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2009
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Katastrophenfilm
Südkorea 2009
Alternative Titel
Tidal Wave; 해운대
Regie Yun
Je-gyun
Darsteller Sol Kyung-gu, Ha Ji-won, Park Joong-hoon, Eom Jeong-hwa, Lee
Min-gi,
Kang Ye-Won, Song Jae-Ho, Kim In-Kwon, Kim Ji-Yeong, Yeo Ho-Min, Seong
Byung-Sook
Zuschauer
11'400'000
Länge 129 Min. / 103 Min. (GB)
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 30.10.09
© Bilder CJ Entertainment,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Am 26. Dezember 2004 reisst ein Tsunami die Länder am Indischen Ozean ins
Verderben. Auf hoher See wird auch der Trawler von Choi Man-shik (Sol Kyung-gu)
durchgeschüttelt. Ein Mann stirbt. Fünf Jahre später gibt sich Man-shik noch
immer die Schuld für den Todesfall. Er ertränkt seinen Frust im Alkohol und
versucht, seinem Sohn (Cheon Bo-geun) trotzdem ein guter Vater zu sein. Was ihn
am meisten mitnimmt: Die Tochter des Toten ist seine Freundin Gang Yeon-heui (Ha
Ji-won). Man-shiks Bruder Hyeong-shik (Lee Min-gi) hat andere Probleme: Nachdem
er die Studentin Hee-mee (Kang Ye-won) aus den Fluten gerettet hat, hat er die
Schöne aus Seoul am Hals. Man-shiks Onkel (Song Jae-ho), ein reicher Bauherr,
lädt derweil den Zorn einiger Bewohner aus der Region des Haeundae-Strands in
Busan auf sich. Und der Geologe Kim Hwi (Park Joong-hoon) plagt sich mit seiner
Ex-Frau Lee Yu-jin (Eom Jeong-hwa) ebenso herum wie mit Kollegen, die seine
Theorie von einem "Super-Tsunami" ablehnen. Doch genau diese Katastrophe reisst
die Bewohner Busans bald ins Elend.
REVIEW
Jedem Land seinen Katastrophenfilm - wenn Japan zuletzt
252: Signal of Life, Thailand seinen
2022: Tsunami und China den "Super Typhoon"
vorgelegt haben, darf Korea nicht hinten anstehen. Den Job, das erste Desaster
Movie der Halbinsel zu drehen, übernahm der Produzent und Regisseur JK Youn
alias Yun
Je-gyun
(Miracle on 1st Street,
My Boss My Hero), der die Story in seiner
Heimatstadt Busan ansiedelte. Dabei folgt er selbstredend den Regeln des Genres
und führt erst eine breit gefächerte Gruppe von Personen ein, die er danach
gegen die Folgen der Katastrophe kämpfen lässt.
Der einzige Unterschied? Humor. Denn die Einführung der Charaktere gestaltet sich hier überraschend witzig. So ist unser Held Sol Kyung-gu (Public Enemy Returns) erst alles andere als ein Vorzeigekerl, er macht vielmehr einen ziemlich liederlichen Eindruck. Und Filmbruder Lee Min-gi (A Day for an Affair) haut bei seinem Rettungsversuch die kratzbürstige Sexbombe Kang Ye-won (Miracle on 1st Street) versehentlich k.o. Das alles erreicht zwar nie das Niveau einer Parodie, doch es scheint beinahe, als würden die Macher ihren Film nicht vollends ernst nehmen.
All das ändert sich freilich, wenn die CGI-Flut den Film begräbt. Weg ist der Witz - höchstens jener von unfreiwilliger Natur bleibt, etwa in den Szenen mit weniger gelungenen Wasser-Tricks. Doch für sein im koreanischen Vergleich gigantisches Budget von ca. 10 Millionen Dollar liess Yun in Amerika bei Polygon Entertainment stattliche Effekte zaubern. Nichts Bahnbrechendes, oft gar etwas Schlappes, aber meist Überzeugendes. Man merkt einzig, dass Yun sich hier nicht auf seinem Lieblings-Genre-Terrain bewegt: Er hängt einen "money shot", also gigantomanische Effektszenen, an den nächsten, ohne noch wirklich dramaturgisch Druck aufzubauen.
Als roter Faden dienen nun unsere bekannten Gesichter, die sich primär dem Melodrama hingeben dürfen. Das tun sie ganz stattlich, nicht zuletzt, weil auf die meisten Personen hier Verlass ist - den erwähnten Sol Kyung-gu etwa. Aber auch Park Joong-hoon (Radio Star), Ha Ji-won (Duelist) und Eom Jeong-hwa (Love Now) überzeugen. Von den jüngeren Gesichtern Lee Min-gi und Kang Ye-won geht derweil etwas Frische aus. Für die meisten Darsteller bleiben vor allem im letzten Drittel nur kurze Standard-Momente der Selbstaufopferung. Etwas mehr Einfallsreichtum hätte dem Film da gut angestanden.
Das koreanische Publikum jedenfalls liess sich trotz allem in einen Hype versetzen und stürmte in die Kinos. Mit über 11 Millionen Zuschauern avancierte "Haeundae" denn auch zu einem der einspielstärksten Filme aller Zeiten und es wurden etliche internationale Rechte verkauft. Zum grossen weltweiten Release kam es dennoch nicht, unter anderem, weil der Markt rasch mit Raubkopien gesättigt war. Vielmehr kam in etlichen Ländern die DVD in den Handel - die zudem gegenüber dem koreanischen Kino-Cut um gut eine Viertelstunde gestrafft wurde, primär in der ersten Hälfte.
Diese Kürzungen sind verkraftbar, denn obwohl der Teil vor der Katastrophe beinahe der unterhaltsamere ist, so hängt an der dünnen Story doch noch zu viel Ballast. Dieser hindert den Film indes nie daran, dem Publikum mehr Entertainment zu offerieren, als die eingangs erwähnten Genre-Kollegen. "Haeundae" mischt Melodrama, Witz und Tricks zu einem Ganzen, das plus / minus zwei Stunden bei Laune hält. Das war auch die kalkulierte Absicht der Macher, zu denen neben Yun Je-gyun auch der ehemalige Effekteprofi Hans Uhlig ("The Day After Tomorrow", "The Perfect Storm") gehört. Er waltete als 2nd Unit Regisseur und Ausführender Produzent - letzteren Job nahm er auch beim koreanischen Monstermovie "Chaw" ein.
Das zeigt, welch internationale Ausrichtung der Film hat: Trickprofis aus dem Westen spannen mit Geldgebern aus dem Osten zusammen, die mit grossen Stars den nationalen Markt beackern und nebenbei den Film im Westen verkaufen, indem sie auf die Genre-Karte setzen. Horror, Sci-Fi, Fantasy - das macht sich gut in den Videotheken von Los Angeles bis Berlin. Und auch ein Katastrophenfilm mit vielen Tricks kann da durchaus ziehen. Ich für meinen Teil hatte jedenfalls meinen Spass bei diesem Film, den konnten auch Pathos, Klischees, ein paar lächerliche Tricks und ein übereiltes Ende nicht vermiesen.
MEINE
DVD
Grossbritannien, Code 2, PAL
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Koreanisch 5.1 und 2.0 mit englischen Untertiteln.
BESTELLEN
yesasia.com (liefert aus HK)
amazon.co.uk (Liefert aus
GB)
EXTERNE LINKS
imdb.com
Hancinema
Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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