Panic Room (2002)

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US-Start: 29.3.2002

Regie

David Fincher - Fight Club, Se7en, The Game
Buch & Produktion David Koepp - Jurassic Park, Mission: Impossible, Spider-Man
Musik Howard Shore - The Lord of the Rings, Se7en
Kamera Darius Khondji - Délicatessen, Se7en, The Beach
Conrad W. Hall
- Kamera-Operator bei Fight Club, Se7en
Darsteller Jodie Foster
Kristen Stewart
Forest Whitaker
Jared Leto
Dwight Yoakam
Silence of the Lambs, Contact, Anna and the King
zweiter Filmauftritt nach The Safety of Objects
Battlefield Earth, Phenomenon, Species
Fight Club, Requiem for a Dream
The Newton Boys, Sling Blade
Links imdb, upcomingmovies.com, Offizielle Website
Verleih / © Columbia Pictures
Bewertung
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Andere Stimmen James Berardinelli (USA) 3½/4 ... Fincher's style, which involves a restless, roaming camera, lots of shadows, and tension that builds to almost unbearable levels, pulls us in.
Roger Ebert (USA) 3/4 ... Fincher is a visual virtuoso. He's also a master of psychological gamesmanship.

Rated R - www.filmratings.com


Nach seinem finanziellen Misserfolg mit dem schlicht genialen Fight Club hat sich David Fincher als Liebling der Geeks und Filmliebhaber endgültig etabliert - und die Planung seines neuen Films wurde mit Adlersaugen beobachtet. Er liess sich Zeit. Lange hiess es, Fincher werde "Passenger" drehen, einen Sci-Fi-Film, in dem Aliens Leute aus einem Flugzeug entführen. Dann kamen "The Black Daliah" und Arthur C. Clarkes "Rendezvous With Rama" ins Gespräch (ein Buch das ich gelesen habe - wäre ein toller Film!) - und ganz zum Schluss "Panic Room". Hollywood-Kenner erwarteten, "Panic Room" würde von seinem Autor David Koepp verfilmt, der zuvor mit "Stir of Echoes" eines seiner Skripts gut verfilmt hat. Doch Fincher übernahm - und Nicole Kidman sollte die Hauptrolle spielen.
Doch dann passierte jener folgenschwere Unfall am Set von "Moulin Rouge". Kidman brach sich den Knöchel, "Moulin Rouge" musste verschoben werden - und aus "Panic Room" stieg sie aus. Im Februar 2001 wurde der Ersatz bereits gefunden: Jodie Foster. Das untere Bild zeigt sie mit ihren Co-Stars.

Review

Wenn jemand einen "Mutter und Tochter werden in einem Haus von Einbrechern bedroht"-Film macht, sollte er sein wie "Panic Room". Ich muss gestehen, ich hatte mit der Idee, dass Fincher diesen Film dreht, etwas Mühe. Fincher, spätestens seit "Fight Club" einer meiner Lieblingsregisseure, kann zwar mit Klaustrophobie umghehen (siehe "Alien 3" und "Seven"), sollte seine ausufernden visuellen Ideen jedoch nicht auf ein einzelnes Haus beschränken. Dachte ich.
Die Story dreht sich nämlich um die frisch geschiedene Meg Altman (schlicht und einfach superb: Jodie Foster), die mit ihrer Tochter Sarah (brillant:
Kristen Stewart) in ein riesiges, luxuriöses Haus in New York einzieht. Das spezielle Feature des Hauses ist ein "Panic Room", ein von 8cm Stahl umgebener Raum, in den die Bewohner im Notfall flüchten können. Von Aussen gibt es kein Hereinkommen. Natürlich kriegen Meg und Sarah gleich am ersten Abend Besuch: Die drei Einbrecher Burnham (Forest Whitaker), Junior (Jared Leto) und Raoul (Dwight Yoakam) haben sich verrechnet und dachten, die Altmans ziehen erst nächste Woche ein. Die zwei Frauen sollen sie jedoch nicht von ihrem Coup abhalten: In den Gemäuern hat der Vormieter x Millionen Dollar versteckt. Die wollen die drei haben. Als Meg und Sarah die Eindringlinge entdecken, verschanzen sie sich im "Panic Room". Dummerweise ist genau da das Geld drin, auf das die Diebe es abgesehen haben.
Aus diesem klaustrophobischen Szenario holt Fincher das Bestmögliche heraus. Nach den genialen Credits (Fincher und seine Kameramänner Conrad Hall & Darius Kohondji projizieren die Credits in die Häuserschluchten New Yorks, was einen surrealen, sehr heiter-hellen, aber bereits ominösen Touch verleiht) taucht er ins visuelle Gegenteil, in die Dunkelheit des grossen Hauses ein. Nach etwas Exposition verliert er keine Zeit und lässt das Katz-und-Maus-Spiel beginnen. Dabei geht es stets spannend und manchmal überraschend witzig zu und her. Die beiden Seiten schenken sich nichts und bald gerät die Situation ausser Kontrolle.

Bei der Pressevorführung haben einige Zuschauer die in der zweiten Hälfte des Films anschwellende Gewalt nicht goutiert - ich finde es die logische Folge der Eskalation. Fincher ist kein Milchbubi (siehe "Fight Club"), bei ihm ist Gewalt stets sichtbar - und bei "Panic Room" kommt sie wie ein Schlag ins Gesicht. Roh, brutal und ohne die Ironie, die etwa "Fight Club" stets begleitet hat. Einfach genial - aber eben, nichts für schwache Mägen.
Was sollte man sonst noch erwähnen? Die Story nimmt ein paar unerwartete Wendungen, wie man es von einem guten Thriller wünscht. Die Kamera-Arbeit ist. wie man es von einem Fincher-Film erwarten kann, superb - Khondjis Einfluss wird dabei überdeutlich. Khondji wurde als Kameramann von Jeunets "Déliatessen" berühmt und drehte für Fincher bereits "Seven". Hier grenzen gewisse Kamerafahrten an Stilwichserei - aber ich liebe es. Einem De Palma gleich fahren Fincher und Khondji in einer Szene durch das halbe Haus. Von Sara zu Burnham und zurück und hin und her, durch Wände, durch Kaffeekannen - eine einzige Fahrt. Göttlich. Überhaupt sind für Fincher Wände kein Hinderniss - die Kamera folgt Kabeln, fährt durch Wände, schlitzt Räume auf, um die zwei Seiten nur Zentimeter auseinander und doch unendlich entfernt zu zeigen. Allein schon wegen diesen Stilelementen ist "Panic Room" sehenswert. Ein Meisterwerk ist der Film sicherlich nicht, dazu ist die routinierte Ausgangslage dann doch zu wenig innovativ. Aber ein Klasse-Thriller, der alles aus dem Thema herausholt, ist "Panic Room" alleweil. Gut gemacht, David. Nun weiter zu einem geilen Film mit deinem (und meinem) Lieblingsstar Brad Pitt :) 

Hier noch ein paar Bilder:




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