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Liebesdrama. Indien / UdSSR. Hindi
Alternativer Titel
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Regie Umesh Mehra, Latif Daiziyev
Drehbuch Umesh Mehra, Latif Daiziyev,
Shanti Prakash Bakshi, Javed Siddiqui, Ulmas Umarbekov
Produktion F.C. Mehra
Songs Anu Malik
Kamera S. Pappu,
Davron Abdullayev
Choreografie P.L. Raj, Kamal, Umesh Mehra, Sohini Chenarde
Darsteller Sunny Deol, Poonam Dhillon, Pran, Tanuja, Gulshan Grover, Zeenat Aman,
Rakesh Bedi, Mehar Mittal, Farida,
Mazhar Khan, Shammi Kapoor, Frunzik Mkrtchyan

Länge 160 Min.

Kinostart 29.6.1984
Trade classification
Hit
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 1.10.06
©  Bilder Bollywood Entertainment, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der weise Peer Baba (Shammi Kapoor) prophezeit Ismail Baig einen Sohn und dem Töpfer Tulla (Pran) eine Tochter. Die beiden sollen durch das Schicksal verbunden sein, so die Vorhersage. Ismail wird tatsächlich Vater und aus seinem Sohn Mirza Izzat Baig (Sunny Deol) ist Jahre später ein stattlicher Krieger in Bukhara geworden. Als Izzat eines Tages aus einem Krug trinkt, entdeckt er darin das Antlitz von Sohni (Poonam Dhillon). Sie ist Tullas Tochter und hat den Krug am Ufer des Chenab im fernen Punjab hergestellt. Nunmehr besessen von der schönen Frau bricht Izzat auf, um sie zu finden. Unterwegs befreit er den reichen Jabru (Isamat Ergashev) aus der Gefangenschaft der Bandenführerin Zera (Zeenat Aman) und sichert sich die Zusammenarbeit eines Sklaven, den er Händlern abkauft. In Sohnis Heimat angekommen begibt sich Izzat in die Dienste von Tulla und seiner Frau (Tanuja) und weckt durch seine Nähe zu Sohni die Eifersucht des Töpfers Noor (Gulshan Grover).

 

REVIEW
1980, gleich zu Beginn seiner Karriere, drehte Umesh Mehra mit Dharmendra die indisch-russische Koproduktion
Alibaba Aur 40 Chor. Da die Zusammenarbeit mit dem usbekischen Regisseur Latif Faiziyev so fruchtbar war, legten die zwei Filmemacher noch zwei Werke nach - 1991 "Shikari" und bereits 1984 "Sohni Mahiwal". Letzterer basiert auf einer klassisch-populären tragischen Romanze aus dem Punjab, von denen es vier Stück gibt - die drei anderen sind "Mirza Sahiba", "Sassi Punnun" und "Heer Ranjha" (u.a. verfilmt 1970 von Chetan Anand). Für die Hauptrolle verpflichtete Mehra Dharmendras Sohn Sunny Deol, der noch in der Startphase seiner Karriere steckte. Eine überzeugende Besetzung, denn Sunny zeigt sich hier von seiner besten Seite.

Der heute als Prügel-Macho bekannte Punjabi stemmt hier Actionszenen ebenso wie Songsequenzen, dramatisches Pathos und schöne Liebesszenen. Dabei darf er seine Leinwandpartnerin Poonam Dhillon sogar einmal auf die Lippen küssen, vielleicht eine Konzession an das sowjetische Publikum, das in Sachen Prüderie weniger extrem war als das indische. Aber keine Angst: Die Passage ist sehr taktvoll, dürfte also auch keinen Bollywood-Fan aus der Bahn werfen. Neben Sunny glänzt ein interessantes Ensemble aus primär indischen Stars (die Sowjets sind in Nebenrollen verdrängt). Poonam Dhillon bleibt etwas blass, passt aber in den Part. Pran ist als ihr Filmvater eine Freude, ebenso Gulshan Grover als Fiesling. Die mit 33 Jahren bereits am Ende ihrer Heldinnen-Laufbahn angelangte 70's-Ikone Zeenat Aman überzeugt als rassige Kriegerin, Kajols Mutter Tanuja hat als Sohnis Mutter kaum eine Szene von Belang und 60's-Held Shammi Kapoor gibt sich als prophetischer Gottesmann die Ehre.

Religion spielt denn auch mehrfach eine zentrale Rolle, wobei es sich hier ausschliesslich um den Islam handelt - kein Wunder bei diesem Handlungsort. Dementsprechend bedient sich die Geschichte auch bei Elementen des "muslim social", analog etwa zum klassischen Epos Laila Majnu, wo ebenfalls das fatalistische und prophetische Element eine wichtige Rolle einnimmt. "Sohni Mahiwal" behält sich aber die Option eines Happy-Ends offen und Mehra gönnt seinen Zuschauern auch so manche glückliche Szene. Die meisten davon manifestieren sich in den Liedern, die nach der Pause eine etwas zu hohe Dichte aufweisen, aber stets attraktiv inszeniert sind. Besonders auffällig "Do Meethe Bol" mit seinen psychedelischen Elementen und "Soni Meri Soni" mit seinen Postkartenbildern.

Doch das Drama ist vorgegeben, das deutet bereits Shammis Prophezeiung an, das wird aber auch im Film mehrfach angesprochen. Und es bleibt auch erhalten, obwohl Mehta und Faiziyev die Vorlage teilweise massiv verändert haben. So tritt der "Mahiwal", der Kuhhirte des Titels, erst spät in Aktion, als Sunny sich als solcher verkleidet, um seine Geliebte heimlich zu treffen. Dafür nehmen Gauner und Ganoven mehr Platz ein und spielen auch für den Verlauf der Story wichtige Rollen. Im Original wird Sohni im Verlauf der Geschichte verheiratet und begeht faktisch Ehebruch. Soweit wollten die Filmemacher nicht gehen. Und auch das Finale haben sie verändert.

Nicht (nur) daraus ergeben sich die Probleme des Films, sondern eher aus seiner Dramaturgie. Die bereits angesprochene Song-Dichte im Mittelteil bringt den Film beinahe zum Stillstand. Auch die Shammi-Prophezeiungen wirken zu wenig dramatisch und tun zu wenig für den Film. Die Musik von Anu Malik ist passabel, die Spannung moderat. Doch "Sohni Mahiwal" glänzt mit viel Pathos, wunderbarer CinemaScope-Kamera und einer von Sunnys besseren Darbietungen. Der Film wurde an den Kinokassen denn auch zum moderaten Hit und holte drei Filmfare-Awards für Schnitt (verdient, da ziemlich innovativ), Anupama Deshpande als weibliche Playbacksängerin und den Sound. Absolut sehenswertes Kino also.

 

MEINE DVD
Bollywood Entertainment (USA), Code 0, NTSC
Anamorphic Widescreen
Hindi Dolby Digital 2.0 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * * (Nicht immer ganz scharf, aber
überraschend
angenehmes Bild).

 

BESTELLEN 
nehaflix (USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb

 

SCREENSHOTS

 


 

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