The Surrogate Womb (Südkorea, 1987)

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Drama
Südkorea 1987
Alternative Titel The Surrogate Woman; Surrogate Womb; The Surrogate Mother;
Sibaji; Ssibaji; 씨받이

Regie Im Kwon-taek
Darsteller Kang Soo-yeon, Lee Gu-sun, Yun Yang-ha, Han Eun-jin, Bang Hie

Länge 93 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
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STORY
Korea während der Joseon-Dynastie: Die 28-jährige Yun kann ihrem adeligen Ehemann Shin Sang-gyu (Lee Gu-sun) kein Kind gebären. Darum beschliessen eine Eltern, eine Ersatzfrau zu suchen, die einen Stammhalter zur Welt bringen soll. Der Vater wählt dazu die freche Bauerntochter Ok-nyo (Kang Soo-yeon), die gerade Mal 17 Jahre alt ist. Das Mädchen hat vom Leben der Aristokraten keine Ahnung und verhält sich nicht standeskonform. Beim ersten Mal ist die Jungfrau geschockt über den Akt. Doch schon bald findet sie Gefallen daran - und auch Sang-gyu verliebt sich in sie! Als Ok-nyo tatsächlich schwanger wird, müssten die Schäferstündchen enden. Doch die Liebenden machen weiter.

REVIEW
2006 drehte der Koreaner Im Kwon-taek mit Beyond the Years seinen 100. Spielfilm. Eine bemerkenswerte Leistung für einen Regisseur, der im Verlauf seiner Karriere so manchen Klassiker geschaffen hat. Seine erfolgreichste und vielleicht auch beste Arbeit drehte er 1993 mit Sopyonje, doch schon sechs Jahre zuvor gelang ihm mit "The Surrogate Womb" ein starkes Stück Kino, das ihm einen mittelheftigen Preissegen bescherte. So lief das Drama am Filmfestival in Venedig und brachte Hauptdarstellerin Kang Soo-yeon den Löwen für die beste Hauptrolle!

Die damals 21-Jährige, die auch heute noch ganz selten vor die Kamera tritt (Hanbando), zeigt fürwahr eine famose Leistung. Anfänglich sprüht sie über vor jugendlicher Rebellion, später wirkt sie unter den Adeligen mit ihrer Lebendigkeit deplaziert. Es folgen erotische Szenen, in denen ihre Schönheit ins beste Licht gerückt wird. Und gegen Ende dominiert das Drama, das Kang ebenso souverän meistert. Auch alle Co-Stars zeigen fehlerfreie Darbietungen und so geht "The Surrogate Womb" problemlos als grosses Schauspielkino durch.

Aber nicht alleine das: Auch die Ausstattung mit den Joseon-Kostümen und den klassisch-koreanischen Folklore-Einlagen gefällt. Überzeugend auch die unaufdringliche Kameraführung und die elegante Montage, die für Tempo sorgt und den Film Genre-untypisch kurz hält, mit knapp 90 Minuten. Doch letztendlich ist es wohl auch die Geschichte, die den Film sehenswert macht. Wie die junge Frau ihre Lebenslust in den Adelszirkel bringt und die Liebe dort zur gefährlichen Emotion wird, das birgt viel dramatisches Potential. Der Umgang der Obrigkeit mit dem "Gesindel" wird denn auch ziemlich ruchlos veranschaulicht.

Und daneben bleibt, wie so oft bei Im Kwon-taek, noch Raum für Sex. Die erste Szene zwischen Sang-gyu und Ok-nyo gestaltet sich ziemlich bizarr, denn Sang-hyu vollzieht den Befruchtungsakt, während seine Frau draussen vor der Tür Anweisungen gibt und abwartet. Später gibts etwas sinnlichere Szenen, die jedoch rasch der brutaleren Seite der Fleischeslust Platz machen. Folter für Ok-nyos Verhalten etwa, oder Probleme bei der Schwangerschaft. Die von mancher Kritiker-Seite in diese Szenen hineingelesene Frauenfeindlichkeit blieb mir indes verborgen - denn wenn sie doch zu entdecken ist, dann spiegelt sie die Absichten ihrer Zeit, weniger die des Films.

"The Surrogate Womb" hat nicht ganz die dramatische Kraft und cineastische Virtuosität von Sopyonje. Doch in Im Kwon-taeks Kanon steht das Werk nicht viel weiter hinten. Es ist ansprechend inszeniert, famos gespielt und kraftvoll erzählt. Ein wenig mehr Nuancen hätten der Story durchaus gut getan, doch auch so kriegt man so manche Facette des Lebens während der Joseon-Dynastie geboten. Vom Klassengefälle über den Umgang mit Frauen bis zu Folklore und Aberglauben. Und mittendrin eine junge Frau, die Leben möchte, aber in die Mühlen der adeligen Familienplanung gerät. Starker Tobak.

MEINE DVD
Südkorea, Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Koreanisch 2.0 mit englischen und koreanischen Untertiteln.

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SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint

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