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Thriller. Indien. Hindi
Alternative Titel History Drenched in Blood 2; Rakht Charitra 2;
A History of Blood 2; रखत चरित्रा 2

Regie Ram Gopal Varma
Drehbuch Prashant Pandey
Produktion Madhu Mantena Varma, Sheetal Vinod Talwar
Songs Imran-Vikram, Dharam-Sandeep, Bappi-Tutul, Sukhwinder Singh
Kamera Amol Rathod
Choreografie Remo D'Souza
Darsteller Vivek Oberoi, Surya Sivakumar, Priyamani, Zarina Wahab, Shatrughan Sinha,
Anupam Shyam, Radhika Apte, Sudeep, Vishwajeet Pradhan, Ajaz Khan
Länge 117 Min.

Kinostart 3.12.2010
Box office classification
Desaster
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 27.3.2011
©  Bilder Cinergy, Screenshots molodezhnaja


STORY
Pratap Ravi (Vivek Oberoi) hat sich innert wenigen Jahren vom rachsüchtigen jungen Mann zum mävchtigen Politiker in Andhra Pradesh hochgearbeitet. Weil er absolut skrupellos ist und vor Mord nicht zurückschreckt, traut sich niemand, es mit ihm aufzunehmen - bis auf Surya Narayanareddy (Surya Sivakumar). Er versucht einen Bombenanschlag auf Pratap, doch die Attacke geht schief. Nun schlägt der Angegriffene zurück. Gegen den Willen seines Mentros Shivaji Rao (Shatrughan Sinha
) will er Surya töten. Das misslingt, aber Surya landet immerhin im Knast. Dort freundet er sich mit anderen Insassen an und fällt dem Oppositionsführer Krishnaswamy auf. Er sieht in Surya den idealen Mann, um Pratap Ravi endlich loszuwerden.

 

REVIEW
Erst mit "Rakhta Charitra 2" wird klar, was dem Vorgänger fehlte: Ein dramatischer Konflikt. Vivek Oberoi hat zwar einen Gegner, einen brutalen und souverän gespielten, doch nie wird er als ebenbürtiger Kontrahent gesehen, nie als Ying zum Yang. In Teil zwei korrigiert Varma diesen Fehler und liefert uns zwei Männer, die bereit sind, für Rache und Macht über Leichen zu gehen. Nicht Ying und Yang zwar, denn sie ergänzen sich nicht, sondern sind vielmehr Spiegelbilder, absolut identische Monster auf verschiedenen Seiten - aber das Duell von Vivek Oberoi und Surya bereicher Film Nummer zwei ungemein.

Eine solche Bereicherung hat der Film auch nötig, denn ihm kann man Vor- und Nachteile einer Fortsetzung anlasten: Vorteil Nummer eins ist das Ende. Er hat eins, während der erste Teil eigentlich keines hatte. Vorteil Nummer zwei ist eine erhöhte Spannung wegen des bereits erwähnten dramatischen Konflikts. Nachteile? Endlose Wiederholungen von Szenen aus dem ersten Teil. Manche Tötungsszenen aus Rakht Charitra, die hier ad infinitum zu Rückblenden verarbeitet werden, kennt man danach auswendig. Und ein noch stärkeres Gefühl von Déjé-vu: Schon der erste Teil war nicht gerade die Ausgeburt der Originalität, aber nun erscheint dieses Problem noch etwas grösser.

Letztendlich brauchts die beiden Filme aber zusammen, und die Idee, die ich bereits in der Kritik des Vorgängers erläutert habe, die wird hier noch einmal verstärkt: "Rakht Charitra" hätte ein dreistündiges Epos werden sollen, nicht zwei Spielfilme mit teils gravierenden Längen. Da lief bereits in der Planungsphase etwas schief und es scheint nun eher so, als wollte Ram Gopal Varma seinen Zuschauern das Geld aus der Tasche ziehen. Die Geschichten, die eineinhalb Monate nacheinander ins Kino kamen, gehören zusammen. Sie sind eine Einheit - und alles, was es zu Stil und Inszenierung von Teil 2 zu sagen gäbe, kann man bereits bei Teil eins nachlesen.

Noch einmal erwähnt sei der nervtötende Umgang mit der Kamera: Varma inszeniert zwar bildstark, die Nahaufnahmen der Gesichter wirken schön prägnant und manche Anordnungen von Personen und Gegenständen innerhalb des Bildes sind besser als bei den meisten anderen Bollywood-Produktionen. Aber warum dies alles wieder vermasseln durch diesen Zwang, die Kamera zu rotieren? Im besten Fall kriegen wir ein Schwanken und Schräghalten, im schlimmsten eine komplette Drehung. Da redet Vivek Oberoi mit seiner Filmfrau und die Kamera dreht sich um die Achse. Was bringt es künstlerisch, die Schauspieler auf dem Kopf stehen zu sehen? Was bringt das?

Doch da dies da einzige ist, worüber man sich so richtig aufregen muss, sei auch "Rakht Charitra 2" empfohlen. Welcher der beiden ist besser? Die Frage ist kaum zu beantworten, aber ich gäbe Teil zwei knapp den Vorzug, weil er kürzer ist, knackiger - und eben ein dramatisches Duell hat. Das bestreitet neben dem abermals souveränen Vivek Oberoi der Süd-Star Surya (Ghajini). Der rückt den Film, der teilweise in der Landessprache Telugu gedreht wurde, noch mehr in Richtung Südkino, weil er als muskulöser und unzimperlicher Überheld gezeichnet ist, den man so oder ähnlich auch im Kino von Tamil Nadu oder Andhra Pradesh sehen würde.

Überzeugt der Star? Auf jeden Fall. Er hat die physische Präsenz, er hat das Charisma. Seine Figur wird zwar kaum eingeführt und sein Grimmig-Gucken geht mit der Zeit auch etwas auf den Keks, aber auf jeden Fall hat der Mann die Ausstrahlung, um den zentralen Konflikt mühelos zu tragen. Allen Fehlern und Nörgeleien zum Trotz ist das "Rakht Charitra"-Doppel ein kleiner Triumph für Varma. Wenn man bedenkt, dass der Regisseur im Jahr 2010 diese beiden Filme sowie Rann abgeliefert hat, dann ist das kein schlechtes Résumée. Er neigt dazu, sich zu wiederholen, er tauscht Subtilität gegen aufdringlich und einhämmernd, aber wenn er im Element ist, dann liefert er zumindest sehenswertes Kino mit harten Männern, brutalen Taten und von polternder Musik untermalten Intrigen um Leben, Tod und das Schicksal ganzer Bundesstaaten.

 

SONGS
Zumeist Stücke mit starkem Beat und von aufpeitschendem Charakter. Keine Einzelkritik.

 

MEINE DVD
Cinergy (Indien), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 mit englischen und arabischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½

 

BESTELLEN 
Induna (Liefert aus IND)


 

EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

Bollywood Hungama (3½/5)
Rediff (1½/5)

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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