> molodezhnaja Hauptseite
> asian movies
> bollywood

> 2008
> TAHAAN

 


 

Drama. Indien. Hindi
Alternativer Titel
-

Regie Santosh Sivan
Drehbuch Santosh Sivan, Ritesh Menon, Paul Hardart
Produktion Shripal Morakhia, Mabina Rattonsey
Musik Taufiq Qureshi
Kamera Santosh Sivan
Darsteller Purav Bhandare, Anupam Kher, Sarika, Rahul Bose, Ankush Dubey, Victor Bannerjee, Rahul Khanna
Länge 97 Min.

Kinostart 5.9.2009
Box office classification
Desaster
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 22.2.09
©  Bilder MoserBaer, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der 8-jährige Tahaan (Purav Bhandara) lebt mit seinem Grossvater (Victor Banerjee), seiner stummen Mutter (Sarika) und seiner älteren Schwester Zoya (Sana Shaikh) in Kaschmir. Da der Vater seit drei Jahren verschwunden ist, leidet die Familie unter Geldsorgen. Als der Grossvater verstirbt, fordert der Geldverleiher Kuka Saab (Rahul Khanna) die Schulden zurück, worauf die Mutter allen Besitz verkaufen muss - selbst Tahaans geliebten Esel Birbala. Der alte Händler Subhan (Anupam Kher) kauft das Tier, um ihn als Transportmittel für seine Touren in die Berge einzusetzen, die er mit seinem Sohn Zafar (Rahul Bose) durchführt. Tahaan schafft es, sich ebenfalls als Begleiter einzuschmeicheln. Das wiederum fällt dem jungen Terroristen Indrees (Ankush Dubey) auf, der Tahaan für einen Anschlag missbrauchen will.

 

REVIEW
In Dil Se filmte der indische Meisterkameramann Santosh Sivan Kaschmir von einer ebenso tristen, wie ansprechenden Seite. Manche dieser Bilder haben im Bollywood-Kino einen geradezu legendären Status erreicht. Nun kehrt Sivan als Kameramann und Regisseur in die abgelegene und umstrittene Gegend im Nordwesten Indiens zurück und liefert erneut Aufnahmen von zeitloser Schönheit. In ihrer Schlichtheit und Rohheit gehören sie sogar zum Besten, was visuell im Jahr 2008 aus Indien zu sehen war. Wenn etwa am Anfang der Bub durch die karge und schneebedeckte Hügellandschaft irrt und seinen Esel sucht, dann fühlt sich dies ungeheuer echt an. Dieses "hier und jetzt"-Gefühl machen indische Filmemacher sonst mit übertriebenen Filtern oder technischen Mätzchen liebend gern zunichte, doch Sivan setzt ganz auf Naturalismus und erreicht damit Bemerkenswertes.

Die Bildgestaltung alleine macht einen Grossteil der Schönheit und Kraft von "Tahaan" aus, selbst wenn es sich nur um einen kleinen Füller handelt, der die Geschichte in eine stimmige Atmosphäre bettet, so möchte man doch zu keiner Sekunde auf derart narrativ vermeintlich überflüssige Shots verzichten. Es sind indes keineswegs die Kameraleistungen Sivans alleine, die den Film sehenswert machen. Auch die Besetzung erweist sich als Glücksgriff. Das gilt besonders für das Casting der Titelfigur durch den Newcomer Purav Bhandare. Der Kleine wurde von den indischen Kritikern im selben Atemzug genannt wie der hochgelobte Neuling aus dem Vorjahr - Darsheel Safary aus Aamir Khans Taare Zameen Par. Doch Bhandare ist in manchen Belangen vielleicht noch besser. In seiner schmutzigen Kleidung und mit seinem unaufdringlich naiven Spiel kommt er noch ein Spürchen natürlicher herüber, was unentbehrlich ist für diesen Part.

Bestens ergänzt wird Bhandare von einer Gruppe erfahrener Mimen, allen voran dem starken Anupam Kher, der sich nie in den Vordergrund stellt. Auch Rahul Bose, der nicht viel zu tun hat und als einziger in der Welt Kaschmirs etwas fehlt am Platz wirkt, ordnet sich stets der Geschichte unter. Altmeister Victor Bannerjee gibt derweil einen gutmütigen Opa ab und Sarika beeindruckt als stumm leidende Mutter. Die Frau mit ihren hellen Augen trat in Bollywood bereits als Kind vor die Kamera, entwickelte sich später wegen ihres westlichen Looks zu einer bevorzugten Darstellerin verruchter und gefallener Mädchen (Vidhaata), und hielt sich in den letzten Jahren mit interessanten Projekten (Manorama Six Feet Under) über Wasser. "Tahaan" kann sie als weitere gelungene Arbeit in ihre Trophäensammlung aufnehmen.

Das einzige kleine Manko bleibt die Geschichte. Dass Sivan das Thema Terror beherrscht, hat er in seinem Meisterwerk The Terrorist bewiesen. Hier wird der Konflikt zu einer Randerscheinung, was durchaus gewollt ist - denn der Fokus liegt auf Tahaan und seinem Esel (dessen Name vielleicht nicht zufällig wie in Robert Bressons Meisterwerk "Au hasard Balthazar" mit einem B beginnt). Diese Entscheidung allein wertet den Film nicht ab, sondern sorgt nur dafür, dass ein potentiell brisantes Thema einen gefühlvollen, kleinen Film zusätzlich bereichert. Die Krux liegt vielmehr im Ende, wenn der Terror in den erzählerischen Fokus rückt und etwas plump aufgelöst wird. Ein knalliges Ende hätte "Tahaan" sicher nicht gut gestanden, doch das nun vorliegende Finale fiel auch etwas unbefriedigend aus, weil es das zuvor Passierte fast schon banalisiert und der Story zu abrupt einen Schluss aufzwingt. Da wäre mehr rauszuholen gewesen, das spürt man. Doch auch so gehört "Tahaan" zu den besten Bollywood-Filmen des Jahrgangs 2008 und bleibt vor allem wegen der Optik und Jungdarsteller Bhandare in guter Erinnerung.

 

MEINE DVD
MoserBaer (IND), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * * (Verpixeltes und nicht sehr scharfes, aber weitgehend brauchbares Bild)

 

BESTELLEN 
Induna (Liefert aus Indien)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb

Bollywood Hungama (2/5)
Rediff.com (4/5)

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit PowerDVD 8, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

created by molodezhnaja
all rights reserved.

 

 

 

 

 

 

Seite optimiert für Internet Explorer 6/7