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2007
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Horrorfilm
Südkorea / Vietnam 2007
Alternative Titel
Muoi: The Legend of a Portrait; Meui;
므이
Regie
Tae-kyeong Kim
Drehbuch Tae-kyeong Kim, Jijak
Darsteller An Jo, Ye-ryeon Cha, Anh Thu, So-hee Hong, Joon Lee
Zuschauer
118'010
Länge 94 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
© Text Marco,
molodezhnaja 6.10.07
© Bilder Taewon / Cinema Service / CJ Entertainment,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Die Schriftstellerin Yoon-hee Shin (An Jo) erfährt von ihrer ehemaligen Schulfreundin Seo-yeon
Chae (Ye-ryeon Cha), die in Vietnam lebt, von einem Geist Namens Muoi (Anh Thu).
Die Sache klingt interessant genug für einen neuen Roman, doch Yoon-hee zögert.
In ihrem letzten Buch hat sie Seo-yeon als Schlampe und Kleptomanin bezeichnet
und schämt sich nun dafür. Doch der Druck, endlich einen neuen Bestseller zu
liefern, ist zu gross: Yoon-hee fliegt nach Vietnam und trifft auf eine
erstaunlich freundliche Seo-yeon. Die erzählt, wie Muoi sich einst vor über 100
Jahren in einen Mann
verliebte, der bereits vergeben war. Dessen Verlobte übergoss Muoi daraufhin mit
Säure und brach ihr Bein. Die geschundene junge Frau erhängte sich und
terrorisiert nun die Gegend als rachsüchtiger Geist. Je mehr Yoon-hee dieser
Legende nachgeht, umso tiefer wird sie hineingezogen.
REVIEW
Wenn ich einen Euro bekomm für jeden Film um
einen rachsüchtigen Geist, bin ich in Kürze Millionär. Vor allem in Asien ist
die Welle mit diesem Thema noch lange nicht abgeebbt. Doch "Muoi" zeigt, dass
man damit auch immer noch einen guten Film drehen kann. Das Horrorwerk von
Dead Friend-Regisseur
Tae-kyeong Kim erfindet das Rad zwar nicht neu, sorgt aber
mit bildstarker Inszenierung, gutem Handlungsaufbau und kurzweiliger Erzählweise
für Unterhaltung. Die Schocks in der ersten Filmhälfte sind fast alles falsche:
Jemand träumt einen Geisterkontakt oder hört von Geistern. Aber wirklich da ist
keiner. Dafür legt sich bereits eine düstere Vorahnung über die Geschichte.
In einem schlechteren Film wäre so eine Serie falscher Schocks ein mühsames Seherlebnis. Hier funktioniert es, weil Kim die Zuschauer immer tiefer in die Story zieht. Das macht er zum einen mit den attraktiven und ungewohnten Locations in Vietnam, die dem Film einen leicht anderen Look geben, als aus koreanischen Filmen gewohnt. Dann beginnt er "Muoi" auch etwas zerstückelt und unübersichtlich, setzt jedoch die Puzzleteile (vor allem um das Pärchen, das am Anfang mit Yoon-hee spricht) langsam zusammen. Dasselbe passiert auch mit den Rückblenden in Muois Leben, die langsam einen Gesamtüberblick geben und ziemlich verstören. Die Rachsucht dieses Geistes kann man nachfühlen.
Kim hat aber auch ein gutes Gespür für kleine Details. Sehr genossen habe ich etwa den Running Gag mit der langsam und von einem ekligen Sound begleitete Abblättern der Tapeten. Das ist nichts Besonderes für sich, doch ein guter Filmemacher baut Atmosphäre eben auch mit Kleinigkeiten auf, nicht nur mit einem Schock am anderen. "Muoi" hätte vielleicht sogar noch besser funktioniert, wenn er in der ersten Hälfte weniger Horrormomente geboten hätte. Wie ich unlängst in der Kritik von Alone geschrieben habe: Geisterfilme sind oft dann effektiver, wenn der Geist selbst nur als Katalysator dient. Hier ist es tatsächlich so: Die Muoi-Geschichte bringt Yoon-hees Schuldgefühle gegenüber Seo-yeon hervor und steigert gleichzeitig auch ihre Angst vor der ehemals besten Freundin. Verheimlicht sie etwas? Plant sie etwas? Oder ist sie wirklich nett und Yoon-hee wird nur von ihrem Gewissen geplagt? Das sind reizvollere Fragen als "wo ist der Geist? Da! Buuh!"
Gegen Schluss gibts dann doch noch richtig Geisteraction und ironischerweise fällt "Muoi" da dramaturgisch auch etwas auseinander. Die Szenen an sich sind gut, ja unheimlich, doch ihnen fehlt der tolle Fluss des Mittelteils und das Ende selbst ist etwas plump. Aber wir haben zu dem Zeitpunkt längst so viel in die Figuren und die Story investiert, dass das nicht mehr gross auffällt. Zudem zeigen die attraktiven Schauspielerinnen An Jo und Ye-ryeon Cha starke Leistungen und das Finale gewinnt alleine schon durch sie an Kraft. Beide Aktricen haben bei ihrem letzten Horror-Einsatz für die "Whispering Corridors"-Reihe vor der Kamera gestanden, An Jo für Teil 3 (Wishing Stairs) und Ye-ryeon Cha für Teil 4 (Voice). Hier gehören sie zu den Trümpfen des Films. Eines Films, der freilich nicht gross auf der Originalitätsseite punktet, aber dafür technisch und erzählerisch sauber daherkommt und dem geneigten Horrorfan leisen Grusel garantiert. "Muoi" ist nicht das nächste grosse Ding, aber er bietet unterhaltsame und visuell ansprechende eineinhalb Stunden Schauerkino.
MEINE
DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Koreanisch 5.1 mit englischen und koreanischen
Untertiteln.
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