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2008
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Komödie. Indien. Hindi
Alternativer Titel
-
Regie Ashwani Dheer
Drehbuch Ashwani Dheer
Produktion Kumar Mangal
Songs Raghav Sachar
Kamera Nirmal Jani
Choreografie Ganesh Acharya, Remo, Shabina Khan
Darsteller
Sunil Shetty,
Tusshar Kapoor,
Paresh Rawal,
Upen
Patel, Tanisha, Esha Deol,
Sameera Reddy, Neetu Chandra, Ashwin Mushran, Mukesh Tiwari,
Irfan Khan
(Erzähler)
Länge 137 Min.
Kinostart 28.3.2008
Box office classification Above Average
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . | . | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 16.5.08
© Bilder Eros Entertainment,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der Nachwuchsgangster
Laxminarayan (Tusshar Kapoor) versagt bei
seinem ersten Schiess-Einsatz komplett. Darum gibt ihm der
Don (Manoj Pahwa)
eine letzte Chance: Er soll nach Pondicherry reisen,
um dort den Gangster Papa (Mukesh Tiwari) umzulegen - doch wegen einer
Verwechslung nimmt er stattdessen die Modeesignerin Jiya (Esha Deol) ins Visier. In
dieselbe Stadt verschlägt es auch Laxminarayan Nummer zwei (Sunil Shetty), einen
dusseligen Bürogummi aus Mumbai, der für seinen Boss einen Oldtimer bei der
hübschen Laila (Sameera Reddy)
abholen soll. Und sogar noch ein dritter Laxminarayan
(Paresh Rawal) taucht in Pondicherry auf, ein Unterwäscheverkäufer aus Delhi.
Alle drei buchen dasselbe Hotel - daher sind Komplikationen geradezu programmiert.
Dies vor allem, weil Chandu (Upen Patel) und Chandni (Tanisha) in dem Tank des Oldtimers
einen riesigen Diamanten versteckt haben, hinter dem Papa her ist.
REVIEW
Haben wir nicht alle sehnsüchtig drauf gewartet?
Wieder eine Verwechslungskomödie aus Bollywood. Noch mehr Slapstick, noch mehr
Geschrei, noch mehr Turbulenzen. Applaus bitte. Oder wohl eher nicht, denn im
Ernst: Wer will diesen Stuss noch sehen? Den Titel kann man deuten, wie man
will, meine Definition lautet "dies ist die 123. Blödelkomödie des
Jahrtausends". So kommt es mir jedenfalls vor. Jede Pointe kündigt sich lange
vorher an, jede Bewegung wirkt einstudiert, jeder Gag bemüht konstruiert, jedes
Durcheinander austauschbar. "One Two Three" ist nicht die schlechteste Klamotte
dieses Typs, aber trotzdem noch weit davon entfernt, gut zu sein. Oder lustig.
Bei mir frieren die Mundwinkel mittlerweile schon beim obligaten coolen Lied im
Vorspann ein. Bei der ersten depperten Nebenfigur sterben die Lachmuskeln ab.
Und wenn die Augen überhaupt so lange mithalten, so brech ich bei der ersten
Verfolgungsjagd in Tränen aus. Nein, nicht aus Freude.
Alles an diesen Komödien ist so forciert, so dumm und ideenlos, dass der Frust sich von Minute eins an aufstaut. Es ist nicht verboten, eine intelligente Komödie zu machen - nur ist das noch nicht bis zu den indischen Filmemachern durchgedrungen. Sicher nicht bis zu Regiedebütant Ashwani Dheer, der hier versucht, dem Comedy-König Pryadarshan nachzueifern und auf bewährte weil erfolgreiche Handlungselemente zurückgreift. Die Schauspieler sind in diesem heillosen Durcheinander völlig verloren und jeder ist schlecht. Jeder. Am übelsten erwischt es die Jungen: Upen Patel und Tanisha. Er gilt als attraktive Hoffnung in Bollywood, doch Komödien sollte er auslassen, dafür taugt er nicht. Hier agiert er derart hölzern und unsexy, dass er es hoffentlich selbst merkt. Tanisha, Kajols Schwester, die für Neal 'N' Niki hart kritisiert wurde, ist hier noch ein paar Grade schwächer und arg langweilig. Trotz knappen Kleidern.
Kurze Röcke gehören in solchen Komödien wohl zur Standardausstattung der Frauen. Die Damen haben dann auch nichts anderes zu tun, als halb bekleidet herumzustehen und bei Bedarf hysterisch zu kreischen. Und selbst das bekommen sie nur mittelmässig hin - wie etwa Esha Deol, die nur Grimassen schneidet und oftmals aussieht wie eine Vogelscheuche. Sameera Reddy bleibt derweil kreidenblass, ohne echte Funktion. Nur Neetu Chandra, als toughe Inspektorin und einzige Frau, die keinen Mini trägt, entlockt ein kurzes Schmunzeln. Betonung auf kurz.
Die Männer kommen aber kaum besser weg. So versagt nicht nur ein Newcomer wie Upen, auch Comedy-Veteran Paresh Rawal bleibt eine Nullnummer. Sunil Shetty nervt ungeheuer mit seinen platten Sprüchen und seinem zappeligen Getue. Der einzige, den man nicht sofort hassen lernt, ist Tusshar Kapoor. Er behält den Rest von Charme in einem Film voller Knalltüten. Keine Frage: Dieses Machwerk sollten alle Beteiligten so schnell wie möglich aus ihrer Filmografie tilgen. Auch Regiedebütant Ashwani Dheer, der dieses Jahr auch das Drehbuch zu Krazzy 4 schrieb und als treibende Kraft hinter der TV-Sitcom "Office, Office" bekannt wurde. Er hat das Regie führen nicht im Griff, die Szenen sind schlecht montiert, Dramaturgie ist keine erkennbar und jedes Set wirkt billig, jedes Bild fad.
So bleibt nur noch die Akustik, um ein paar Gnadenpunkte herauszuschlagen. Nicht etwa die Hintergrundmusik, die meistens laut und oft sogar richtig bescheuert ist - etwa, wenn Papas Handlanger zum Zug kommen und die Hintergrundsängerinnen Schwachsinn säuseln. Nein, wo der Film punktet, sind die Lieder. Freilich handelt es sich nicht um einen Top-Soundtrack, doch die Kompositionen von Raghav Sachar sind im Vergleich zum Rest des Films regelrechte Erholungs-Inseln in einem Meer aus filmischer Ausschussware. Daher auch noch knapp zwei Sterne, aber ich hätte keine Skrupel, tiefer zu gehen - einfach nur, weil mir diese Art von Bollywood-Klamotte derart zum Hals heraus hängt, dass ich jedes Mal schon Ausschlag kriege, wenn ich die DVD einlege. Bitte, liebe Produzenten, hört auf damit. Bitte, liebe Zuschauer, lasst den Quatsch links liegen, damit nicht noch mehr kommt. Es ist langsam peinlich und wirft ein schlechtes Licht auf den Humor-Geschmack der Inder, ebenso wie auf das Comedy-Talent der Stars. Und niemand will sich doch für seine Lieblinge schämen, oder?
PS: Dass die Story von einem ausländischen Film inspiriert ist, liegt ja an der Tagesordnung. Diesmal scheint der Plot sich ansatzweise mit jenem der mir unbekannten Brit-Komödie "Blame It on the Bellboy" von 1992 zu decken. Nur damit das noch erwähnt ist ...
SONGS
1) One Two Three - Bemüht trendy, aber
mit ok Beat. Im Abspann als "Club Remix" (Kunal Ganjawala,
Raghav Sachar).
2) Rock Mahi - 08/15-Nummer, Refrain doof, aber der Rest ganz nett (Raghav
Sachar, Sunidhi Chauhan)
3) I Wanna Guy - Eshas solide Strand-Nummer (Sunidhi
Chauhan).
4) Gup Chup - Im Gesang nicht schlecht, doch der Refrain und das Geschwafel
zwischendrin nerven (Raghav Sachar, Mahalakshmi Iyer)
MEINE DVD
Eros Entertainment (USA), Code 0, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Hindi 5.1 und 2.0 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½ (Farben gut, bis auf einige
Ausnahmen am Anfang meistens scharf, aber oft schlechtes Interlacing)
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EXTERNE REVIEWS
imdb
Bollywood Hungama (1½/5)
BBC (1/5)
Rediff.com
(1/5)
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