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1991
> THE ROAD TO THE RACE TRACK
Drama
Südkorea 1991
Alternative Titel
Road to the Racetrack; Gyeongmajang ganeun kil; 경마장 가는길
Regie Jang Sun-woo
Darsteller Mun Seong-kun, Kang Soo-yeon, Kim Bo-yeon, Lee In-ok, Kwon
Il-jong, Yoon Il-joo
Länge 141 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 12.2.10
© Bilder Ein's M&M CO,
Screenshots molodezhnaja
STORY
R (Mun Seong-kun) verbrachte die letzten fünf Jahre in Frankreich. Nun kehrt er
in seine Heimat Korea zurück. Am Flughafen trifft er auf J (Kang Soo-yeon), die
während seines Auslandaufenthalts seine Geliebte war. Während R die
hocherotische Beziehung wieder aufflammen lassen will, drückt sich J. Wütend
besucht R daher seine Ehefrau (Kim Bo-yeon) und seine Kinder, zu denen er aber
keine echte emotionale Verbindung mehr hat. Also fährt er nach Seoul und
versucht, J doch noch zu einer Beziehung zu überreden. Dazu ist ihm jedes Mittel
recht.
REVIEW
Blabla Sex Blabla Liebe Blabla Beziehung.
Irgendwo im endlosen Redeschwall steckt hier ein Film. Aber man muss ihn
regelrecht freilegen zwischen Wörterketten von epischer Länge. "The Road to the
Race Track" ist ein wenig wie "When Harry Met Sally" ohne mehrjährige
Zeitsprünge, ohne Charme und ohne Schalk. Die Intellektuellenversion. Und als
solche durchaus eindrücklich darin, eine Beziehung messerscharf zu sezieren.
Aber zu welchem Preis? Unaufhaltbare Langeweile. Über zwei Stunden Geschwafel,
nur unterbrochen mir kurzen Heul- und Schrei-Attacken sind wahrlich nicht des
Cineasten grösste Freude.
Der Reiz liegt im Realismus der Dialoge. Ähnlich einem Film wie Ingmar Bergmans "Szenen einer Ehe" oder französischen Ebenbildern von Truffaut bis Eustache liegt hier aller Fokus aus dem Austausch von Romantik, Weisheit und Bösartigkeit auf verbaler Ebene. Selbst die heissesten Sexerlebnisse werden lange Zeit nicht gezeigt, sondern artikuliert. Doch wo vergleichbare Filme aus Europa auch visuell noch punkten können, ist dieses Drama optisch eher fade Ware. Regisseur Jang Sun-woo (Passage to Buddha, Resurrection of the Little Match Girl) vergisst vor lauter Dialogen, dass sein Film vielleicht noch aus etwas anderem bestehen kann.
Und worum dreht sich das Ganze? Eine Beziehung. Analysiert von A bis Z. Vom Treffen in Frankreich, von der gegenseitigen Anziehung und Abneigung, vom Wunsch nach Scheidung, vom Wunsch nach einem Ende mit Schrecken. Und natürlich vom Sex. Da geht der Film, basierend auf einem Roman von Ha Il-ji, ziemlich weit, denn vor allem R palavert locker drauf los, vom Kommen in die Haare, vom Abspritzen in den Mund. Er findet, das sei so herzallerliebst von ihr und sie wisse genau, was er wolle. Was für ein Charmebolzen.
Mühsamer wird die Sache, wenn J eine ihrer Attacken hat und weint und kreischt. Da wünscht man sich, die beiden würden sich endlich trennen und wir hätten diesen Spuk überstanden. Doch solcherlei Erlösung gibts hier nie. Immer weiter. Nächstes Thema. Und weiter. Ein Thema zurück. Und nochmals vorwärts. 141 Minuten lang. Die Darsteller tragen diesen Exzess durchaus souverän, vor allem Mun Seong-kun (Puzzle) gibt ein erstklassiges Beziehungsmonster ab. Er stellt durchaus rationale Überlegungen an, wirkt dabei aber ungeheuer kühl, und es bleibt schwer verständlich, was sein Gegenüber an ihm findet.
J wiederum wird nicht minder stark von Kang Soo-yeon (Hanbando) verkörpert. Bis auf die erwähnten Attacken zeigt sie sich von der besten Seite. Die beiden müssen auch gut sein - denn ausser ihnen hat kaum jemand längere Szenen, sieht man von Rs Gattin ab, der Person, die vielleicht am meisten Mitleid generiert hier. Und sonderlich sympathisch sind der chauvinistische R und die masochistisch veranlagte J auch nicht gerade, was es den Schauspielern noch schwerer macht, das Publikum bei Laune zu halten.
Mich hat der Film denn auch immer wieder verloren. Die beiden Menschen interessierten mich nicht besonders lange, ihre Dialoge führten rasch zu einer Übersättigung. Da helfen auch die Sexszenen nicht, die im letzten Filmdrittel endlich mal etwas Abwechslung in die Show bringen. "The Road to the Race Track" ist daher ein zweischneidiges Schwert: Intelligent in der Darstellung einer schwierigen Beziehung. Und langweilig bis anstrengend in seiner Machart. Sozusagen eine Vorstudie zu den Filmen von Hong Sang-soo (Like You Know It All, Woman on the Beach), die ein paar Jahre später die Independent-Filmszene zur Ephorie lamentierten.
MEINE
DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Koreanisch 2.0 mit englischen und koreanischen
Untertiteln.
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Yesasia
(Liefert aus HK)
EXTERNE LINKS
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Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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