der eine böse Organisation die Weltherrschaft ans ich reissen würde. 28 Jahre später muss Kenji (Toshiaki Karasawa) mit ansehen, wie die Einfälle der Kids von damals real werden - Terroranschläge, Massenmorde, Virusseuche. Und hinter all dem steht der mysteriöse "Freund". Beim Kampf gegen ihn und seinen Roboter wird Tokio zerstört und Kenji lässt sein Leben. 2015 ist der "Freund" der diktatorische Machthaber. Durch einen genialen Trick erhebt er sich sogar zur Gottheit. Kenjis Nichte Kanna (Airi Taira) organisiert mit Hilfe von Kenjis ehemaligen Weggenossen den Widerstand. Doch die Zeit drängt, denn nachdem "Fruend" bereits Milliarden von Menschen umgebracht und sich selbst zum Weltpräsidenten erhoben hat, droht nun die komplette Vernichtung der Welt. Unverhoffte Hilfe kriegt Kanna von einem Totgeglaubten: Kenji!

REVIEW
Die drei "20th Century Boys"-Filme haben die Struktur eines Rhombus. Die Geschichte beginnt ganz im Kleinen mit ein paar Jungs und ihren Zukunftsfantasien. Über die Jahre weitet sich die Story breiter und breiter aus. Immer neue Nebenfiguren kommen dazu, neue Rückblenden geben Aufschlüsse, neue Ideen kommen ins Spiel. Das erreicht alsbald epische Ausmasse und am Ende von Chapter 2: The Last Hope fällt es schwer, noch den Überblick über alles zu behalten. Damit wird es die alleinige Aufgabe von Teil 3 sein, die Fäden wieder zu verknüpfen, und die Rhombenform wieder zu verengen - hin ins ganz Kleine.

Das gelingt ihm nicht ganz, denn es gibt einfach verdammt viele offene Handlungsstränge. Erfolgsregisseur Yukihiko Tsutsumi (Memories of Tomorrow, 2LDK) beginnt den letzten Teil sogar damit, noch weiter auszuholen und nochmals eher zu verwirren, als aufzulösen. Er hat ja auch zweieinhalb Stunden Zeit. Und tatsächlich beginnt er dann Mal, offene Fragen anzupacken und zieht dies bis nach (!) dem Abspann durch, also unbedingt dranbleiben bis zum Schluss.

Auf der einen Seite liebe ich dieses Konzept. Der Mix aus "Watchman" und Stephen King, den ich dem ersten Teil attestiert habe, behält Tsutsumi souverän bei und zeichnet, ausgehend von einer kleinen Bubengeschichte, die Welt vor der Auslöschung. Die Apokalypse ist nicht ein gigantisches Trickspektakel, sondern die Folge einer Spielerei und einiger falscher Entscheidungen vor vielen Jahren. Fast banal als Motivation, stets unter dem Motto "Es ist leicht, die ganze Menschheit zu zerstören". Diese Interaktion aus gross und klein, episch und intim - das ist zwar sehr konstruiert, aber einfach ungeheuer reizvoll, zumal die Story keine Schranken kennt und wirklich drauf und dran ist, den ganzen Planeten zu demolieren.

Die Kehrseite dieses Ansatzes ist die schon oft angesprochene Komplexität, die leider an Wirrheit grenzt. Tsutsumi verfilmte die gefeierte Manga-Vorlage von Naoki Urasawa in seinen fast siebeneinhalb Stunden Film überaus werkgetreu und lässt sich dabei nicht darauf ein, weniger wichtige Passagen zu eliminieren, um für mehr Klarheit zu sorgen. Nein, alles muss rein. Gegenwart, Zukunft und Vergangenheit fliessen ineinander; Menschen werden mit Masken gealtert, verschwinden und tauchen wieder auf. Und irgendwann verliert man ob der Figurendichte schlicht den Faden. Dass dann am Ende plötzlich alles so schnell geht, nachdem man so viel Zeit investiert hat, frustriert noch weiter.

Das ist bedauerlich, weil die Trilogie zu retten gewesen wäre - mit einem durchdachteren Skript. Eines, das von Anfang an Schwerpunkte zuordnet, Eckpfeiler setzt, zu denen man zurückkehren kann. Teilweise tut Tsutsumi das, indem er etwa immer wieder in die Kindheit blendet oder vor jeder Episode eine kleine Zusammenfassung serviert, aber es ist zu wenig. Und so zerbricht die ganze Trilogie an ihrem eigenen Material, an ihren eigenen Ambitionen. Und doch ist sie sehenswert, mehr als das: Ich empfehle sie unbedingt. Denn mit starken Schauspielern, einer selbst in öderen Momenten stets interessanten Story sowie einem apokalyptischen Feeling trifft "20th Century Boys" immer wieder die richtigen Unterhaltungsnoten.

Das dachten sich auch die Japaner, die beim ersten Teil 35 Millionen Dollar in die Kassen spülten, beim zweiten noch 29 Millionen und beim dritten dann satte 48 Millionen. Das ist ein Total von 112 Mio., wodurch das Budget doppelt wieder eingespielt ist. Das Unternehmen hat sich finanziell gelohnt. Und künstlerisch auch allemal, denn obwohl es so viel zu meckern gibt, bin ich mehr als dankbar, dass jemand den Stoff angepackt hat. Es braucht Mut, sich solch einem Mammutwerk zu stellen. Und dass wir ein in vielen Aspekten gelungenes Werk bekommen haben, ist zufriedenstellend.

Was trägt man als Highlights davon? Die Kindheitsszenen, während der das Buch entsteht. Das Finale von Episode zwei. Der Anschlag und die Auferstehung in Folge zwei. Aus dem dritten natürlich die Enthüllung der Identität des Freundes. Und nicht zuletzt das namensgebende Lied von T.Rex, "20th Century Boy", das einem danach nicht mehr so schnell aus dem Kopf gehen will - zumal das Teil die Welt rettet. Für siebeneinhalb Stunden ist das etwas wenig, wenn man bedenkt, wie viele Minuten dazwischen etwas verpuffen. Doch es ist auch Beweis dafür, dass Yukihiko Tsutsumi einiges richtig gemacht hat.

Die drei Teile:
20th Century Boys - Chapter 1: Beginning of the End, 2008
20th Century Boys - Chapter 2: The Last Hope, 2009
20th Century Boys - Chapter 3: Our Flag, 2009

MEINE DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch 5.1 und DTS sowie Kantonesisch 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.

BESTELLEN
Yesasia (Liefert aus HK)

EXTERNE LINKS
imdb.com

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint

Seite optimiert für Internet Explorer 6.0