The Beach ½
Regie: Danny Boyle
Buch: James Hodge nach dem Roman von Alex Harland
Kamera: Darius Khondji
Mit: Leonardo DiCaprio, Virginie Ledoyen, Tilda Swinton, Guillaume Canet, Staffan Kihlbom, Robert Carlyle, Magnus Lindgren, Victoria Smurfit, Lars Arentz-Hansen, Dabiel Caltagirone, Bindu de Stoppani, Myriam Archaki, Simone Huber
(c) by 20th Century Fox 2000
Die Story
Der nikotinsüchtige Amerikaner Richard [Leonardo DiCaprio] reist als Backpacker-Tourist nach Thailand. Er quartiert sich in einer Bankoker Absteige ein und taucht in der pulsierenden Stadt unter. In der Herberge fällt ihm schon bald die attraktive Nachbarin Françoise [Virgine Ledoyen] auf - doch genauso schnell muss er feststellen, dass die Französin einen gutaussehenden Freund namens Étienne [Guillaume Canet] hat. Schade. Als er frustriert auf dem Bett liegt, hört er einen anderen Gast herumschreien. Es ist der besoffene Schotte Daffy [Robert Carlyle], der im Zimmer nebenan wohnt. Umgehend nimmt er Kontakt mit Richard auf und bietet ihm einen Joint an. Dann beginnt er zu fantasieren, von einer Bucht, von einem Paradies. Richard hält ihn für verrückt, selbst als er ihm eine Karte zu der Insel gibt, wo dieses Paradies liegen soll.
Am nächsten Tag findet Richard Daffy blutüberströmt im Zimmer. Er ist tot. Der Ami zieht Leine und fragt das Franzosen-Paar nebenan, ob sie mitkommen. Ohne genau zu wissen, was sie eigentlich genau vorfinden wollen oder vorfinden werden, reisen sie los. In einem Beach Resort zeichnet Richard die Karte ab und gibt sie zwei Amerikanern. Wieso, weiss er nicht. Dann gehts zur Insel. Die letzten paar Meter müssen Étienne, Françoise und Richard schwimmen. Auf der paradiesischen Insel angelangt, ziehen sie ins Landesinnere, auf der Suche nach der paradiesischen Lagune. Wie das 'Urban Myth', das Grossstadt-Märchen erzählt, stossen sie auf riesige Hanfplantagen! Leider werden die von thailändischen Bauern bewirtschaftet; und weil die bewaffnet sind, trippt das Trio weiter. tatsächlich finden sie die Lagune, 'The Beach', das legendäre Paradies...
Wie sie feststellen müssen, hausen dort bereits etliche Menschen, die hier in dieser Idylle, ein Dorf fernab von Kommerz und Hetzgesellschaft, aufgebaut haben. Die Anführerin der Kommune, die resolute Sal [Tilda Swinton], nimmt die drei Neulinge auf und fragt nach, ob sie die Karte auch niemandem gezeigt haben. Richard lügt und antwortet mit 'nein'. So leben sich die drei ein, am weissen Sandstrand, an der fischreichen Lagune und geniessen Drogen, Ruhe und ein wunderbares Leben. Aber Lust bleibt Lust und hier unter der Sonne wächst diese stark an. Gegen alle Warnungen macht sich Richard an Françoise ran - und was er nicht erwartet hätte: Sie steigt drauf ein! In der Lagune treiben sie es hemmungslos, und natürlich bleibt dies nicht unentdeckt. Étienne will keinen Streit, er überlässt seine Freundin seinem Kollegen.
Als Richard beim Fischen einem kleinen Hai begegnet und ihn tötet, sind alle euphorisch. Nur Christo [Staffam Kihlbom], mit dem Richard Streit hat, warnt vor grösseren Haien. Tatsächlich greifft einer an: Zwei Finnen werden übelst zugerichtet, einer stirbt noch am Strand. Der andere schreit erbärmlich und die Community entscheidet, den Shcwerverletzten einfach im Wald liegen zu lassen! Einzig Étienne protestiert und hilft dem Verletzten. Nun ist nichts mehr, wie es war - und als Richard mit Sal zum Festland reist, um Reisnachschub zu beschaffen, liegt Unglück in der Luft. Christo warnt Richard, seinen Schwanz in der Hose und aus seiner Freundin Sal rauszuhalten.
Auf dem Festland findet Sal heraus, dass Richard die Karte anderen Leuten gezeigt hat. Sie will es niemandem sagen - wenn er mit ihr schlafe. Das tut er dann auch. Nach seiner Rückkehr, wissen bald alle davon - auch Françoise. Doch es kommt noch schlimmer: Die zwei Touristen, denen Richard die Karte gegeben hat, stehen mit weiblichem Anhang auf der Nachbarsinsel und wollen übersetzen! Sal zwingt Richard dazu, im Wald auf die vier zu warten, sie loszuwerden und die Karte zu zerstören, denn die thailändischen Bauern haben es verboten, neue Leute auf die Insel zu holen! So sitzt Richard Tag und Nacht im Wald und wartet... und wartet... und wird allmählich verrückt. In Rambo-Manier baut er Fallen, provoziert die Hanfbauern und verliert allen Sinn für die Realität, genau wie damals Daffy. Als die vier dann doch übersetzen, laufen sie den Thais in die Arme, es kommt zu einem Schusswechsel und die vier sterben vor Richards Augen!
<Schluss wird verraten>
Er rennt zum Dorf zurück, doch es ist bereits zu spät: Die Bauern haben die Karte und wollen, dass die Fremdlinge nun alle verschwinden. Sie haben ihr Aufenthaltsrecht verloren. Es ist Sal, der die 'Beach' alles bedeutet, die sich weigert. Also legt der Anführer fest, Sal solle mit Richard Russisches Roulette spielen. Dann darf sie bleiben. Sie zögert nicht lange, denn für sie ist Richard Schuld an dem Albtraum - sie drückt ab. Zum Glück war die Kugel nicht in dieser Kammer, Richard lebt. Aber die 'Beach' ist am Ende: Die Mitglieder rennen verängstigt weg, die 'Beach' unterscheidet sich nicht mehr von der Welt da draussen. Nur Sal bleibt zurück...
Die anderen bauen ein Floss und schwimmen davon. Der Traum vom ewigen Paradies ist geplatzt. Wieder zurück in der Zivilisation fügt sich Richard wieder perfekt ein in die Internetgesellschaft, die Technik hat ihn wieder. Nur eines bleibt ihm: ein e-mail mit einem Bild von der Beach-Community, als sie noch glücklich waren. Ein Bild des Glücks - und diese kurze Zeit des absoluten Friedens wird Richard für immer bleiben.
KritikE
Viele werden diesen Film hassen wollen, allein weil Sunnyboy DiCaprio mitspielt. Aber es werden wohl gerade die sein, die den Film (gerade wegen DiCaprio) lieben werden und die Leo-Fans diejenigen, die enttäuscht (oder besser: schockiert) sein könnten. Warum? Nicht etwa, weil Leo sich einen Bierbauch angesoffen hat, wie Gerüchte und frühe Bilder vom Set zeigten. Er hat sich wohl ziemlich ins Zeugs gelegt, um einen schönen Körper zu kriegen - ganz ahnsehnlich... also was für Leo-Fans? Tja, eben nicht wirklich. Er ist schon attraktiver denn je, die Bilder sind ein Traum (und das mein ich wirklich! Traumhaft schön). Aber nicht immer. Danny Boyle [Trainspotting] stellt dem Paradies auch sehr effizient den Albtraum gegenüber. Das zeigt sich erst in den Bildern von Thailands Grossstadt Bankok und später noch viel eindrücklicher in einem Hai-Angriff! Man sieht extrem realistische und extrem blutige Bisswunden, die einige Teenies wohl zur Tür rennen lassen werden!
Überhaupt ist das Thema nicht gerade das Richtige für Leo-Teens sondern eher für Anhänger von Danny Boyle und Leos frühereren Filmen: Ein Backpacker-Tourist sucht nach dem Paradies, der 'Beach', wo es Drogen und Idylle gibt. Er findet es - aber eben, Mensch bleibt Mensch und Menschen schaffen es, jedes Paradies zu zerstören! Das ist einige Zivilisationskritik, einige Konsumskritik und drogenschwangere Düsterkeit (von Seven-Star-Kameramann Darius Khondji). Zu hart für viele. Noch was über die Nebendarsteller: die sind eindrücklich und allesamt schön anzusehen, besonders hervorzuheben wären Virgine Ledoyen und Guillaume Canet, Leos Reisepartner. Die Tour-de-Force-Performance liefert aber Robert Carlyle [Trainspotting, The World Is Not Enough], der den Bildschirm zwar bald verlässt aber einen bleibenden Eindruck hinterlässt.
Ich persönlich mochte den Film, v.a. seines visuellen Einfallsreichtums wegen, der streckenweise an Fight Club erinnert. Die Story mag etwas hinken und die Effekthascherei zu gross sein, aber mit Leo begibt man sich sehr gerne auf diesen Psycho-Ferientrip... zum (Zitat) Perfect Beach Resort for people who don't like Beach Resorts.
Fazit: ½
Story: tritt etwas in den Hintergrund
Kamera & Stil: meisterlich!!
Darsteller: sehr gut
Musik: gut
Andere Stimmen zum Film:
"I really wanted to hate this movie, but I can't. The movie is great and was really stunning and brilliant" - darkhorizons.com
"It's a refreshing piece of work, complete with gorgeous sets, compelling acting, and a fantastic soundtrack. The Beach is worth it's wait " - Aint-It-Cool-News.com
"My initial reservation was in Leonardo DiCaprio, but as it is, he was the best thing about this muddled and botched adaptation." - Aint-It-Cool-News.com
"It would be unfair to call it bad, but it wouldn't qualify as good either" - roughcut
(c) by molodezhnaja 2000