Treasure Planet (2002)

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US-Start: 27.11.2002
CH-Start: 05.11.2002

Regie

Ron Clements - Hercules, Aladdin, The Little Mermaid, The Great Mouse Detective
John Musker - Hercules, Aladdin, The Little Mermaid, The Great Mouse Detective

Buch

Barry Johnson - Hercules
Frank Nissen - Dinosaur, Pippi Longstockin
Sowie die Schreib-Neulinge Kaan Kalyon, Mark Kennedy, Sam Levine, Donnie Long
nach dem Roman von Robert Louis Stevenson
Musik James Newton Howard -  Unbreakable, Atlantis, Dinosaur, The Sixth Sense, Signs
Sprecher Joseph Gordon-Levitt
Emma Thompson
Brian Murray
Martin Short
David Hyde Pierce
Picking Up the Pieces, 10 Things I Hate About You, H:20
Sense and Sensibility, Primary Colors, Remains of the Day
City Hall, Bob Roberts, Hamlet
Jimmy Neurton, Mars Attacks!, Father of the Bride
Full Frontal, Nixon, Osmosis Jones, Frasier (Serie)
Links imdb, upcomingmovies.com, Offizielle Website
Verleih / © Walt Disney
Bewertung
Kritik Hier klicken für meine ausführliche Kritik
Andere Stimmen Roger Ebert (USA) 2½/4 ... do we really need this zapped-up version of the Robert Louis Stevenson classic?
James Berardinelli (USA) 3/4 ... perfectly pleasing animated action/adventure.


Kommentarlos zu ein paar Bildern, die alle aus dem eindrücklichen Teaser-Trailer stammen:

Das neue Poster (übrigens ein sehr schönes, finde ich) erschien Mitte August - ihr könnt es als neues Titelbild der Seite sehen. Das etwas fade Teaser-Poster habe ich entfernt.


Review

Kreuzt man "Atlantis" mit "Titan A.E." kriegt man ... ? Genau: "Treasure Planet". Walt Disney verlegte für dieses Animations-Epos Robert Louis Stevensons weltbekannte Story von Jim Hawkins und der "Schatzinsel" ins Weltall. Riesige Seegelschiffe kreuzen durchs All, Piraten stören den Handel und der übelste von ihnen hortet die geraubten Schätze auf einem legendären Planeten. Die Idee ist sehr reizvoll - und man gewöhnt sich schnell daran, dass dies ein Fantasie-Weltall ist in dem eben Schiffe als Raumschiffe dienen (die Segel sind Solarsegel und sehen aus wie jene bei Kinji Fukasakus Message From Space), in dem die Menschen atmen können - genau wie alle anderen obskuren Wesen, die den Film bevölkern. In der Tat ist "Treasure Planet" sogar am besten, wenn er gar nicht versucht, wissenschaftliche Hintergründe zu liefern. Wenn er es nämlich versucht, kratzt man sich schnell am Kopf und fragt sich "wie geht das?" - so etwa bei der Gravitation an Bord. Würden die Macher einfach alles als gegeben voraussetzen, würde "Treasure Planet" noch besser funktionieren.

Was nicht heissen soll, er funktioniere nicht. Tut er nämlich - und zwar als Sci-Fi-Abenteuer, Kinderfilm, Moralstück und Komödie. Die Bilder, die man bereits aus dem Trailer kennt, sind spektakulär - der Anflug auf den Weltraumhafen, Jims Ritt auf dem Solar-Board, die Wale, die das Schiff begleiten etc. "Treasure Planet" ist ein Film, für den die Designer und Ideen-Lieferanten auf Overdrive geschalten haben und das zahlt sich bei dieser Art Story aus. Der Vergleich mit "Atlantis" funktioniert denn auch vor allem visuell, da beiden ein wahrer Augenschmaus sind und CGI-Effekte mit traditioneller Handzeichnung kombinieren - "Treasure Planet" noch mehr als alle Vorgänger. So gibt es Charakteren, die ganz CGI sind. Es fügt sich zu einem eindrücklichen Ganzen zusammen.

Doch der Film hat eben auch die Fehler von "Atlantis" geerbt - nein, nicht der New-Age-Scheiss, aber die relative Steifheit und die mässige Story. "Treasure Planet" will mit seinem coolen Helden jung wirken, kommt die meiste Zeit aber etwas zu bieder daher. Vor allem wenn es um den typische Disney-Moralkatalog geht: Der rebellische Bub muss ausziehen, damit sein Charakter geformt werden kann. Gähn. Diese "Hörner-Abstossen"-Story ist bei 90% aller Disney-Filme drin, sogar bei den Video-Releases wie "Susi & Strolch 2" - und die Message ist einfach zu konservativ für meinen (rebellischen:) Geschmack. Und kann mal jemand den Disney-Verantworklichen sagen, dass Väter nicht per se schlecht sind? Wieder gibts eine verkleinerte Familie (Mutter und Sohn). Papa hat sie verlassen. In "Lilo & Stitch" gabs gar keine Eltern und in "Atlantis" war der Grosspapa der Ersatz-Vater. In "Treasure Planet" verschwindet der Papa nämlich, um der Handlung eine weitere Botschaft zu geben: Jungs brauchen einen Vater. Gähn. Der kommt im Film in der Person des mysteriösen Cyborg-Kochs daher.

So, genug der langen Worte. Harte Fakten. Neben dem, was ich bereits aufgezählt habe, gefiel mir an "Treasure Planet" Folgendes:
Morph, der kleine rote Formwandler, ist ein wahrer Gag-Genuss. Der Spinnen-Matrose ist ziemlich düster und gut animiert. Die Action. Die Bilder (muss ich nochmals sagen ...). Die Musik. Tja, und ähm. Ein paar andere Details. Was war denn weniger gut?
Jim Hawkins - blass. Die Moral - klebrig. Die Story - voraussehbar. Zu plumpe Nebencharakteren wie dieses Flatulenz-Alien. Doch all dies trübt das Sci-Fi-Abenteuer nur in beschränktem Masse. Empfehlen würde ich es all denen, die "Titan A.E." mochten - und den Jüngeren, denn bis auf ein paar gruselige Bilder (eben die olle Spinne) ist "Treasure Planet" auf ein jüngeres Publikum zugeschnitten, als "Titan A. E."

Und bevor ichs vergesse: Emma Thompson als Captain ist eine Wucht. Echt, Voice-Cast-mässig das Highlight im Film.




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0.10.02

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