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Melodrama
Südkorea 2014
Alternative Titel
Gukjesijang; The International Market; 국제시장
Regie JK Young
Darsteller
Hwang Jeong-min, Kim Yun-jin, Oh Dal-su, Jung Jin-young, Jang Young-nam, Ra
Mi-ran
Zuschauer
14'260'400
Länge 126 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco Spiess, molodezhnaja 3.4.2016
© Bilder CJ Entertainment,
Screenshots molodezhnaja
STORY
1950 fliehen Tausende Bewohner aus der nordkoreanischen Stadt
Hangnam, in der Hoffnung, auf eines der amerikanischen Transportschiffe zu
kommen. Auch die Familie des kleinen Yoon Duk-soo ist dabei. Kurz vor dem Ziel
wird Duk-soos Schwester in die Tiefe gerissen. Der Vater folgt der Kleinen, der
Rest der Familie gelangt aufs Schiff - und sieht die anderen beiden nie wieder.
So liegt es an Duk-soo, die Familie durchzubringen. Als Kind schlägt er sich als
Schuhputzer und mit Gelegenheitsjobs durch. Als Erwachsener geht Duk-soo (Hwang
Jeong-min) ins Ruhrgebiet, wo er in einem Kohlebergwerk
schuftet. Eine Arbeit, die er nur knapp überlebt - aber er lernt immerhin die
Liebe seines Lebens kennen, die Krankenschwester Dal-goo
(Oh Dal-soo). Zurück in Korea heiraten sie und bauen eine Familie auf.
REVIEW
Die Geschichte der eigenen Nation anhand definierender
Ereignisse aufzuarbeiten, ist nichts Neues. Bekanntestes Beispiel dürfte
"Forrest Gump" sein, der die Nachkriegsgeneration Amerikas mit ihren Hochs und
Tiefs in einen publikumswirksamen Film brachte. Ähnliches versucht nun auch JK
Young
(Haeundae)
mit seinem Melodrama "Ode to My Father", der aber nicht per se seinem Vater
gewidmet ist, sondern der ganzen Elterngeneration - und den Tragödien, die sie
durchmachen mussten. Angefangen natürlich beim grössten: dem Koreakrieg. Die
Protagonisten werden in die Ereignisse Ende 1950 in der Stadt Hangnam gestürzt,
wo z.B. die SS Meredith Victory unglaubliche 14'000 Flüchtlinge rettete.
Weiter gehts in die Stollen Deutschlands. Den Dschungel Vietnams. Und die Wiederzusammenführungen der 80er-Jahre. Alles verankert durch unseren Protagonisten, der sozusagen eine nicht enden wollende Serie von Tragödien durchmachen muss, aber doch immer für sich und seine Liebsten kämpft. Hwang Jeong-min (Fists of Legend) ist bestens in der Rolle, mit ihm leidet man gerne mit, ja darf ab und zu auch mal lächeln. Doch selbst er kann nicht kaschieren, dass die Dramaturgie etwas holprig ist. Damit meine ich nicht nur die etwas unnütze Rahmenhandlung um den zum Senior geschminkten Duk-soo, die immer wieder etwas mühsam in die Geschichte geschnitten wird. Nein, das Proble geht tiefer: Es fehlt ein Antrieb.
Bei besseren Lebensrückblick-Filmen gibt es einen roten Faden, eine Art System in der Art von Leid, und am Ende hoffentlich eine Katharsis. Spontan sei etwa Zhang Yimous Meisterwerk To Live genannt. "Ode to My Father" hat zwar auch ein paar Fäden: Dal-goos bedingungslose Aufopferung, die erhoffte Wiederzusammenführung der Familie. Aber das geht in den Episoden oft vergessen und so wirken diese einzelnen Schicksals-Momente beliebig. Nach dem Motto: Nun verschlägt es Duk-soo dahin, nun dorthin. Die Rahmenhandlung erweist dem Ganzen noch einen Bärendienst, weil auch die sich nicht ganz entscheiden kann, was sie eigentlich will.
So ist der Film eine Aneinanderreihung von prägenden Episoden. Aber als solche durchaus eindrücklich. Denn JK Young weiss zu inszenieren. Er setzt mal auf Spektakel, mal auf Nostalgie, mal auf Intimeres. Er bietet Stars auf, erzählt episch und mit melodramatischem Spürsinn. Das Publikum in der Heimat liess sich denn auch richtig mitreissen - sage und schreibe 14 Millionen Zuschauer strömten ins Kino, wodurch er nur knapp hinter The Admiral zum zweiterfolgreichsten Film aller Zeiten avancierte. Da hat Young ganz klar einen Nerv getroffen. Im Ausland dürfte es etwas schwieriger sein, dieselben Emotionen heraufzubeschwören, als mit koreanischen Zuschauern.
Doch auch ich als "Fremder" habe bewegende Momente durchgemacht, ganz besonders an die Nieren geht etwa die Szene, in der Dung-hoo via Fernseh-Show versucht, Vater und Schwester wiederzufinden. Der Film ist zu lang, er ist ziemlich manipulativ und die Nicht-koreanischen Schauspieler (Amerikaner, Deutsche) sind richtig schlecht - doch letztendlich sind das eher Kleinigkeiten, wenn man mal im melodramatischen Fluss drinnen ist. Dann bekommt man hochwertig gespielte und inszenierte Filmkost, und eben eine Hommage an die Väter und Mütter dieser Welt. Das ist etwas, das in jedem Land funktioniert.
EXTERNE LINKS
imdb.com
Hancinema
Screenshots der DVD mit VLC 2.2.1., verkleinert und geschärft mit Photoshop CS2
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