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1960
>TAKE AIM AT THE
POLICE VAN
Thriller
Japan 1960
Alternative Titel Jusango taihi-sen ori: Sono gosho o nerae; 13号待避線より
その護送車を狙え
Regie
Seijun Suzuki
Drehbuch Shinichi Sekizawa nach einer Story von Kazuo Shimada
Darsteller Michitaro Mizushima, Mari Shiraki, Misako Watanabe, Shinsuke
Ashida
Länge 79 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 14
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 9.12.09
© Bilder Criterion / Nikkatsu, Screenshots molodezhnaja
STORY
Ein Scharfschütze feuert mit seinem Gewehr auf einen Gefangenentransport. Der
Häftling Komine kommt dabei um und Wärter Daijiro Tamon (Michitaro Mizushima)
wird verantwortlich gemacht. Als Strafe wird er für sechs Monate suspendiert.
Das kann Tamon nicht auf sich sitzen lassen und recherchiert auf eigene Faust.
Ein Ansatz ist der Name, den der Gefangene Goro (Shoichi Ozawa) im Bus ans
Fenster schrieb. Diese Spur führt ihn zur hübschen Yuko (Misako Watanabe) - und
in Lebensgefahr.
REVIEW
Obwohl Seijun Suzuki sich erst 1963 mit "Youth of the
Beast" als cineastisches enfant terrible etablierte, sind auch seine früheren
Werke bereits aufgeladen mit knisternder Spannung, cineastischen Spielereien,
fiebriger Atmosphäre und einer wirren Story. Der Mann kann wohl gar nicht
anders, als wirre Handlungen in ein elektrisierendes Kleid zu stecken. Als er
1956 bei Nikkatsu anfing, fasste das Studio denn auch bald Vertrauen in seine
Vision und setzte ihn für ihre B-Thriller-Abteilung ein. So entstanden zum
Beispiel 1958
Underworld Beauty und zwei Jahre
darauf "Take Aim at the Police Van".
Dessen Titel ist Programm: Die Story beginnt genau damit. Dem Zielen auf einen Polizeiwagen. Von da an spinnt Suzuki einen klassischen Mysterythriller, bei dem es darum geht, das Rätsel hinter der Bluttat zu lüften. Dabei taucht das eine oder andere Noir-Element auf, doch der Regisseur orientiert sich deutlicher am Pulp von Filmemachern wie Sam Fuller. Jener benutzte ein paar derselben Stilmittel, mit denen Suzuki hier schon mal vorsichtig experimentierte und die er noch nach seinem Gusto variierte.
Er schneidet in den Actionszenen schnell und lässt sich dazwischen etwas mehr Zeit, was einen abwechslungsreichen Rhythmus erzeugt. Gerne wechselt er innerhalb einer Szene die Perspektive und immer wieder filmt er aus ungewöhnlichen Winkeln, wodurch Bilder leicht verzerrt wirken. Vorder- und Hintergrund stehen in spannender Dynamik zueinander und ein flotter Soundtrack verleiht den Bildern eine jugendliche Frische.
Nicht zuletzt gibts so urtypische Suzuki-Momente wie die nackte Frau, die mit einem Pfeil durch die Brust aus dem Schrank fällt oder die Kameraperspektive durch das Zielfernrohr des Killers. Oder eben jener Killer, der in der ersten Szene sein Gewehr streichelt und nicht zu vergessen das kuriose Finale mit dem Benzinlaster. Das sind kleine Ideen, die den an sich mittelmässigen Film aufwerten. Sie verleihen ihm etwas Eigenleben - oder eben: den Suzuki-Touch, selbst wenn der hier noch nicht voll ausgereift ist.
Die Schauspieler leisten derweil gute Arbeit, erstaunlich ist, dass mit Michitaro Mizushima ein eher älterer Herr die Hauptrolle übernahm - was in deutlichem Kontrast zu anderen Nikkatsu-Noirs wie I Am Waiting oder Rusty Knife steht, bei dem auf jugendliche Helden gesetzt wird. Auch Suzuki wechselte später zu jüngeren Stars wie Jo Shishido. Nichtsdestotrotz passt der reifere und besonnene Mizushima ganz gut in die Geschichte, weil Daijiro inmitten des wilden Tuns und den konfusen Ereignissen seine Ruhe bewahren kann und die
Bei diesen Ereignissen liegt freilich der Suzuki-Hund begraben, denn es fällt bisweilen schwer, alle Fäden in der Hand zu behalten und wirklich jede Information in das Story-Mosaik einzubauen. Das ist nicht zwingend auf die Unachtsamkeit der Zuschauer zurückzuführen, sondern ist vielmehr ein Kernproblem Suzukis, das ihm 1967 bekannterweise die Kündigung bei Nikkatsu einbrachte (und faktisch jahrelanges Berufsverbot). Daher sollte man, wie so oft bei Suzuki, gar nicht versuchen, die Geschichte komplett zu verarbeiten, sondern sich auf die Präsentation konzentrieren. Dann kriegt man einen kurzweiligen und gestylten Thriller geboten, der bereits andeutet, wozu dieser Mann inszenatorisch fähig ist.
MEINE
DVD (Ecplise)
USA, Code 1, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch mono mit englischen Untertiteln.
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Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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