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2011
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Drama
Südkorea 2011
Alternative Titel
Wandeuki; 완득이
Regie Lee Han
Darsteller Yoo Ah-in, Kim Yun-seok, Park
Su-young, Kim Yeong-jae, Jasmine Lee, Park Hyo-ju
Zuschauer 5'311'000
Länge 107 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 19.5.2012
© Bilder CJ Entertainment,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der Schüler Wan-deuk (Yoo Ah-in) lebt mit seinem
körperlich behinderten Vater Gak-sul (Park Su-young),
der seinen Frust oft an der Familie ausliess. Wan-deuks philippinischstämmige
Mutter (Jasmine Lee) hat er so vertreiben. Wan-deuk ist deswegen auch seelisch
angeknackst und gerät in der Schule oft in Streit. Besonders schlimm läuft es
mit seinem Lehrer Dong-joo (Kim Yun-seok), der im Nachbarhaus lebt. Der
schnoddrige Mann pickt sich immer wieder Wan-deuk heraus, wenn er wieder mal
seine Schüler zurechtweisen will. Doch hinter seiner oft verletzenden
Ehrlichkeit hat er ein goldenes Herz - und er versucht daher auch alles,
Wan-deuk einen Sinn im Leben zu vermitteln. Den findet er: im Kickboxen.
REVIEW
Regisseur
Lee Han hat sich mit seinen erfolgreichen Filmen Almost Love,
Lover's Concerto und dem Weihnachtskitsch
My Love ganz dem publikumsfreundlichen Melodrama
verschrieben. "Punch" ist daher eine kleine Abweichung von Lees Norm, aber auch
nicht in grossem Masse. Der Film ist realistischer, hat weniger Kitsch und setzt
weniger auf Sentimentalität. Doch publikumsfreundlich blieb er allemal und er
serviert seine Anliegen mit einem gehörigen Schuss Herz, weshalb er im weitesten
Sinne seiner Art von Kino treu bleibt. Die Zuschauer belohnten das, indem sie in
Massen in die Kinos strömten und den Film mit über 5 Millionen Zuschauern zum
dritterfolgreichsten des Jahres machten.
Dabei tut Lee eigentlich etwas Ungewöhnliches: Er siedelt seine Geschichte in einem Milieu an, das im koreanischen Kino eher selten ist. Dort gibt es zwar Filme über Arme, es gibt Filme über Behinderte und Independent-Filme über Ausländer. Aber all dies in einem einzigen Mainstream-Film zu sehen, ist für Korea recht ungewöhnlich, da viele Menschen noch immer Mühe haben, jene zu akzeptieren, die nicht zur vermeintlichen Norm gehören. Und so fokussiert "Punch" auch das Aussenseitertum, das Fremdsein, das Anderssein. Hier passt niemand so ganz in das vorgegebene Raster und hadert deshalb mit seinem Leben.
Das sorgt für ein paar gesellschaftskritische Aspekte, doch vor allem lässt es Lee Han die Möglichkeit, seine Figuren mit Problemen zu zeichnen, mit Ecken und Kanten. Als Vorlage diente ihm der sehr populäre Jugendroman von Kim Ryeo-ryeong, und in der Tat sind manchmal gewisse schemenhafte Stereotypen in den Charakteren erkennbar. Aber Lee holt daraus immerzu das Beste heraus und schuf so eine beachtliche Ansammlung an echt wirkenden und ehrlich agierenden Personen. Dargestellt werden die von vorzüglichen Schauspielern, darunter der preisgekrönte Kim Yun-seok (The Chaser) als vorlauter und etwas anstrengender Lehrer.
Dazu der aus dem Independent-Kino kommende Yoo Ah-in (Antique) in einer überzeugenden Darbietung als emotional angeschlagener Teenager. Und die Philippino-Koreanerin Jasmine Lee als Mutter - dies dürfte vorerst eine ihrer letzten Rollen sein, wurde die Aktivistin, TV-Moderatorin und Schauspielerin doch 2012 für die regierenden Konservativen ins Parlament gewählt. Ein ebenso bemerkenswertes wie überzeugendes Ensemble, das Lee mit seiner hochwertigen Inszenierung noch zusätzlich adelt. Selbst die Laufzeit ist mit nicht einmal zwei Stunden ziemlich kurz für einen koreanischen Film dieser Art.
"Punch" hat sicher seine Probleme, so wirkt die Mutter-Sohn-Geschichte leicht sentimentaler als der Rest, die sich zart anbahnende Liebe zwischen Wan-deuk und einer Mitschülerin wirkt bruchstückhaft und am Ende entlässt uns der Film zwar durchaus befriedigend, aber nicht mit einem richtigen "Jawohl!"-Gefühl. Die Geschichte und Inszenierung ist zwar von Anfang an etwas zurückhaltend und daher überrascht auch ein ebensolches Ende nicht, doch so richtig nachhaltig wirken will es doch nicht. Das indes macht "Punch" noch keineswegs schwach, im Gegenteil. Im Jahr 2012 ist dies einer der gelungeneren Kassenhits.
MEINE
DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Koreanisch 5.1 mit englischen und koreanischen Untertiteln
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(Liefert aus HK)
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