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2006
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Sportromanze
Japan 2006
Alternative Titel
Rafu;
ラフ
Regie Kentaro
Otani
Drehbuch Arisa Kaneko nach einem Manga
von Mitsuru Adachi
Darsteller Mokomichi Hayami, Masami Nagasawa, Tsuyoshi Abe, Takuya
Ishida, Mai Takahashi
Länge 106 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
© Text Marco,
molodezhnaja 25.8.07
© Bilder Toho,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Keisuke Yamato (Mokomichi Hayami) ist der Sohn eines Gebäckfabrikanten
und trainiert an der Eisen-Privatschule 100 Meter Freestyle-Schwimmen. Er ist
gut darin, aber nie ganz so gut wie sein Rivale Hiroki Nakanishi (Tsuyoshi Abe),
der regelmässig Rekorde bricht. Hirokis beste Freundin ist die Turmspringerin
Ami Ninomiya (Masami Nagasawa), die aus einer rivalisierenden Bäckerei-Dynastie,
welche Keisukes Familie für den Tod des Grossvaters verantwortlich macht. Doch
trotz dieses Familienzwists erwärmen sich Keisuke und Ami füreinander.
Kompliziert wird eine mögliche Beziehung aber
zusätzlich
dadurch, dass Keisuke glaubt, Ami liebe Hiroki, und Ami überzeugt ist, Keisuke
habe ein Auge auf ihre Rivalin Kaori Koyanagi (Yui Ichikawa) geworfen.
REVIEW
In Japan entstehen mittlerweile ebenso oft Sportfilme wie
in Hollywood. Doch der Unterschied liegt darin, welche Geschichten auf dem
Sporthintergrund aufgebaut werden: Während die US-Filme auf Underdog- und
Teamgeist-Themen setzen, basieren japanische Sportfilme meist auf Mangas und
erzählen vom Kampf des Einzelnen. Es geht um Liebe und Erfolg, durchaus auch um
Teamgeist in manchen Filmen, aber das Individuum und seine Auseinandersetzung
mit dem Erwachsenwerden rückt ins Zentrum. Als Vorlagen dazu eignen sich
Shonen-Mangas ebenso wie Shojo-Mangas, also Comics für Jungs und Mädels.
"Rough", ein zwischen 1987 und 89
entstandener
Manga von Mitsuru Adachi (Touch),
gehört zu den Shonen-Mangas und diente nun als Vorlage für den Live-Action-Film
von Kentaro Otani, der sich davor und danach erfolgreich an einem Shojo-Stoff
versuchte: Nana und Nana 2.
"Rough" ist jedoch schwächer, ja deutlich schwächer als der erste Nana. Was hier fehlt, sind die einfachen Gesten, die zu grossen Emotionen führen. Bezeichnend vielleicht, dass sich der bewegendste Moment nicht zwischen den Geschlechtern entwickelt, sondern in Ogatas Liebesgeständnis an seinen Kumpel Keisuke zu finden ist. Die Worte gehen direkt ins Herz, auch wenn sie im Film etwas aus dem Nichts kommen. Ogata wird gar nicht gut genug eingeführt, um ihm so einen fulminanten Abgang zu gönnen. Schön ist er trotzdem - und schöne Szenen hat es auch sonst im ganzen Film immer wieder. Auch witzige Momente, wie etwa Riekos Fall vom 10m-Turm.
Doch so richtig warm wird man mit den Figuren nicht. Otani kommt ihnen mit klischeehafter Charakterisierung nicht sonderlich nahe, ihre Dilemmas wirken marginal und die Hindernisse für die Liebe der beiden Protagonisten scheinen schnell überwunden. Der grösste Brocken zwischen den beiden ist die Romeo-und-Julia-artige Rivalität der beiden Bäckerei-Dynastien, doch daraus macht der Film überhaupt nichts. Keine Dramatik und bis auf ein paar "Mörder"-Beleidigungen aus Amis Mund scheint hier nichts zu sein, was jemals eine echte Hürde darstellt. Auch Keisukes Lässigkeit, die ihn daran hindert, besser zu werden, scheint nie unüberwindbar. "Rough", ganz entgegen seinem Titel, macht es den Figuren schlicht und einfach zu leicht.
Doch der Titel sollte auch anders gedeutet werden: "Rough", roh, noch ungehobelt. Unbeholfen im Sport und im Leben. Deshalb sind die Flirtversuche und Annäherungen der Charaktere auch der spannendste Teil des Films. Die Schüchternheit, die Missverständnisse - das ist durchaus reizvoll und wird noch angenehmer, weil die Akteure allesamt den Augen schmeicheln und sich keine schauspielerischen Reinfälle leisten: TV-Star und Kinodebütant Mokomichi Hayami versucht sich als sanfter Rebell und spielt nicht übel, die 19-jährige Masami Nagasawa (Tears for You) bringt Reife in ihre Darstellung, ohne jugendliche Frische einzubüssen. Auch die Nebendarsteller um das Paar herum überzeugt.
Als Mangaverfilmung ist "Rough" wohl gar nicht so übel: Otani bringt Dynamik in die Szenen, indem er ein wenig CGI einsetzt und auf eine agile Kamera in den Schwimmszenen setzt. Auch die Besetzung ist Manga-tauglich und vereint mit sympathischem Spiel den gerne gesuchten Mix aus Melodramatik, Romantik, Lebensfreude und Erfolgsdrang. Doch Otani kanns besser, das weiss jeder, der Nana gesehen hat. Hier gibt er sich mit Mittelmass zufrieden, es fehlt echte Dramatik und sogar bei den Emotionen hapert es bisweilen. 106 Minuten kann man auch dümmer verbringen als mit "Rough", doch in den Pantheon grosser Shonen- und Shojo-Mangaadaptionen wird diese Produktion sicher nicht einziehen.
MEINE
DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Japanisch 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.
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(HK)
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