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Actiondrama. Indien. Hindi
Alternativer Titel
-
Regie
Sunil Dutt
Drehbuch Bharat B. Bhalla
Produktion Amar Jeet
Songs R.D. Burman
Kamera Ramchandra
Choreografie Gopi Krishana, Suresh Bhatt
Darsteller Sanjay Dutt, Reena
Roy, Tina Munim, Ranjeet, Aruna Irani,
Shakti Kapoor,
Raakhee,
Amjad Khan,
Sunil Dutt, Shashikala, Iftekhar,
Anwar Hussain, Shammi Kapoor
Länge 151 Min.
Kinostart 26.4.1981
Box office classification Semi-Hit
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 29.6.08
© Bilder Eros Entertainment,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der Gewerkschaftsführer Shankar (Sunil Dutt) fordert von seinem
Arbeitgeber Ratanlal (Anwar Hussain) eine Lebensversicherung für alle
Bauarbeiter im Betrieb. Darum heuert Ratanlan den Schurken Jagdish (Ranjeet) an,
um Shankar in die Schranken zu weisen. Jagdish nimmt den Auftrag jedoch zu ernst
und tötet sein Opfer. Damit nicht genug: Er schaltet auch gleich noch Ratanlal
aus, der den angerichteten Schaden wieder gutmachen wollte. Jagdish kommt so in
den Besitz der Baufirma und attackiert zu allem Übel auch noch Shankars Witwe
Parvati (Rakhee). Dabei kommt ihr kleiner Sohn Rakesh zu Schaden, verliert sein
Gedächtnis und muss fortan von der Mutter getrennt leben. Er kommt beim
Familienfreund Robert D'Souza (Amjad Khan) und dessen Frau Kathy (Aruna Irani)
unter, die ihn liebevoll gross ziehen. Jahre später ist aus Rakesh der
Motorrad-Halbstarke Rocky (Sanjay Dutt) geworden. Er verguckt sich in Ratans
Tochter Renu (Tina Munim), die Jagdish als Gattin für seinen Sohn R.D. (Shakti
Kapoor) vorgesehen hat.
REVIEW
Mit seiner vierten Regiearbeit lancierte Altstar
Sunil Dutt seinen Sohn Sanjay Dutt als neuen Helden in Bollywood. Der Junior war
zuvor erst als Kinderdarsteller in Papas Reshma
Aur Shera zu sehen, doch nun durfte er in einem waschechten Masala-Streifen
als Romantiker, Schläger und Familienmensch ran: Eine Paraderolle für jeden
aufsteigenden Bollywood-Schauspieler. Der junge Dutt macht das Beste draus,
sieht zwar körperlich noch nicht gerade wie ein Held aus und spielt auch noch
etwas ungelenk, doch mit Charisma macht er diese Mankos wett. Er war
schliesslich auch erst 22 Jahre alt. Man vergibt ihm daher gerne, dass er für
den Part eigentlich keine Idealbesetzung darstellte.
Der schnelle Ruhm und der Krebstod seiner Mutter Nargis, die fünf Tage vor der Filmpremiere (an der ihr Stuhl leer blieb) starb, gingen der Nachwuchshoffnung entsprechend an die Nieren und Sanjay, der bereits zuvor in den Dunstkreis der Drogensucht kam, verfiel der Sucht. Erst eine Entziehungskur in den USA reinigte seinen Körper und er startete einen neuen Anlauf mit Hits wie Naam. In "Rocky" ist davon freilich noch nichts zu sehen, da spielt Dutt Junior mit jugendlicher Lebensfreude, die in späteren Rollen dem frühen Erwachsenwerden wich. Sanjays Co-Stars können nicht mit einer solch illustren Biografie mithalten - und sind auch schauspielerisch nicht ganz so überzeugend. Die in den 70er-Jahren populäre Reena Roy kämpft als suizidale Bordell-Tänzerin Lajwanti gegen eine unglaubwürdige Rollenentwicklung und Karz-Girl Tina Mumin, die damals mit Sanjay privat liiert war, fällt kaum auf.
Zum Glück tummeln sich in den Nebenrollen etwas gestandenere Mimen, allen voran Dutt Senior selbst, der der Anfangsphase etwas Gewicht verleiht. Ranjeet ist als Bösewicht solide, mehr nicht. Shakti Kapoor bleibt etwas blass und kämpft auch gegen eine unausgegorene Charakterzeichnung zwischen Comedy und Ernst. Aruna Irani und Amjad Khan geben ein nettes Pärchen ab, Nargis' Bruder Anwar Hussain ist kurz als im Graubereich agierender Boss zu sehen, während Rakhee mal wieder das tun darf, wofür sie fast immer angeheuert wird: um zu leiden. Für Shammi Kapoor bleibt noch ein undankbarer Gaststar als Juror in einem Gesangswettbewerb, bei dessen Performance die Aufmachung ein wenig an "Om Shanti Om" aus Karz erinnert - nur mit weniger Glitzer.
"Weniger" dürfte das Schlagwort von "Rocky" sein. Er bietet Masala, nur mit weniger Spass. Eine interessante Besetzung in weniger interessanten Rollen. Solide Musik, aber wenig eingängige Songs. Und eine Story, die mehr oder weniger Müll ist. Der Anfang, der hätte vor dem Vorspann abgehandelt werden können, anstatt dass man die in Masala-Filmen immer sehr lange Einleitung durch die Credits unterbricht, gibt bereits das Ausmass der Verwicklungen vor: Das überkonstruierte Drehbuch zeichnet den Weg, den die lost-and-found-Thematik später nehmen wird, fast schon exakt vor und es geht nur noch drum, wann welche Figur an ihren Gegenüber gerät, der sie aufklären kann. Dazwischen stören dann die schlecht gezeichneten Charaktere wie jene von Reena Roy und Tina Mumin.
Weil die Handlung so holprig auf Masala getrimmt ist, aber nie dessen Intensität, Spass und Lockerheit aufnimmt, kommt auch nie richtige Spannung auf. Man hangelt sich von einem Song zum nächsten, schmunzelt kurz, belächelt die Kostüme, bangt kurz mit - und sieht "Rocky" mehr und mehr als gehobenen Trash an. Solide inszenierten, mit netter Musik unterlegten und brauchbar gespielten Trash, versteht sich. Fast alle Beteiligten, von Sunil über Sanjay bis R.D. Burman können es besser, das haben sie davor und danach zur Genüge gezeigt. "Rocky" ist sicher keine schlechte Arbeit aus dem Hause Dutt, aber auch keine sonderlich inspirierte. In erster Linie dürfte sie für all jene Fans spannend sein, die ihr Idol Sanjay Dutt in seiner ersten richtigen Rolle sehen wollen. Enttäuscht sein werden sie nicht - schon gar nicht von Sanjay selbst.
MEINE DVD
Eros Entertainment (GB), Code 0, NTSC
Bild:
Letterboxed Widescreen
Ton:
Hindi 5.1 mit englischen Untertiteln (Songs nicht untertitelt).
Disk Rating * * (Unscharfes, verpixeltes und
zu dunkles Bild, in den Songs keine Untertitel)
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