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Melodrama
Japan 2006
Alternativer Titel
Ashita no kioku;

Regie Yukihiko Tsutsumi
Drehbuch Hakaru Sunamoto und
Uiko Miura nach dem Roman von Hiroshi Ogiwara
Darsteller Ken Watanabe, Kanako Higuchi, Kenji Sakaguchi, Kazue Fukiishi, Asami Mizukawa

Länge 122 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 30.12.07
©  Bilder Toei, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der 49-jährige Werber Masayuki Saeki (Ken Watanabe) steht mitten im Leben: Er ist erfolgreich im Beruf, seine Ehe mit Emiko (Kanako Higuchi) ist immer noch freudvoll und seine Tochter Rie (Kazue Fukiishi) wird bald heiraten. Doch da haut ihn eine erschütternde Diagnose aus der Bahn: Er leidet an Alzheimer! Erst vergisst er nur Kleinigkeiten und macht Arbeiten doppelt. Dann verpasst er wichtige Termine und verwechselt Personen, die ihm nahe stehen. Er kündigt den Job und begibt sich in die Pflege von Emiko, die sich für den Gatten aufopfert. Langsam sieht Masayuki, wie das Leben, das er kennt, ihm mehr und mehr entgleitet.

 

REVIEW
Alzheimer gehört zu den heimtückischsten Krankheiten, die einen Menschen befallen kann. Das gilt nicht nur für den Betroffenen selbst, sondern für sein Umfeld, das Zeuge des langsamen Zerfalls und Vergessens wird. Als Grundlage eines Melodramas ist Alzheimer daher bestens geeignet, wie erfolreiche Filme wie "Iris" oder "Away from Her" zeigen. Doch Vorsicht ist ebenso geboten, denn der Schritt zur Sentimentalität ist schnell gemacht und ein Film verkommt zu "Krankheit der Woche"-Material. Für eine solche Verwässerung ist Alzheimer zu tragisch. Vielfilmer Yukihiki Tsutsumi ("Forbidden Siren", "Trick", The Sword of Alexander, 2LDK) begeht in seinem Melodrama "Memories of Tomorrow" den Fehler zum Glück nur selten. Meistens trifft er, basierend auf einer Vorlage von Schriftsteller Hiroshi Ogiwara, den richtigen Ton.

Das liegt ganz besonders am Hauptdarsteller: Ken Watanabe. Der auch international mit Filmen wie Letters from Iwo Jima, Batman Begins und The Last Samurai bekannt gewordene Schauspieler war die treibende Kraft hinter dem Film und agierte als ausführender Produzent, ja er steuerte sogar Teile des Soundtracks bei. Watanabe legte sein ganzes Herzblut in die Rolle und zeigt sich von einer ungewohnten Seite. Zu sehen, wie ein so selbstbewusster und willenstarker Mensch wie er durch die Krankheit buchstäblich zusammengestaucht wird, tut weh und Watanabe führt alles mit Innbrunst und Subtilität zugleich vor. Sein Leid geht einfach ans Herz.

Tsutsumi erzählt den Film interessanterweise aus Sicht des Betroffenen selbst. Subjektive Kamera gibt es nur selten, und wenn, dann fast schon unfreiwillig komisch, aber Masayuki steht immer im Zentrum, seine Emotionen treiben den Film voran. Lediglich Film-Gattin Kanako Higuchi (Casshern) kommt noch eine wichtige Funktion bei. Als mit leidende und trotzdem starke Ehefrau ist sie ein schauspielerischer Genuss - und im Zusammenspiel dieser beiden entstehen die besten Tränen-Momente. Solche gibt es denn auch jede Menge. Taschentücher bereit halten empfiehlt sich bei "Memories of Tomorrow" auf jeden Fall.

Dass das Melodrama nicht einfach ein plumper Tränendrücker ist, dafür sorgen die Akteure ebenso wie der versierte Regisseur. Tsutsumi gestaltet die Bilder edel, lässt Gefühle subtil aufkommen, baut am Anfang die Krankheitssymptome geschickt auf und gestattet sich gegen Ende einen leichten Hang ins Surreale. "Memories of Tomorrow" mag etwas lang sein, am Ende wird die Krankheit etwas zu sehr verharmlost und inhaltlich bleibt die Story selbstverständlich leicht vorhersehbar - doch der Film geht an Herz und Nieren, ist vorbildlich umgesetzt und hat die vielen Preise, die er bekommen hat (v.a. für Watanabe), auch verdient.

 

MEINE DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch 2.0 und 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.

 

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Yesasia (HK)

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

 


 

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