Raja Babu (Indien, 1994)

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Komödie. Indien. Hindi
Alternativer Titel -

Regie David Dhawan
Drehbuch K. Bhagyaraj
Produktion Nandu G. Tolani
Songs Anand Milind
Kamera Rajan Kinagi
Choreografie B.H. Tarun Kumar
Darsteller Govinda, Karishma Kapoor, Shakti Kapoor, Kader Khan, Aruna Irani, Prem Chopra, Gulshan Grover
Länge 148 Min.

Kinostart 10.1.1994
Box office classification Hit
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
				.	.

STORY
Der Waisenjunge Raja Babu (Govinda) wurde einst vom reichen Kishan Singh (Kader Khan) und seiner fürsorglichen Frau Janki (Aruna Irani) adoptiert. Da die Eltern ihn verwöhnt haben, führt sich Raja nun auf wie ein kleiner Prinz und spielt mit seinem Handlanger Nandu (Shakri Kapoor) den grossen Macker. Eines Tages verliebt er sich auf den ersten Blick in ein Bild der schönen Madhu (Karishma Kapoor). Doch weil Raja nicht ihren Vorstellungen eines Mannes mit Anstand und Bildung entspricht, weist sie seine Liebe ab - ja sie brüskiert sogar seine Eltern. Als sie ihren Fehler einsieht, ist es zu spät: Raja hat erfahren, dass er adoptiert wurde und erklärt sich bereit, nur die Frau zu heiraten, die sein Vater für ihn auserwählt.

REVIEW
David Dhawan und Govinda kamen 1990 erstmals zusammen für das Melodrama Swarg. Doch ihre wahre Berufung fanden sie mit Komödien. Die 90er-Jahre erwiesen sich für das dynamische Duo als wahre Goldgrube, das ihnen Superhits wie Aankhen oder Hero No. 1 bescherte. Die meisten dieser Filme taugen nicht viel, fanden aber dank einigen witzigen Szenen sowie Govindas Charme ihr Publikum. Dasselbe gilt für "Raja Babu", immerhin einer der einspielstärksten Filme des Jahres 1994. Die Komödie fährt nur bescheidene Pointen auf, nervt mit hysterischem Schauspiel und langweilt mit öden Songs, doch dem Erfolg tat dies keinen Abbruch.

Das liegt sicher am Charme von Govinda. Der Komiker erreicht mit seinem Spiel die Massen und hier zeigt er sich, noch nicht so rund gefuttert wie ein paar Jahre später, durchaus von einer guten Seite. Tanzen kann der Gute, lauter Humor liegt ihm, und selbst ein wenig Prügeln liegt drin. Eine brauchbare Masala-Performance, für die er dankbarerweise noch auf die grelle Kleidung verzichtete, mit der er sich in späteren Filmen verunstalte (Ausnahme: Der schwarze Lederanzug, der aus einem Schwulenfilm stammen könnte). Die Mimen um Govinda herum haben deutlich mehr Mühe. So kämpft Karishma Kapoor mit einer unausgegorenen Rolle, Shakti Kapoor macht einen auf depperten Clown und gewann dafür einen Filmfare Award, Prem Chopra und Gulshan Grover sind schamlos am Übertreiben. Kader Khan bildet als Vater immerhin einen ruhenden Pol, das braucht der Film unbedingt.

Für mich am Enttäuschendsten war der Soundtrack. Dass ich mit dem Witz nicht viel anfangen kann, die Story nicht vom Hocker haut, die Inszenierung nicht begeistert und die Schauspieler eher an den Nerven sägen, als das Zwerchfell kitzeln - mit all dem habe ich gerechnet, schliesslich durfte ich bereits Erfahrungen mit der Govinda-Dhawan-Witzlokomotive sammeln. Doch selbst in ihren dümmsten Filmen hatten die beiden einige beschwingte Stücke zu bieten. Hier beschränkt sich das Repertoire auf einen oder zwei Nummern zum Mitwippen. Der Rest ist lahm.

Das letzte grosse Manko ist die Geschichte. Nach einem albernen Start hängt sie durch, nur um gegen Ende immer öfters in den Untiefen eines Dramas stecken zu bleiben. In anderen Worten: Zuerst lernt man, die Figuren nicht ernst zu nehmen und sie zu belächeln, später soll man mit ihnen mitleiden und bangen, es möge doch alles gut kommen. Keine Chance. Das ist zu konstruiert und es fällt schwer, Emotionen in eine Deppentruppe zu investieren. Hätte Dhawan wenigstens den Comedy-Pegel durchgehalten, "Raja Babu" wäre ein typisch lärmiger, aber stellenweise spassiger Hindi-Nonsens. So ist es Hindi-Nonsens mit argen Durststrecken. Ausser den Hardcore-Fans von Govinda braucht das eigentlich niemand zu sehen.

MEINE DVD
Moser Baer (IND), Code 0, NTSC
Bild: Letterboxed Widescreen
Ton: Hindi 2.0 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * (Mattes, ausgewaschenes Letterboxed-Bild mit vielen Verpixelungen)

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