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Thrillerdrama. Indien. Hindi
Alternativer Titel Right Ya Wrong

Regie Neeraj Pathak
Drehbuch Neeraj Pathak, Sanjay Chouhan
Produktion Neeraj Pathak, Krishan Chaudhery, Puneet Agarwal
Songs Monty Sharma
Kamera Ravi Walia
Choreografie Rekha & Chinni Prakash, Rajiv Surti
Darsteller Sunny Deol, Irfan Khan, Isha Koppikar, Konkona Sen Sharma, Deepal Shah,
Govind Namdeo, Aryan Vaid, Arav Chowdharry, Ali Haji, Vijay Patkar, Arvind Waidya
Länge 125 Min.

Kinostart 12.3.2010
Box office classification
Desaster
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 9.4.10
©  Bilder Madhu, Screenshots molodezhnaja


STORY
Ajay Shridhar (Sunny Deol) ist Polizist und steht mitten im Leben. Mit seiner Frau Anshita (Isha Koppikar) führt er ein angenehmes Leben, sein Sohn Yash vergöttert ihn und in seinem Job ist er ein angesehener Mann. Gerade hat er mit seinem Partner Vinay (Irfan Khan) die Spur des Bandenführers Borris (Aryan Vaid) aufgenommen und steht vor dem Abschluss des Falls. Doch bei einem Schussgefecht trifft eine Kugel Ajay in den Rücken. Er überlebt, ist fortan jedoch gelähmt! Derart behindert will er nicht mehr leben und plant, sich umzubringen, damit Anshita eine Lebensversicherung kassieren kann. Anshita betrügt ihn aber schon lange mit seinem eigenen Bruder Sanjay! Ein Ableben Ajays kommt den beiden gerade recht. Doch ihr Plan geht schief. Die Folge: Vinay ermittelt gegen Ajay. Und Vinays Schwester Radhika (Konkona Sen Sharma) kommt Ajay zu Hilfe..

 

REVIEW
Warum nur schreit fast jede Minute in diesem Film "billig"? Von solchen Kleinigkeiten wie der Schrift im Vorspann über die amateurhaft einsetzende Hintergrundmusik bis hin zu gröberen Dingen wie der holprigen Action, den unnützen Jump-Cuts, der Einfärbungen der Rückblenden und der schludrigen Montage: Alles an "Right Yaa Wrong" sieht aus, wie von einem Team von Anfängern zusammengezimmert. Und das ist bedauerlich, denn auch wenn das Drama selbst mit Top-Inszenierung keine Meisterleistung geworden wäre, so ist es doch immerhin eine von Sunny Deols besseren Arbeiten. Und hätte eine gelungenere Präsentation mehr als verdient.

Sunny ist schauspielerisch zwar nicht besser als früher, aber er wirkt reifer. Er stellt sich manchmal auch hinter einen Co-Stars, erlaubt sich Schwächen - ja er sitzt schliesslich sogar im Rollstuhl. Etwas, was vor einem Jahrzehnt sicher nicht vorstellbar gewesen wäre. Und er hat an seiner Seite zwei der besten, die das indische Kino zu bieten hat: Irfan Khan und Konkona Sen Sharma. Besonders neben Irfan sieht Sunny zwar aus wie ein Laiendarsteller, aber er hat einen gewissen rustikalen Bauerncharme, der sich mit Irfans Hochintensitäts-Schauspiel kurioserweise ganz gut kombiniert.

Konkona wiederum übernahm eine eher unbedeutende Rolle, was daran liegt, dass der Film vor drei Jahren gedreht wurde. Damals hatte so nicht den Star-Status von heute. Doch sie macht das Beste raus und glänzt vor allem in den Gerichtsszenen. Die sind, wie vom Bollywood-Kino gewohnt, juristisch abstrus und geprägt von Melodrama - doch sie funktionieren. Und sie sind nicht einmal das Stärkste am Skript. Der ganze Rest funktioniert nämlich auch überraschend gut. Ja, für einmal ist es das Drehbuch, das einen Bollywoodfilm aufwertet. Das ist selten genug der Fall.

Am Anfang führt es die Figuren recht konventionell ein, der erste Überraschungseffekt ist der, dass Isha ihren Sunny betrügt. Überraschend vielleicht nicht, denn es wirkt von Anfang an suspekt, dass eine junge Schönheit wie Isha mit einem wie Sunny zusammenlebt. Doch das wären wir in Bollywood ja gewohnt. Hier indes ist es tatsächlich ein Zeichen, dass etwas in der Luft liegt. Und damit wird der Thriller-Plot in Gang gesetzt. Die nächste Wende kommt, wenn wir herausfinden, dass doch nichts so ist, wie wir glaubten. Klassische Irreführung der Zuschauer, klappt bestens.

Die zweite Filmhälfte setzt dann wieder neue Akzente und lässt die beiden vormaligen Partner als Gegner die Klingen kreuzen. Die Frage, wer den ersten Fehler macht, sorgt für Spannung. Und damit alles noch etwas raffinierter wird, stellt "Right Yaa Wrong" auch noch die im Titel angesprochene Moral-Frage. Klar ist der brutalste Akt des Films falsch, denn er ist völlig übertrieben für das Vergehen, das bestraft wird. Doch immerhin ist die Reaktion nachvollziehbar. Ist das ein Grund für eine Strafreduktion? Freilassung? Das klingt ohne Kenntnis der Story etwas kryptisch, aber ich kanns mal zusammenfassen: Der Plot ist trotz Logiklöchern geschickt konstruiert. Und durchwegs spannend.

Nimmt man dazu den soliden Hauptdarsteller und mit Irfan, Konkona und Isha drei starke Nebendarsteller, dann punktet der von Subhash Ghais Mukhta Arts produzierte Film viel mehr, als man sich erträumt hätte. Der Weg wäre frei für Lob und Empfehlung. Nur versagt eben die Umsetzung. Da ist der angegraute Look des Films, man merkt, dass er vor einiger Zeit produziert wurde. Da ist der Schnitt, der vor allem in der ersten Hälfte holpert wie blöd. Und wenn dann noch die richtig schlecht eingesetzten Jump-Cuts dazu kommen, dann tuts manchmal weh, wie sehr man gutes Material zerstückeln kann.

Daneben kriegen wir schlechte englische Dialoge, billige Seil-Tricks in den Actionszenen, höchstens mittelmässige Songs sowie unfreiwillig Komisches. Etwa wenn Ajay vor Gericht als "Meister der Verwandlung" bezeichnet wird - dabei haben wir ihn nur ganz am Anfang mit höllisch miesen falschen Zähnen gesehen. Es sind Dinge wie diese, die klar machen, dass Regisseur Neeraj Pathak der bessere Drehbuchautor ist: Er schrieb Skripts und Dialoge zu Filmen wie Apne oder Ghaath. "Right Yaaa Wrong" ist seine zweite Regiearbeit und seine zweite, die um Jahre verzögert wurde (die erste war Gumnaam). Er hat noch viel zu lernen.

So hätte er den Film straffen können. Fesselnder inszenieren. Und, das muss dann doch auch noch gesagt sein - nicht klauen. Denn das Beste am Film ist leider kein Original: Das Skript bedient sich gar heftig beim TV-Thriller "Above Suspicion" mit Christopher Reeve, der den Film - das ist bitterste Ironie - ein Jahr vor seinem Reitunfall drehte, der ihn tatsächlich an den Rollstuhl fesselte. "Right Yaa Wrong" macht sich also auch mal wieder des Ideenklaus strafbar. Aber der Plot wurde wenigstens sauber "indianisiert". Und packend erzählt. Wägt man all das ab, reichts für solides Mittelmass. Ein überraschend gelungener Film. Aber mit zu vielen Strafpunkten.

 

SONGS
1) Right Yaaa Wrong - Doofes Titellied mit noch dooferen Lyrics (Ujjaini Mukherjee, Kunal Ganjawala).
2) Tiledar Dupatta - Die üblichen Punjabi-Rhythmen mit etwas Rock und Mitwipp-Feeling. Ganz nett (Mika, Shail).
3) Meri Aashao Ki - Solide Ballade (Amitraj).
4) Tere Masoom - Durchschnittlich gesungen, nicht sonderlich aufregend (Kunal Ganjawala).

 

MEINE DVD
Madhi (IND), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * (Ausgewaschene Farben, ein paar Artefakte und Unschärfen)

 

BESTELLEN 
nehaflix (Liefert aus USA)


 

EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

Bollywood Hungama (3½/5)
Rediff (3/5)

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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