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1969
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Drama
Südkorea 1969
Alternative Titel
An Old Potter; Dokjitneun neulgeuni; Dok Jinneun Neulgeuni; 독짓는 늙은이
Regie Choi Ha-won
Drehbuch Yeo Soo-joong, Shin Bong-seung nach einer Kurtgeschichte von Hwang
Soon-won
Darsteller Hwang Hae, Yun Jeong-hie, Nam Kung-won, Kim
Hui-ra, Heo Jang-kang
Länge 88 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 25.10.10
© Bilder Korean Film Archive,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Südkorea in den 1920er-Jahren:
Der 60-jährige Töpfer Song (Hwang Hae)
nimmt seine Arbeit sehr genau. Jedes Gefäss, das seinen Anforderungen nicht
genügt, macht er umgehend kaputt. So lässt sich kein Geld machen: Song lebt
verarmt und vereinsamt. Eines Tages rettet er eine junge Frau vor dem Erfrieren.
Sie heisst Ok-soo (Yun Jeong-hie)
und wird Songs Frau. Bald darauf hat das Paar einen Sohn. Als der Bub Dang-son
(Kim Jeong-hoon) sieben
Jahre alt ist, taucht Seok-hyun (Nam Kung-won)
auf - Ok-soos Exfreund! Es dauert nicht langem bis die Leidenschaft des
ehemaligen Paares wieder aufflammt.
REVIEW
Die Geschichte hat fast schon etwas Urtümliches. Wer
will, der findet Anflüge von D.H. Lawrence' Klassiker "Lady Chatterley", da auch
hier eine junge Frau ihren weniger potenten Gatten für eine Affäre mit dem
ungezügelten "Mann im Wald" beginnt. Dass Ok-soo erstmals Leidenschaft verspürt,
als sie den Ex beim Holzhacken mit nacktem Oberkörper erspäht, wirkt fast schon
typisch. Doch die Vorlage für den Stoff ist in der Tat eine koreanische: eine
Kurzgeschichte von Hwang Soon-won. Schon für sein Debüt
"Trees Stand on Slopes" (1968) verfilmte der 1937 geborene Regisseur
Choi Ha-won eine Geschichte Hwangs; und bei
"The Old Potter", seinem Zweitling, wiederholte er dies.
Mit gloriosem Erfolg, denn der Film aus dem Jahr 1969 gilt nicht nur als Chois Meisterstück, sondern auch als einer der Klassiker der Goldenen Ära im koreanischen Kino. Nicht so bekannt wie etwa The Housemaid oder das Schaffen von Yoo Hyun-mok (The Guests of the Last Train), aber allemal ein Werk mit Eckpfeiler-Charakter. Das liegt nicht zuletzt am Hauptdarsteller, Hwang Hae (Jahrgang 1921). Der machte sich einen Namen als Action- und Krimistar, demonstrierte hier aber eindrucksvoll, dass er das Zeug zum Charakterdarsteller hatte. Man leidet mit seiner tragischen Figur mit, freut sich mit ihm über sein kurzes Glück und geht mit ihm in die Tiefe, wenn alles zerbricht.
An seiner Seite die schöne Yun Jeong-hie, die 2010 in Poetry ein Comeback wagte - nach 15 Jahren Kino-Pause. Ende der Sechziger und Anfang der Siebziger drehte sie pro Jahr ein Dutzend Filme. Mindestens. Ihre Leistung hier lässt sich sehen, auch wenn die Anziehung für ihren Ex etwas aus dem Nichts zu kommen scheint. Man erfährt über ihre Hintergründe nicht all zu viel - warum ihr Suizidversuch, warum die schnelle Hochzeit aus Dankbarkeit, warum die schnelle Trennung. Aber Yun macht alles nachvollziehbar und verleiht dem rustikalen Werk seine weiblichen Akzente.
Im Zentrum steht aber Hwang und sein bewegendes Schicksal. Nach einer Schlüsselszene wechselt die Story indes zu seinem Sohn - ein gewagter Handlungssprung, der den Ereignissen etwas von ihrer Kraft nimmt. Doch "The Old Potter" hängt trotz seiner Fokussierung auf dem alten Mann nicht alleine an ihm. Es gibt noch weitere Aspekte, die das Dranbleiben lohnen - nicht zuletzt die beeindruckende Optik. Ob saftig grüne Landschaften, ob schneeweisse Ebenen, ob das Braun von Lehm und Töpfen: jedes Bild ist edel komponiert und macht Freude beim Anschauen. Die geigenlastige Musik passt bestens dazu, Kostüme, Schnitt - alles von hohem Wert.
Die letzten 10 Minuten und der etwas fatalistische Anstrich des Ganzen machen "The Old Potter" leicht distanzierter. Doch in seinen besten Momenten ist er sehr persönlich, ja intim. Wie etwa Song die unterkühlte Ok-soo wärmt, ist gleichsam nüchtern wie sinnlich. Trotz unerotischer Handhabe wirkt das Reiben des Körpers verständlicherweise ungeheuer intim, fast mehr noch als die etwas schematische Sexszene später mit Seok-hyun. "The Old Potter" ist im Kern ein moralistisch angehauchtes Melodrama, aber eines, das durch starkes Spiel und veredelte Bilder jederzeit einen hochwertigen Eindruck macht. Bleibt zu hoffen, dass das koreanische Filmarchiv noch weitere Werke von Choi Ha-won veröffentlicht. Es befinden sich garantiert ein paar Perlen darunter.
MEINE
DVD
Südkorea, Code 0, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Koreanisch mono mit englischen und koreanischen
Untertiteln.
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Yesasia
(Liefert aus HK)
EXTERNE LINKS
imdb.com
Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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