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Thriller
Japan 1958
Alternative Titel Sabita naifu; 錆びたナイフ
Regie Toshio Masuda
Drehbuch Toshio Masuda, Shintaro Ishihara nach einer Story von Shintaro
Ishihara
Darsteller Yujiro Ishihara, Mie Kitahara, Shoji Yasui, Mari Shiraki, Jo
Shishido
Länge 90 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 7.12.09
© Bilder Criterion / Nikkatsu, Screenshots molodezhnaja
STORY
Udaka City, eine Industriestadt im Westen Japans. Mit dem
wirtschaftlichen Aufschwung kamen auch die Gangster. Einer der Bosse, Katsumata,
ging der Polizei endlich ins Netz. Doch weil Staatsanwalt Karita (Shoji Yasui)
ihm nichts nachweisen kann, muss er ihn bald wieder laufen lassen. Kurz darauf
trifft ein Brief des Gangsters Shimabara (Jo Shishido)
bei den Behörden ein: Es gäbe drei Männer, die Katsumatas Schandtaten bezeugen
könnten. Wenige Tage später ist Shimabara tot und die Polizei schnappt sich zwei
der genannten Männer: Yukihiko Tachibana (Yujiro Ishihara) und
Makoto Terada (Akira Kobayashi). Vor allem Tachibana ist gar nicht glücklich
darüber, in die Welt der Kriminellen zurückgezogen zu werden, versucht er doch
nach seinem eigenen Knastaufenthalt, ein normales Leben zu führen.
REVIEW
Film noir, japanisches Sozialdrama und
Jugendfilm: Das Vermischen dieses Trios hat was, das hat unter anderem
I Am Waiting 1957 gezeigt. Und wenn etwas
funktioniert, dann baut ein Mainstream-Studio wie Nikkatsu natürlich darauf auf.
Unter anderem mit "Rusty Knife", der ein Jahr später erschien, mit demselben
Star und ähnlichen visuellen Motiven, wenngleich mit inhaltlichen Unterschieden
und etwas weniger klassischem Noir-Ambiente. Der Film unterhält auf knackige
Weise ganz im Stile des weltweiten Pulp-Kinos, mit harten Kerlen, heissen
Ludern, tödlichen Waffen, ruppige Schlägereien und schicken Autos.
Hinter der Kamera stand dabei Toshio Masuda (Shadow Hunters). Er begann seine Karriere als Regieassistent von Mikio Naruse und Nobuo Nakagawa bei Shintoho, bevor er 1954 mit seinem Mentor Umetsugo Inoue zu Nikkatsu folgte und bald darauf selbst Filme drehen durfte. "Rusty Knife" war seine dritte Arbeit und ein wichtiger Schritt auf seinem Weg zu einem der erfolgreichsten Regisseure des Studios. Die Popularität war alleine schon durch die Schauspieler vorbestimmt, schliesslich war der 23-jährige Yujiro Ishihara bereits eine Ikone der Jugendfilme. "Rusty Knife" machte gar so viel Kasse, dass Masuda und Ishihara 25 Mal zusammenarbeiteten!
Hier profitieren sie bestens voneinander: Yujiro Ishihara, der auch das düstere Titellied singt, liefert sein jugendliches Charisma und seinen Rebellen-Charme, den er zwar anfänglich unterdrückt, der aber später voll herausbrechen darf. An seiner Seite spielt abermals seine spätere Ehefrau Mie Kitahara und komplettiert wird das junge Trio von Akira Kobayashi (Kanto Wanderer). Als Zückerchen ist kurz der spätere Kultstar Jo Shishido zu sehen, der mit seinen später schönheitsoperierten und legendären Wangenknochen in den Filmen von Seijun Suzuki zu Ruhm kam.
Doch eine atmosphärische Inszenierung und solide Schauspieler alleine machen noch keinen Film. Kann die Story mithalten? Beinahe. Sie hat mehr Facetten als der stimmungsgetriebene I Am Waiting und setzt typische Yakuzafilm-Muster ein, die Jahre später zu voller Blüte reiften. So hat Tachibana eine düstere Vergangenheit, denn er tötete einst den Mann, den er für die Vergewaltigung seiner Freundin verantwortlich machte. Dafür sass er im Knast. Und nun erst erfährt er, dass die Sache damals gar nicht so einfach war. Es gab noch einen involvierten Mann. Das ist alles durchaus reizvoll, wenngleich nicht gerade wirkungsvoll aufgelöst.
Zuzusehen, wie Tachibana, der ein anständiges Leben zu führen versucht, immer tiefer in den Sumpf aus Vergeltung, Sühne und Gewalt gerät, macht indes den Reiz von "Rusty Knife" aus. Der Film ist ruppig, den Charakteren wird übel mitgespielt und mit Themen wie Vergewaltigung und Mord haut die Story in jene Kerbe, die Regisseure wie Kinji Fukasaku spätere voll auskosteten. Abgesehen von einigen aufgeworfenen Fragen über Profit und Kosten des Wirtschaftsbooms ist es kein besonders tiefsinniger Film, kein ungeheuer raffinierter - aber mit viel Drive erzählt und mit Gespür für Pulp-Feeling inszeniert. Wer auf Noir steht, oder mehr noch: auf Gangsterthriller, dem sei das Werk daher unbedingt ans Herz gelegt. Und auch ich mit weniger Noir-Faible gebe ihm den Daumen nach oben.
MEINE
DVD (Ecplise)
USA, Code 1, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch mono mit englischen Untertiteln.
BESTELLEN
amazon.com (US-Box-Set. Liefert aus USA)
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SCREENSHOTS
Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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