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Liebesdrama. Indien. Hindi
Alternativer Titel
Heer Ranjha

Regie Chetan Anand
Drehbuch Chetan Anand
Produktion Chetan Anand, Ketan Anand
Songs Madan Mohan
Kamera Jal Mistry
Choreografie Gopi Krishnan, Sudarshan Dhir
Darsteller Raaj Kumar, Priya Rajvansh, Pran, Prithviraj Kapoor, Ajit, Ulhas, Jayant, D.K. Sapru,
 Jeevan, Nana Palsikar, Sonia Sahni, Kamini Kaushal, Indrani Mukherjee, Achla Sachdev, Tun Tun
Länge 139 Min.

Kinostart 1970
Box office classification
-
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 12.10.08
©  Bilder Baba, Screenshots molodezhnaja


STORY
Dido Ranjha (Raaj Kumar) wächst in der Obhut seiner vier Brüder auf. Nach einem Streit mit einer seiner Schwägerinnen zieht er durch den Punjab und landet in einem Dorf. Dort verguckt er sich in Heer Saleti (Priya Rajvansh), die aus einer der reichsten Familien der Region stammt: den Choudhurys. Die beiden Liebenden treffen sich heimlich, bis sie von Heers Onkel Kaido (Pran) ertappt werden. Der verbitterte Krüppel verpetzt Heer bei ihrem Vater (Jayant). Mit der Hilfe des intriganten Mullahs (Jeevan) wird Heer daraufhin mit Saida (Ajit) vermählt. Ranjha zieht mit gebrochenem Herzen von dannen und kommt bei einem Jogi bei einem heiligen Schrein unter. Doch schon bald sieht er Heer wieder.

 

REVIEW
Poesie ist nicht mein Ding. Ich lese Shakespeare wegen der Geschichten, weniger wegen der Reime. Und Hindi-Poesie geht fast komplett an mir vorbei - die Paarreime und Haufenreime, die oft zum Zug kommen, klingen mir zu gestelzt. Ein Film wie "Heer Raanjha", den Chetan Anand komplett in Versen inszenierte, hat es daher bei mir nicht leicht. Doch ich habe gar nicht gross versucht, die Poesie in den Dialogen zu entdecken, sondern mich auf den Rest konzentriert. Und der ist ziemlich gut.

Anand nahm als Vorlage Waris Shahs Gedicht von "Heer", das auf der Legende von "Heer Raanjha" basiert, die wiederum zu den vier grossen romantischen Mythen des Punjab gehört, neben "Sohni Mahiwal" (u.a verfilmt 1984), "Mirza Sahiba" und "Sassi Punnun". Die Story ist dementsprechend schwerer Stoff, wenn gelitten wird, dann richtig, wenn geliebt wird, dann mit Innbrunst. Das grenzt manchmal schon an eine Parodie, wenn etwa die Mutter vor lauter Leid um sich ruft, sie möge tot umfallen, damit sie diese Schmach nicht erleben müsse. Das tut sie mehrfach. Und immer schön laut. Dass der Film daher überaus theatralisch ist, erklärt sich von selbst. Doch meistens macht das nicht viel aus, erst in der finalen Gerichtssitzung mit dem König (gespielt von Altstar Prithviraj Kapoor) geht einem das gekünstelte Getue etwas auf den Wecker.

Anand, der auch als Erzähler waltet, hat es aber gar nicht auf Realismus abgesehen. Er stilisiert seine Bilder, er dramatisiert seine Geschichte. Wenn Pran sich gegen Ende des Films in seine Wut hineinsteigert, beleuchten die Scheinwerfer sein Gesicht knallrot. Und weil diese Herangehensweise System hat, kommt sie auch gut. Man muss an den Film einfach herangehen wie an ein Shakespeare-Stück: Gesprochen in Versen, aufgeführt mit Pathos und sporadisch gespickt mit Romantik und Witz. So amüsiert etwa die Szene, in der die Liebenden zum ersten Mal via eine Mittelsfrau miteinander reden.

Obwohl "Heer Raanjha" also als grosses Drama durchgeht und der Schluss in seiner Tragik fast aufgesetzt wirkt, gefiel mir der Film doch eine Spur besser als der vergleichbare Laila Majnu, der mit mehr Fatalismus alle Romantik erdrückt. Hier sieht es besser aus. Das liegt auch an Raaj Kumar, der mit hochgestochenen Dialogen das Bild des poetischen Liebhabers perfekt hinbekommt. Manchmal ist er dabei geradezu chargierend, doch er passt bestens in den Film. Die im Jahr 2000 unter mysteriösen Umständen umgekommene Priya Rajvansh, die ausschliesslich in den Filmen ihres Liebhabers Chetan Anand spielte und von dessen Söhnen Ketan Anand und Vivek Anand ermordet worden sein soll, gibt Heers schöne Partnerin ebenso leidenschaftlich.

Um die Liebe der beiden zu unterstreichen, schuf Madan Mohan einige elegante und lange Stücke. Beim ersten Lied, "Jo Moti Teri", musste ich aufhorchen, klang es doch bekannt: Der Refrain ist eine Urversion von "Lodhi" aus Veer-Zaara, dessen Musik ja aus Stücken aus Mohans Nachlass komponiert wurde. Der ganze Soundtrack gehört sicherlich zu den Highlights, ebenso die Kameraarbeit, die mit einem Filmfare Award ausgezeichnet wurde. Der technisch überdurchschnittliche Film richtet sich denn auch an ein anspruchsvolles Publikum, ohne völlig dem Kunstkino zu verfallen. Er unterhält, er stimuliert - trotz der Spannungslücken und trotz der theatralischen Machart.

 

MEINE DVD
Babu (USA), Code 0, NTSC
Bild: 4:3
Ton: Hindi 2.0 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½ (Farblich meist stark, jedoch mit erheblichen Kratzern, Unschärfen und Verpixelungen)

 

BESTELLEN 
nehaflix (Liefert aus USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb

 

SCREENSHOTS


 

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