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Liebesdrama. Indien. Hindi
Alternativer Titel
Nishchay; Nischay
Regie Esmayeel Shroff
Drehbuch Sachin Bhowmick
Produktion Bhappi Sonie
Songs O.P. Nayyar
Kamera Jal Mistry
Choreografie Vijay Borade, Jai Borade
Darsteller
Salman Khan,
Vinod Khanna,
Karishma Kapoor, Sonu Walia, Reema
Lagoo,
Saeed Jaffrey, Rajeev Verma, Roopali Ganguly, Moushumi Chatterjee, Avtar Gill
Länge 144 Min.
Kinostart 17.7.1992
Box office classification -
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 22.4.08
© Bilder Samrat,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der treuherzige Ravi Yadav (Vinod Khanna) verdingt sich als Vorarbeiter auf der
Farm des reichen Manohar Singh (Rajeev Verma). Liebevoll kümmert er sich um
seinen kleinen Bruder Rohan und um Renuka (Moushumi Chatterjee), die Ehefrau
seines Chefs. Doch der misstrauische Singh vermutet, seine Frau betrüge ihn mit
Ravi, den er wegen seines niederen Standes verachtet. Er heuert den Schurken
Jaggu an, um Ravis Freundin Parvati (Sonu Walia) zu vergewaltigen und zu töten -
um die Tat dann dem nichtsahnenden Ravi in die Schuhe zu schieben. Der Coup
gelingt, der hinters Licht Geführte wandert für 12 Jahre in den Knast. Rohan
wächst derweil unter dem Namen Vasudev Gujral (Salman Khan) in der Obhut von
Renukas Freundin Yashoda (Reema Lagoo) auf, die mit dem Anwalt Suryakant Gujral
(Saeed Jaffrey) verheiratet ist. Der akzeptiert "Vasu" nicht als seinen Sohn, um
dem Papa doch zu beweisen, was er taugt, avanciert Vasu selbst zum engagierten
Anwalt. Auch sein Privatleben entwickelt sich blendend, verliebt er sich doch in
die reizende Payal (Karishma Kapoor). Doch wegen seines Einsatzes für
Gerechtigkeit schafft er sich einen Feind: Manohar Singh!
REVIEW
Salman Khan und Karishma Kapoor waren 1992 noch
Frischlinge in Bollywood. Sie debütierte ein Jahr davor, er schon früher und war
seit 1989 dank dem Hit Maine Pyar Kiya ein
Jungstar, auch wenn er erst ab 1991 mit regelmässigen Releases Fuss fasste. In
ihrem ersten gemeinsamen Auftritt fehlt den beiden die Chemie. Sie spielen
solide, aber unspektakulär - und selbst in den frühen Neunzigern dürfte ihr Look
wie Salmans Vokuhila-Frisur oder Karishmas buschige Augenbrauen nicht mehr
taufrisch gewesen sein. Der Umstand, dass sich der Dreh wohl über einige Zeit
hinweg zog und Salman seine Haarlänge ebenso oft wechselt wie sein Shirt, sorgt
für eine weitere Abwertung im Stil-Bereich. Doch das ist nicht ungewöhnlich zu
jener Ära. Filme hatten lange Entstehungszeiten in Bollywood, auf
Anschlussfehler wurde nicht geachtet und ein Vinod Khanna kann mühelos den
Bruder des 20 Jahre jüngeren Salman Khan spielen. Heute hat sich vieles geändert
und ein Film wie "Nishchaiy" ist daher extrem schlecht gealtert. Doch er soll
als Produkt seiner Zeit bewertet werden, deswegen bleiben allfällige modische
Sünden aussen vor ...
Nur wird der Film dadurch auch nicht viel besser. Regisseur Esmayeel Shroff (Tarkieb) setzt eine uninspirierte Masala-Romanze vor, die weder als Actionfilm noch als Liebesfilm oder Familiendrama so richtig punkten kann. Der Bösewicht ist zu langweilig, die Lovestory zwischen Karishma und Salman viel zu flau und selbst zwischen den ungleichen Verwandten Vinod und Salman will die brüderliche Liebe nicht so keimen. Bekäme sie endlich mal die Chance dazu, ist der Film auch fast schon vorbei. Statt sich richtig zu entfalten, wenn es darum geht, die Fäden wieder zusammenzubringen, spult "Nishchaiy" alles im Schnelldurchlauf ab und es fehlt die Schwere. Es fehlt das, was einem guten Masala-Film aus den Siebzigern am Ende die grosse Befriedigung gab. Schurke killen, Familie vereinen, Welt retten - was auch immer. Ein guter Regisseur zelebriert das. Doch Shroff ist kein besonders guter Filmemacher und so verpufft das Finale. Selbst als eine wichtige Figur das Zeitliche segnet, lässt dies kalt. Es gibt nur wenig Schlimmeres als ein verschwendeter Filmtod.
Im technischen Bereich reisst sich "Nishchaiy" auch kein Bein aus. So wirkt die Bildsprache überaus lasch und selbst Altmeister O.P. Nayyar (1926-2007) kann mit seinem Soundtrack nicht richtig Gas geben. Die Lieder sind zwar nett, aber von wenig bleibendem Wert. Es war Nayyars erste Soundtrackkomposition nach über einem Jahrzehnt Pause und seine zweitletzte überhaupt. Schade hinterlässt sie keinen prägenderen Eindruck. Doch damit reiht sie sich mühelos in den ganzen Film ein, der sich von seiner Präsentation über das Schauspiel bis hin zu den Songs und natürlich der Story im Mittelmass ansiedelt. Im Falle von Karishmas manchmal affektiertem Spiel sogar noch leicht darunter. Die 144 Filmminuten ziehen sich daher gehörig in die Länge und am Schluss sehnt man sich nach einem echten Masala-Film der Ära davor oder nach einer echten Romanze der Zeit danach. "Nishchaiy" ist ein Zwitter, ein fader und unbemerkenswerter Film. Einen Trost für alle Beteiligten vor der Kamera gibt es indes: Sie haben alle in ihrer Karriere grössere Glanzlichter vorzuweisen und dürfen über dieses 08/15-Werk gerne hinwegschauen.
MEINE DVD
Samrat (USA), Code 0, NTSC
Bild:
Letterboxed Widescreen
Ton:
Hindi 4.0 mit englischen Untertiteln (Songs nicht untertitelt).
Disk Rating * * (Stark
verpixelt, oft unscharf. Nur letterboxed, Songs nicht untertitelt).
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