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Thriller

China 2009
Alternative Titel Qiuxi; Happy Autumn or Autumn Love; 秋喜

Regie Sun Zhou
Darsteller Guo Xiao-Dong, Sun Chun,
Jiang Yiyan, Qin Hailu, Sun Min, Wang Yajie

Länge 102 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 19.1.09
©  Bilder Opusmedia, Screenshots molodezhnaja


STORY
Am 1. Oktober 1949 ruft Mao Tse-tung die kommunistische Volksrepublik China aus. Die im Süden noch dominierende Kuomintang muss sich geschlagen geben. Deren Anführer Chiang Kai-shek flieht denn auch prompt nach Taiwan. Derweil geht in
Guangzhou, in der die Kuomintang noch das Sagen haben, der Konflikt weiter. Als ein Plan des eiskalten KMT-Parteiführers Xia (Sun Chun) scheitert, vermutet er einen kommunistischen Verräter in den eigenen Reihen. Der Verdacht fällt auf Yan Haiqing (Guo Xiao-Dong), einen seiner langjährigen Freunde. Tatsächlich arbeitet Yan für Maos neues Regime. Ausgerechnet während sein Leben in Gefahr gerät, verliebt er sich in die 18-jährige Qiu Xi (Jiang Yiyan), die den Tankas angehört, einer auf Booten lebenden Volksgruppe.

 

REVIEW
"Qiu Xi" gehört zu einer ganzen Reihe von Filmen, die rechtzeitig zum 60. Jahrestag der Gründung der Volksrepublik in die chinesischen Kinos kamen. Die volle patriotische Dröhnung des Epos' The Founding of a Republic bleibt zwar aus, doch die Absichten sind dennoch unübersehbar. Es geht um die Bildung eines Gründungsmythos, indem jene denkwürdigen Tage im Jahr 1949 zu einer Zeit der Helden stilisiert wird, die gegen die zurückgebliebenen und oft korrupten Kuomintang antraten.

"Qiu Xi" macht das eine Spur subtiler, was angesichts des Regisseurs nicht unbedingt erstaunt: Hinter der Kamera stand nämlich der Kunstfilmer Sun Zhou, der seit seinem internationalen Erfolg Zhou Yu's Train im Jahre 2002 pausierte und nun mit einer Neuausrichtung zu punkten versucht. Neu ist vor allem, dass er griffiger inszeniert. Auf der Leinwand spielen sich Explosionen und dramatische Konflikte ab, Dinge eben, an dem ein Massenpublikum etwas zu beissen hat. Den Schritt gänzlich Richtung Mainstream macht er indes nicht, dazu ist zum Beispiel die Annäherung zwischen Yan und Qiu zu zurückhaltend.

Genau diese Liebe, die dem Film immerhin zu seinem Titel verhilft, wirkt anfänglich etwas bemüht. Es geht hier doch um den Konflikt zweier Männer auf verschiedenen Seiten der chinesischen Politik. Ein handfester, klarer Konflikt. Was also hat ein Bootsmädchen darin zu suchen? Mit der Zeit wird deutlich, dass die Frauen auch als Spiegelbilder ihrer Männer dienen - die zierliche Qiu auf der einen Seite, die dominantere Miss Hui auf der Seite Xias. Doch das kommt nie richtig zum Zug und die Romanze wirkt dem Ganzen eher beigefügt und elementar für die Story.

Spannender ist fraglos das Katz-und-Maus-Spiel der beiden Männer. Wer bringt den anderen zuerst zu Fall? Und wer wird zuerst von der Geschichte um ihn herum zu Fall gebracht? Dass die Sympathien dabei bei Yan liegen, ist von Anfang an klar: Er versucht im Vorbeigehen einem alten Mann das Leben zu retten, selbst wenn er dabei seines riskiert. Auf der anderen Seite ist Xia ein skrupelloser Sadist, der seine Gefangenen einfach so abknallt, wenn er keinen Gebrauch mehr für sie hat. Dass Sun Zhou erklärte, er wolle "die Güte, die Feigheit und die Emotionen in den Charaktere zeigen, egal ob sie gut, böse oder dazwischen sind" wirkt deshalb wie Hohn. Oder wie ein verfehltes Ziel.

Denn auch wenn es tatsächlich Ansätze gibt, die Rivalität der zwei Männer durch Graubereiche spannender zu machen, so bleibt es ein schwarzweisser Kampf zwischen dem engelsgleichen Yan und dem diabolischen Xia. Immerhin lassen sich die wenig bekannten Akteure Sun Chun und Guo Xiaodong (An Empress and the Warriors) nichts anmerken und verleihen den an sich oberflächlichen Figuren mit überzeugendem Spiel etwas Tiefgang. Die niedliche Jiang Yiyan (City of Life and Death) geht rollenbedingt etwas unter, zeigt aber ebenso eine ansprechende Leistung.

"Qiu Xi" hätte ein fesselnder Thriller vor historischer Kulisse werden können. Doch Regisseur Sun Zhou verzettelt sich in einer für den Plot nebensächlichen Lovestory und raubt seinem Comebackfilm nach sieben Jahre Pause somit die Energie. Darstellerisch und inszenatorisch gibt es wenig zu bemängeln und das Ende liefert ein paar kleinere Schocker. Aber nie wirkt es, als ob der Film sein volles Spannungspotential ausschöpfen würde. Eine leichte Enttäuschung daher, aber sicherlich eine auf hohem cineastischen Niveau.

 

MEINE DVD
China, Code 0, PAL
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Mandarin 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.
(DVD hat ein paar abrupte Cuts drin - Gewalt und Sex scheinen leicht zensiert)

 

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Yesasia (Liefert aus HK)

 

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SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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