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Liebesfilm. Indien. Hindi
Alternativer Titel
-

Regie Manoj Tyagi
Drehbuch Manoj Tyagi
Produktion Surendra Sharma, Amita Bishnoi, Bhagwanti Gabrani, Vikram Bhatt (Presenter)
Songs Adnan Sami
Kamera
Kalpesh Bhandarkar
Choreografie Mehul Gadani, Gaiti
Darsteller Vir Das, Manjari Fadnis, Indraneil Sengupta, Ray Irani, Linda Arsenio,
Dilip Thadeshwar, Neelam Chauhan, Amruta Khanvilkar, Alisha Chinoy
Länge 137 Min.

Kinostart 26.10.2007
Box office classification
Desaster
Molodezhnaja Altersempfehlung ab ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 21.12.07
©  Bilder Shemaroo, Screenshots molodezhnaja


STORY
Rajiv Sharma (Vir Das), Subbu (Dilip Thadeshwar), Karan (Indraneil Sengupta) und Shaji (Ray Irani) sind vier Freunde in Mumbai. Sie hängen regelmässig in Discos rum und geniessen das Leben. Als Raj von seiner Freundin verlassen wird, weil sie für zwei Jahre nach New York zieht, fällt das Quartett in eine Krise. Dasselbe passiert einem Frauenquartett aus den Freundinnen Maya (Manjari Fadnis), Pamela (Linda Arsenio), Neha (Amruta Khanvilkar) und Zenobia (Neelam Chauhan). Der Auslöser für die Misere bei den Mädels ist Maya, die auf rabiate Art von ihrem Macker verlassen wurde. Nun ist Ablenkung angesagt - in der Disco. Dort trifft Maya auf Raj. Die zwei verlieben sich. Doch dabei bleibt es nicht: Subbu frisst einen Narren an der Amerikanerin Pam, Model Karan kommt der Tänzerin Zenobia näher und Shaji verfällt der sexuell aktiven Neha.

 

REVIEW
Wenn das Wort "Salsa" im Titel vorkommt, hätte ich schon etwas mehr Tänze erwartet. "Mumbai Salsa" legt zwar den einen oder anderen kessen Schritt aufs Parkett, doch ein Grossteil des Films besteht aus Quasseln. Regisseur Manoj Tyagi, der Haus-und-Hof-Drehbuchautor von Vikram Bhatt, drehte mit seinem Regiedebüt denn auch nicht wirklich einen Tanzfilm, sondern einen urbanen Ensemblefilm. Modern, direkt und jung soll er sein, vielleicht ein wenig wie Life... in a Metro, Jhankaar Beats oder noch besser der grosse Genre-Wegbereiter Dil Chahta Hai. Bloss reicht das fahle Filmchen an keinen davon heran. Nicht einmal annähernd.

Es ist durchaus löblich, dass Bhatt und Tyagi für den Film ein paar Newcomer casten und ohne zu grosse Ambitionen ans Werk gehen. Das gibt "Mumbai Salsa" eine gewisse Lockerheit. Auch wenn ein Oberlehrer-hafter Erzähler alles schrecklich kommentiert und jede Szene in ihren gekünstelten Dialogen doch nie richtig natürlich wirken will. Tyagi versagt leider schon beim zentralen Punkt der Charakterisierung: Denn wenn seine Story, oder besser gesagt sein Handlungs-Mosaik, nicht viel Neues bietet, sondern gängige Liebesfilm-Szenarien abspult und mit ein paar vermeintlich frechen Dialogen spickt, dann kann man wenigstens erwarten, dass die Charaktere von Interesse sind. Die sind das Herzstück eines Ensemblefilms, doch in "Mumbai Salsa" bleibt jeder einzelne fad.

Angefangen bei Raj, gespielt vom Bühnenkomiker Vir Das, der rasch anödet. Seine Kumpels, die sich zu allem Übel auch noch viel zu ähnlich sehen, wirken wie Stereotypen ohne echtes Leben, ohne Charakter. Bei den Frauen sieht es eine Spur besser aus, aber auch hier kommt Tyagi nicht über Klischees und grobe Typenzeichnung heraus. Das sind keine echten Menschen, das sind Drehbuch-konforme Konstrukte. Und dass die sich auch alle noch schön praktisch untereinander verlieben, macht die Sache auch nicht gerade glaubhafter.

Die Neulinge verkörpern ihre schwachen Figuren ohne grossen Esprit, was fehlt ist das Knistern untereinander. Dafür, dass hier eine junge Welt gezeigt werden soll, in der gängige Traditionen aufgeweicht werden und Platz machen für Patchwork-Familien, Single-Haushalte und wechselnde Partnerschaften (eben das junge, moderne, westliche Bombay), geht es doch sehr gezügelt und brav zu und her. Funken wollen nie richtig sprühen, alles wirkt abgeschwächt und lang gezogen. Wo bleibt das Tempo? Wo das Flair?

Auch bei den 08/15-Songs ist davon wenig zu finden, geschweige denn in der farblosen Inszenierung mit ihrem Seifenoper-Touch. Viel mehr als eine Yuppie-Sopa-Opera ist "Mumbai Salsa" eben nicht. Man liebt sich, man trennt sich, man liebt sich wieder - und dazwischen gibts ein wenig Sex, ein wenig Getanze, ein wenig Gebalze und ein wenig Geschlechterstreit. Nichts von Dramatik, kaum etwas von Witz. Und dass der Film trotz dieses Mangels an Substanz und Unterhaltungswerten beachtliche 136 Minuten laufen muss, ist sein wohl gröbster Fehler. Gerade ein Film, der hippes, junges Kino sein möchte, darf sich nicht in langweiligen zwei Stunden voran ächzen. Jung plus erzählerische Lähmungen passt nicht. Hip plus tranige Umsetzung auch nicht. "Mumbai Salsa" ist daher in fast aller Hinsicht eine Enttäuschung. Kaum Tanz, kaum echtes Mumbai-Feeling, kaum glaubhafte Jung-Figuren. Stattdessen lebloses Getrödel, aufgesplittet auf acht langweilige Charaktere. Bas. Da guckt man doch lieber eine Episode "Friends".

 

SONGS
1) Mumbai Salsa - Eröffnungslied mit halbwegs Schmiss und passender Inszenierung, aber doofen Lyrics (Adnan Sami, Alisha Chinoy).
2) Friday - Noch mehr alberne Lyrics, das Lied selbst ist banal (Gayatri Ganjawala).
3) Pyar Se - Harmloses Liebeslied (Amit Kumar).
4) Akeli Hai Zindagi - Solides, unspektakuläres Liebeslied der rockigeren Art (Shaan).
5) Choti Si - Eingängi gesungen, aber flüchtig (Adnan Sami).

 

MEINE DVD
Shemaroo (IND), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 und 2.0 mit englischen und arabischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * (Mattes Bild, Blockbildung)

 

BESTELLEN 
nehaflix (USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb
indiafm.com (2/5)

 

SCREENSHOTS

 


 

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