>
molodezhnaja
Hauptseite
>
asian movies
>
bollywood
>
2005
> JO BOLE SO NIHAAL
Actionkomödie. Indien. Hindi
Alternativer Titel
He Who Believes Triumphs
Regie Rahul Rawail
Drehbuch Raju Saigal
Produktion N.R. Pachisia
Songs Anand Raj Anand
Kamera Surendra Rao, Jalesh Oberoi, Aseem Bajaj
Choreografie Chinni Prakash, Remo
Darsteller Sunny Deol, Kamaal Khan, Shilpi Sharma, Nupur Mehta,
Thomas Umer Tevana
Länge 121 Min.
Kinostart 13.5.2005
Trade classification Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . | . |
© Text Marco,
molodezhnaja 8.6.05
© Bilder Leena Presentation,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Nihaal Singh (Sunny Deol) ist ein etwas naiver, aber treuherziger und vor allem
ehrlicher Polizist im Punjab. Eines Tages gerät er an den Terroristen Romeo
(Kamaal Khan), der Häuser sprengt und danach beichten geht - um auch noch den
jeweiligen Priester zu killen (1). Nihaal erkennt ihn nicht (2)
und als er doch ahnt, was er für einen Mistkerl er in der Hand hatte, ist Romeo
bereits über die Grenze nach Pakistan geflohen. Nihaal wird der Kooperation mit
ihm verdächtig, suspendiert und im Dorf geächtet (3). Einige
Monate später ist Romeo in New York gelandet. Mit seiner Freundin Liza (Nupur
Mehta) will er im Auftrag einer Terrorgruppe (4) das Hyatt
Hotel sprengen, in dem eine internationale Frauenkonferenz stattfindet. Das FBI
bekommt Wind davon, dass Romeo in den Staaten weilt und schickt Agenten nach
Indien. Nihaal sichert den Amis Hilfe zu - aber nur, wenn sie ihn mitnehmen. In
New York wird ihm die heisse FBI-Agentin Satindar Kaur alias Suzanne (Shilpi
Sharma) als Partnerin zugeteilt (5). Und die hat alle Hände
voll zu tun mit dem Trampel aus der Heimat.
REVIEW
"Jo Bole So Nihaal" hat bereits unrühmliche Bekanntheit erlangt, weil er für
Unruhen sorgte: Sikh-Gruppen störten sich am religiösen Titel und an Szenen, in
denen Sunny Deol als Sikh-Mann vor knapp bekleideten Damen flieht. Das beleidige
ihre religiösen Gefühle. Zu der unsinnigen Aussage will ich mich gar nicht
äussern, aber wie so oft führte auch diese Form von religiösem Extremismus zu
Tod und Verderben: Bei Anschlägen auf Kinos in Delhi starb ein Mensch, über 60
wurden verletzt. Einige Sikh-Führer beschuldigten Unbekannte, die den Sikhs
schaden wollten. Wie auch immer, vielen Kinos war die Lage zu heiss: Sie nahmen
den Film aus dem Programm und er floppte. Soviel Wind um einen so trivialen
Film.
Die neue Actionkomödie von Rahul Rawail (Dacait, Aur Pyar Ho Gaya) wäre ansonsten nämlich keinerlei Aufregung wert. Action-Löew Sunny Deol versucht sich mit bescheidenem Erfolg als Komiker und darf zwischendurch natürlich trotzdem seine Markenzeichen einbringen - lautes Geschrei und schlagfertige Fäuste. Dazu kübelweise Klischees, üble Stereotypen und ausgesprochen mittelmässige Inszenierung. Da ist man froh, wenn nach knapp zwei Stunden der Spuk vorbei ist.
Der Feind heisst diesmal nicht Pakistan, dafür hat Sunny einen blassen Terroristen zu schnappen, dessen Ziele leider zu diffus bleiben. Dass Sunny hier nicht konstant gegen den Nachbarstaat wettern darf, ist löblich, doch dafür sucht er sich andere Ziele aus: Ein Transvestit auf New Yorks Strassen, knapp bekleidete Girls und Amerika. Die USA werden einmal mehr als verkommene Nation angeschaut, in der die Sünde regiert. Doch damit nicht genug: Sunny beleidigt das FBI, erklärt die Amis für unfähig, sich vor Terroristen zu schützen (6) und reagiert dafür beim kleinsten Mucks gegen sein geliebtes Mutterland mit weit aufgerissenen Augen. Es sind die üblichen Sunny-Tiraden, die einfach nur ärgern. Egal gegen wen sie gerichtet sind.
Der Humor dazwischen ist beinahe so peinlich. Ich gebe zu, es gab ein paar Stellen, an denen ich lachen musste. So ist Sunny jedes mal geschockt, wenn eine Frau ihn erregt (7) - und im Gegenzug fällt seine Mama zu Hause auf den Boden. Aber das sind wahrlich keine Schenkelklopfer. Ansonsten grinst man höchstens peinlich berührt oder gar nicht - die Sprachfehler-Gags sind doof, die ständigen Übersetzungsprobleme zwischen Punjabi bzw. Hindi und Englisch schnell ausgeleiert. Und die Action? Ich fand den ersten Faustkampf zwischen Sunny und Kamaal Khan ganz gelungen (8), aber den Rest kann man kaum brauchen. Ein paar Explosionen (9), ein paar Faustkämpfe, das wars. Eine Verfolgungsjagd über die Brücken von New York ist besser gelungen und nutzt wenigstens einmal die Location. Der Rest des Films hätte genauso gut in Punjab gedreht werden können. New York sah jedenfalls selten langweiliger aus.
In die Mittelmässigkeit reihen sich die drei schnell vergessenen Songs ein - und auch die Schauspieler: Sunny beweist Selbstironie, doch zum Grossteil agiert er auf Deol'schem Autopilot. Sein Nemesis, der Debütant Kamaal Khan, wandelt schier unberührt durch den Film und erzeugt kaum Gefühle. Dabei sollte man diesen Kerl hassen. Khans Anhängsel Nupur Mehta bietet ihre Figur zum Besten, daneben hat sie wenig zu melden. Einmal darf sie ihren Co-Star völlig unmotiviert auspeitschen (10). Als Ersatz für die Beichte, nach der er so süchtig ist. Shilpi Sharma hat als am knappsten bekleidete Polizistin der Welt (11) wenigstens eine witzige Szene, in der sie Sunny aufs Bett schwingt (12). Und später gibts sogar eine ganz ganz keusche Bettszene mit einem dicken Wolle-Laken vom Kinn an abwärts (13).
Fazit: Das muss man sich kaum antun. Sunny-Fans dürfen sich freuen, dass ihr Held etwas Humor beweist, doch "Jo Bole So Nihaal" taugt weder als Komödie noch als Actionfilm wirklich viel. Peinliche Zoten, noch peinlichere Dialoge und ganz ausgesprochen peinliche Stereotypen machen den Film weitgehend zur Qual. Kurzes Aufblitzen von Witz oder Action dazwischen verhilft dem Quatsch auf knappe 2 Sterne, aber von einer Empfehlung ist der Film trotzdem so weit entfernt wie Sunny Deol vom Method Acting.
SONGS
1) Jo Bole So Nihaal - Fades Titellied
mit patriotischen Lyrics und schwachen Bildern von New Yorks Time Square (14).
2) Raat Kuchh Aur Thi - Lustlose Disconummer mit ein paar sexy Tänzerinnen (15).
3) Main Yaar Punjabi Jatt - Inszenatorisch eher peinliche Buddy-Nummer auf den
Strassen New Yorks (16).
MEINE DVD
Leena (USA), Code 0, NTSC
Anamorphic Widescreen
Hindi Dolby Digital 5.1 und 2.0 mit englischen Untertiteln (Film und Songs)
Disk Rating * ½ (Schlankes Digipack. Scharfes Bild,
aber in die Höhe gezogen. Ich musste bei meinem 4:3-Fernseher das Bild manuell
schmaler machen. Ebenfalls ärgerlich: Das "Leena"-Logo bleibt den ganzen Film
hindurch eingeblendet. Bonus: Making-of)
BESTELLEN
Indiaweekly.com (USA)
Nehaflix.com
(USA)
EXTERNE REVIEWS
indiafm.com (2½/5)
BBC (3/5)
Mid-Day (2/5)
Nowrunning (2/5)
SCREENSHOTS (Manuell in
der Höhe gestaucht)
anklicken, um nach oben zurückzukehren
created by molodezhnaja
all rights reserved.
Seite optimiert für Internet Explorer 6.0